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Du kuesst so teuflisch gut

Du kuesst so teuflisch gut

Titel: Du kuesst so teuflisch gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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„war das ein Annäherungsversuch? Ich muss schon sagen, das war ein bisschen plump. Ich hätte dir mehr zugetraut.“
    „Das war kein Annäherungsversuch.“
    „Nein?“ Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn herausfordernd an. „Warum denn nicht? Bin ich nicht dein Typ?“
    „Was soll das, Meri? Worum geht’s hier eigentlich?“
    „Ach, Jack, das ist kompliziert. Wo soll ich nur anfangen?“
    „Am besten am Anfang. Normalerweise macht man das so.“
    Beim Anfang? Aber was war der Anfang? Vielleicht die Empfängnis, als aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen ein Mädchen mit einem außergewöhnlichen IQ entstand?
    Oder der Tag, an dem Meri begriff, dass sie immer eine Außenseiterin bleiben würde? Oder der Nachmittag vor elf Jahren, den sie nie vergessen würde? Als der Mann, den sie liebte, sie so grausam zurückgewiesen hatte?
    „Wir müssen hier nun mal diesen Monat gemeinsam verbringen“, sagte sie leichthin. „Warum sollten wir uns die Zeit nicht auf angenehme Weise vertreiben und auch ein bisschen Spaß haben?“
    Er wich zurück. „Was ist los mit dir? Das sieht dir gar nicht ähnlich.“
    „Woher weißt du das so genau? Du hast mich doch schon lange nicht mehr gesehen. Ich bin jetzt erwachsen.“ Langsam drehte sie sich einmal um die eigene Achse. „Gefällt dir nicht, was du hier vor dir siehst?“
    „Du siehst sehr gut aus, und das weißt du auch. Also, was soll das Ganze?“
    Was es sollte? Sie wollte, dass er vor ihr auf Knien lag, dass er sich nach ihr verzehrte. Sie würde einmal nachgeben und ihn dann fallen lassen. Das war ihr Plan, immer schon.
    „Ich werde nicht mit dir schlafen“, sagte er entschieden. „Du bist Hunters Schwester. Ich habe ihm versprochen, auf dich aufzupassen. Das bedeutet, dich zu beschützen, aber nicht, mit dir ins Bett zu gehen.“
    Sie hatte sich fest vorgenommen, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, aber sie konnte sich einfach nicht zurückhalten. „Mich beschützen? Dass ich nicht lache! Zwei Sekunden nach Hunters Beerdigung warst du schon wie vom Erdboden verschluckt und mit dir all deine Freunde. Von denen hatte ich auch nichts anderes erwartet, wohl aber von dir. Hunter hatte mir gesagt, dass du immer für mich da sein würdest, was auch geschehe, aber das war nicht so. Du warst weg. Ich war noch sehr jung, Jack. Mein Vater war ein hoffnungsloser Fall, ich war allein und hatte keine Freunde, und du warst verschwunden. Weil das für dich einfacher war, als sich der Verantwortung zu stellen.“
    Er stellte sein Gepäck ab. „Deshalb bist du also hier? Um mir Vorwürfe zu machen?“
    Er hatte ja keine Ahnung. „Das ist nur ein Teil des Vergnügens.“
    „Würde es dir helfen, wenn ich mich entschuldige?“
    „Nein.“ Nichts konnte etwas an der Tatsache ändern, dass er sie im Stich gelassen hatte, so wie jeder, den sie bisher geliebt hatte.
    „Meri, ich weiß, dass zwischen uns nicht alles so gelaufen ist, wie es hätte laufen sollen. Aber da wir hier nun einen ganzen Monat lang zusammengesperrt sind, müssen wir irgendwie eine Möglichkeit finden, miteinander auszukommen.“
    „Du meinst, wir sollten Freunde werden?“ Sie musste daran denken, wie er ihr damals seine Freundschaft angeboten hatte, gleich nachdem er sie als Frau zurückgewiesen hatte.
    „Wenn du willst.“
    Sie atmete einmal tief durch. „Nein, Jack. Entweder wir werden ein Liebespaar oder gar nichts.“

2. KAPITEL
    Als Meri am nächsten Morgen aufwachte, fühlte sie sich sehr viel besser. Sie hatte Jack am Abend zuvor etwas zum Essen hingestellt und war dann in ihr Zimmer geflohen. Im angrenzenden Badezimmer hatte sie sich erst einmal ein heißes Bad eingelassen und lange Zeit einfach nur geweint. Eine ganze Menge Tränen hatte sie für ihren Bruder vergossen, den sie sehr geliebt hatte. Aber am meisten hatte sie sich selbst bedauert. Was für ein Schwächling war sie gewesen. Was hatte sie alles mit sich machen lassen. Aber sie hatte auch einiges ertragen müssen.
    Nach Hunters Tod war ihr Vater zu nichts mehr zu gebrauchen gewesen. Nach einem Jahr fing er an, sich neunzehnjährige Freundinnen zuzulegen, und so war es bis heute geblieben.
    Sie war ganz auf sich gestellt gewesen, und sie hatte es überlebt. Kam es darauf nicht im Leben an? Dass man sich Hilfe da holte, wo man sie bekam, und schließlich das erreichte, was man wollte?
    Sie stellte das Radio an und begann sich zur Musik zu bewegen. Sie war noch nie in einer Disco gewesen. Sie hatte zu viel

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