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Du kuesst so teuflisch gut

Du kuesst so teuflisch gut

Titel: Du kuesst so teuflisch gut
Autoren: Susan Mallery
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Andrew auch nie besonders leiden können.
    Das hatte einen ganz einfachen Grund. Andrew war groß und athletisch gebaut, Colin eher nicht. Meredith selbst hatte schon vor einigen Jahren mit gezieltem Muskeltraining angefangen und forderte auch ihre Leute dazu auf. Die murrten zwar, aber Meri ließ sich nicht davon abbringen, sondern ermunterte sie immer wieder.
    „Colin!“ Andrew strahlte Colin an und ignorierte seine verdrossene Miene. „Ich habe dich ja schon ewig nicht mehr gesehen. Wie geht’s denn so?“
    Colins Miene hellte sich nicht gerade auf, als er sagte: „Toll, ja, danke, mir geht’s gut.“ Dann ging er um die Ecke in die Küche, goss sich einen Kaffee ein und verschwand.
    „Hm, ich glaube, er fängt an, mich zu mögen“, flüsterte Andrew und grinste. „Immerhin hatten wir ja schon so was wie eine Unterhaltung.“
    Obwohl Meri nicht danach zumute war, musste sie lachen. „Du bist wirklich ein unverbesserlicher Optimist.“
    „Wieso? Du magst Colin, und ich mag dich. Da ist es doch nur logisch, dass auch ich ihn mag. Das musst selbst du zugeben.“
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf und ging in die Küche. Andrew folgte ihr. Er wirkte immer entspannt und gut gelaunt. Das empfand Meri als sehr angenehm. Außerdem gefiel ihr sein Humor, seine Spontaneität und seine gelassene Einstellung dem Leben gegenüber. Wenn es nach den Tests in den Frauenzeitschriften ging, die sie gemacht hatte, war er der ideale Mann für sie.
    Und dennoch hatte sie die Trennung von ihm spielend verkraftet, hatte ihn sogar kaum vermisst. Da stimmte doch irgendetwas nicht.
    Jemand kam die Treppe herunter. Sie nahm an, es sei Betina, und drehte sich um.
    Doch es war Jack.
    Totenstille.
    Meri fühlte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. Was sollte sie bloß sagen?
    Dann trat Andrew einen Schritt vor und streckte Jack die Hand hin. „Hallo. Ich bin Andrew Layman, Merediths Freund.“
    Jack machte eine sehr knappe Verbeugung. „Jack Howington. Freund der Familie.“
    Die beiden Männer gaben sich die Hand. „Dann kennen Sie Merediths Vater?“, fragte Andrew. „Ich meine, als Freund der Familie? Denn Meredith selbst hat bisher nie von Ihnen gesprochen.“
    „Ich kannte ihren Bruder. Meri und ich waren auf demselben College. Wir sind schon lange befreundet.“
    „So? Das ist interessant. Dann wohnen Sie nicht in Washington, oder? Denn ich kenne alle ihre Freunde, die dort leben.“
    „Hört sich so an, als überwachten Sie sie sehr genau.“
    Andrew nickte lächelnd. „Das würde ich nicht gerade sagen. Sie ist mir ganz einfach sehr wichtig.“
    „Und dennoch haben die sechs Monate Trennung Ihnen offenbar nichts ausgemacht“, sagte Jack kühl. „Und Meris Freunde hier kennen Sie sicher nicht.“
    „Doch, von früher.“
    „Aber nicht mich.“ Das klang feindselig, und Meri zuckte zusammen.
    „Sie gehören zu Meris Vergangenheit.“
    „Nicht ganz. Meri und mich verbindet eine lange Geschichte.“
    Meri verdrehte nur wieder die Augen. Waren das zwei erwachsene Männer? Sie hatte eher den Eindruck von zwei Hunden, die sich gegenseitig den Baum nicht gönnten, an den sie pinkeln wollten. Diesen Wettkampf würde Jack ganz sicher gewinnen, aber warum hatte er ihn überhaupt angefangen? Und Andrew, warum hatte er sich in ein solches Streitgespräch hineinziehen lassen? Normalerweise vermied er diese Situationen.
    „Die Stimmung hier ist mir viel zu aggressiv“, sagte sie und trat zurück. „Macht das unter euch aus. Ich lass euch dann mal allein. Viel Vergnügen.“
    Meri fand Betina in ihrem Zimmer mit ihrem Laptop auf dem Schoß.
    „Ich brauche deine Hilfe“, sagte Meri hastig, zog die Tür hinter sich zu und setzte sich neben Betina auf das Bett. „Wieso taucht er plötzlich hier auf?“
    „Andrew?“
    „Ja. Ich hatte keine Ahnung, dass er kommen wollte. Wir haben uns E-Mails geschrieben und hin und wieder auch telefoniert. Aber ich bin nie auf die Idee gekommen, er könne hier vor der Tür stehen. Wie konnte er das tun?“
    „Ganz einfach. Er hat sich ins Flugzeug gesetzt und ist hergeflogen. Er wollte dich überraschen. Findest du das nicht romantisch?“
    „Ich weiß nicht. Wir haben uns doch schon so lange nicht gesehen. Ich habe immer angenommen, er würde mir einen Heiratsantrag machen, und habe durchaus mit dem Gedanken gespielt, ihn anzunehmen. Eigentlich sollte ich mich doch freuen, dass er hier ist, oder?“ Meri stiegen die Tränen in die Augen. „Ach, ich weiß auch nicht, was mit mir los
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