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„Du kommst hier nicht rein!“: Der Mann an der härtesten Tür Deutschlands packt aus (German Edition)

„Du kommst hier nicht rein!“: Der Mann an der härtesten Tür Deutschlands packt aus (German Edition)

Titel: „Du kommst hier nicht rein!“: Der Mann an der härtesten Tür Deutschlands packt aus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Gunschmann
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hatten wir bemerkt, dass sich seit Tagen ein Mädel in einem viel zu dünnen Mäntelchen, midi-kurz, vor der Tür auf dem Parkplatz rumtrieb. Sie kam nur selten ins P1, lief einfach so rum und setzte sich dann und wann in einen 86er Toyota Corolla mit abgedunkelten Scheiben, der alle zwei Tage auf dem Parkplatz vorfuhr.
    In der vierten Nacht gingen wir zu dem Corolla rüber. Die Kleine saß auf dem Beifahrersitz und blinzelte in den Lichtstrahl der Taschenlampe, die der mit dazugestoßene P-1-Parkwächter auf sie gerichtet hatte. Sie war eigentlich ganz süß und hätte sicher nichts dagegen gehabt, wenn wir mit ihr eine Spritztour unternommen hätten, egal wohin. Auf dem Fahrersitz lümmelte ein Typ, ein Unsympath vor dem Herrn, Mitte vierzig, klein, dichtes Haar, strahlend blaues Hemd, das er auch bei diesen eisigen Temperaturen weit offen trug. Der hatte von der ersten Sekunde an ein großes Problem mit uns.
    Tatsächlich glotzte uns mitten auf seiner glatt rasierten Brust eines dieser bescheuerten Mama-Tattoos entgegen und am Arm trug er eine gigantische Uhr, mit funkelnden Diamanten besetzt. Die Frage war nur: War er der Handlanger, der Obergangster oder doch einfach ein armer Volltrottel? »Ihr seid doch die Türsteher vom P1, ich kenn’ euch doch.« Und ich: »Äh, wieso, also, okay, woher weißt du?« Er musste lachen. »Ich bin doch jedes Wochenende bei euch im Laden.« Jetzt rückte auch er ins Licht der Lampe und ich erkannte Cookie, diese Kanaille. Aufgewachsen am Starnberger See hatte sich Cookie in München und Umgebung einen berüchtigten Ruf erarbeitet, indem er alles und alle besorgen und natürlich auch entsorgen konnte. Wenn man den Corolla ansah, waren coole Autos nicht unbedingt seine Spezialität, aber jetzt wollte er uns erst mal die wundersame Welt der verbotenen Träume, aktenkundig geführt als Betäubungsmittel, vorführen. Auch diesmal hatte er eine große Klappe und erzählte uns, er habe alles dabei: Ecstasy, Koks, Haschisch und Marihuana.
    Er machte keine Anstalten von Heimlichtuerei, kein nervöses Dealer-Gequatsche, er kratzte sich seelenruhig am Sack und tat so, als würde er uns saure Drops und Brausepulver aus dem Gemischtwarenladen andrehen wollen. Und genau das machte mich stutzig, wenn der hier so auffällig mit dem Zeug rumhantieren wollte und sich nicht darum scheren würde, dabei vielleicht gesehen zu werden, dann müsste er schon eine ganz große Nummer sein. Ich sah uns schon, in einen verrottenden Waldschuppen verschleppt, an irgendwelchen Balken mit dem Kopf nach unten baumeln. Den Unterarm würden sie uns brechen, indem sie ihn am Handgelenk und vor dem Ellenbogen auf zwei Holzböcke legen, und dann mit einem schweren Vorschlaghammer in die Mitte hauen würden. Allein die Vorstellung des Geräuschs, das bei dieser Foltermethode entstehen würde, sorgte bei mir für einen kalten Schweißausbruch.
    Natürlich hatte mir nie einer geglaubt, dass wir nicht auf Drogen waren, jeder Depp dachte, dass wir uns im P1 jede verdammte Nacht die Nasenscheidewand kaputt koksen und die Birne wegsaufen würden. Und ja, sicher hatten wir alle mal den Moment, in dem wir etwas ausprobieren wollten oder besser, mussten, denn wenn du in einer Clique warst, in der sie etwas einwarfen, hast du dabei mitmachen müssen. Der Mensch ist eben ein Herdentier und wenn einer mit etwas anfängt, dann dauert es nicht lange, bis die nächsten hinterherziehen.
    An meinen ersten und einzigen Joint kann ich mich noch sehr gut erinnern. War mir schlecht! Erst war alles sehr relaxt, dann hingen wir daheim auf der Couch rum und hörten »Hotel California« von den Eagles, bis Sharon anfing, über die verschiedenen geistigen Ebenen von Sigmund Freud zu dozieren: du gibst mir deine Schublade und ich reich dir meine und so ’n Zeug. Irgendwann kam dann der große Lachflash, gefolgt von unbarmherzigem Hunger auf Süßes und Saures, ich glaub, ich hab nie wieder so viele Schokoladenriegel und Leberwurstbrote gleichzeitig in einer halben Stunde verputzt. Dann liegst du breit und vollgefressen auf dem Boden rum und rollst dich von einer Seite auf die andere, bis dir richtig schlecht wird, dann musst du dich übergeben und danach geht’s wieder. Ich muss ehrlich gestehen, es war eine Erfahrung, wenn auch keine obergeile, aber im Nachhinein habe ich mich immer wieder gefragt: For what? Und dann bin ich zu einem überaus zukunftsweisenden Schluss gekommen, dass es eigentlich völliger Blödsinn ist, für einen Haufen

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