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Du kuesst so teuflisch gut

Du kuesst so teuflisch gut

Titel: Du kuesst so teuflisch gut
Autoren: Susan Mallery
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ist. Ich bin vollkommen durcheinander.“
    „Du hast mit Jack geschlafen. Dadurch sollte doch alles anders werden.“
    „Ja, ich habe gehofft, dass sich dadurch alles klärt. Dass ich endlich geheilt bin.“
    „Aber vielleicht war das etwas, was du einfach durchmachen musstest“, meinte Betina und legte der Freundin den Arm um die Schultern.
    Meri nickte langsam. Das könnte sein. Sie hatte immer geglaubt, dass ihre Unsicherheit und die Unfähigkeit zu lieben etwas mit Jacks Zurückweisung damals in ihren Teenagerjahren zu tun gehabt hätte. Aber vielleicht gehörte Zurückweisung einfach zum Erwachsenwerden dazu? Vielleicht hatte sie in diese ganze Sache viel zu viel hineininterpretiert.
    „Du glaubst also nicht, dass ich mit Jack schlafen musste, damit ich endlich mit mir und meinem Leben ins Reine komme?“
    „Ich weiß nur eins, negative Emotionen wie Rachegefühle führen nie zu etwas Gutem. Du konntest Menschen nur schwer Vertrauen entgegenbringen. Aber hatte das wirklich mit Jacks Verhalten zu tun, oder brauchtest du einfach mehr Zeit, um zu erkennen, wer du bist und was du willst? Sehr intelligente Menschen wie du haben damit häufiger Probleme.“
    „Das ist mir auch schon aufgefallen“, sagte Meri leise. „Aber ich war einfach sicher, dass ich mich unbedingt an Jack rächen müsste. Aber wie du schon sagst, negative Gefühle und Verhaltensweisen führen zu nichts.“
    „Nun, die Sache ist gelaufen“, erinnerte Betina sie. „Jetzt musst du dir überlegen, was du wirklich willst. Ist Andrew der Mann, mit dem du leben willst?“
    „Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich will.“ Meri rieb sich die Schläfen. „Ich glaube, ich muss erst eine Runde joggen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Kannst du mit den anderen inzwischen schon mal anfangen?“
    „Aber sicher!“ Betina grinste. „Ich übernehme gern das Kommando.“
    Später am Vormittag suchte Jack Meri. Sie war nicht im Esszimmer, wo sich ihr Team versammelt hatte. Betina hatte ihm gesagt, sie müsse im Haus sein, aber bisher hatte er sie nicht gefunden. Er blickte in sein Bad, aber keine schöne nackte Frau erwartete ihn in der Wanne. Dann sah er aus dem Augenwinkel, dass sich etwas auf dem Balkon bewegte.
    Es war Meri, die auf einem Balkonstuhl saß und in die Ferne blickte. Sie hob den Kopf, als Jack neben sie trat. „Ich wollte eigentlich das Teleskop benutzen, aber bei der hellen Sonne sind die Sterne so schlecht zu sehen.“
    Er blickte in den strahlend blauen Himmel. „Hm, ich glaube, ich weiß, was du meinst.“
    Sie sah traurig aus. Er betrachtete sie genau. „Was ist mit dir? Möchtest du dich aussprechen?“
    „Ich bin irgendwie vollkommen durcheinander. Aber du brauchst mich gar nicht erst zu fragen, warum. Ich sage es dir sowieso nicht.“
    „Wie soll ich dir helfen, wenn ich nicht weiß, was los ist?“
    „Vielleicht bist du ja das Problem.“
    „Ich?“
    Sie seufzte leise. „Das ist übertrieben. Ein bisschen vielleicht, aber wahrscheinlich bin ich für mich selbst das größte Problem.“
    Als sie schwieg, nahm er sich einen Stuhl und setzte sich neben sie. Schweigend starrten beide auf den See, der sich endlos vor ihnen zu erstrecken schien.
    „Wusstest du, dass der See fast eine Meile tief ist?“, fing Jack schließlich an.
    „Du hast wohl die Touristenbroschüre gelesen.“
    „Ja, aber sie war ziemlich langweilig.“
    Meri sah ihn forschend von der Seite an. „Warum hast du eigentlich nie geheiratet?“
    „Mich hat nie jemand gefragt.“
    „Ach so, deshalb! Dabei wolltest du doch so gern.“
    „Wahrscheinlich nicht. Ich bin kein Typ für die Ehe.“
    Endlich lächelte sie. „Das sehen viele Frauen sicher anders. Du bist reich und Single. Der ideale Ehekandidat. Möchtest du denn nicht heiraten?“
    „Ich habe nie genauer darüber nachgedacht. Hatte immer zu viel zu tun.“
    „Das heißt, wenn du zu viel Zeit zum Nachdenken hat test, hast du dir schnell noch etwas Neues aufgebürdet.“
    Wie hatte sie das erraten? „Manchmal.“
    Sein Beruf füllte ihn ganz aus. Außerdem trank er hin und wieder ein Bier mit ein paar Kumpels. Mehr brauchte er nicht.
    „Du lässt keinen an dich ran, oder?“, fragte sie.
    „Nein.“
    „Wegen Hunter?“
    „Nur weil wir miteinander geschlafen haben, erzähle ich dir noch lange nicht, was in mir vorgeht.“
    „Verstehe. Wegen Hunter?“
    Er warf ihr einen verärgerten Blick zu. „Du nervst.“
    „Ich weiß. Soll ich die Frage noch einmal stellen?“
    Jack
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