Du lebst, solange ich es will
es Ihnen zu schaffen. Vielleicht hatten Sie einen Streit. Das würde mich nicht überraschen, nach allem, was ich über Kayla gehört habe.
M: Was passiert ist, war wahrscheinlich nur ein Unfall. Ich bin überzeugt davon, dass Sie nicht die Absicht hatten, jemanden umzubringen. Hat sie Sie angegriffen, Sie haben sich gewehrt und dabei ist sie aus Versehen in den Fluss gefallen? War es so? Ich denke, für die Familie wäre es momentan eine große Erleichterung, zu wissen, was ihrer Tochter zugestoßen ist. Ich finde, sie haben das Recht zu wissen, was passiert ist. Es würde mich nicht wundern, wenn sie auf Sie losgegangen ist. Das würde mich kein bisschen wundern.
T: Das Mädchen soll eine ganz schöne Furie gewesen sein. Manche sagen, sie war richtig fies. Dennoch bleibt es dabei - wenn Sie nicht darüber reden, wenn Sie uns Ihre Version nicht erzählen, sieht es schlecht für Sie aus.
R: Eins will ich mal klarstellen: Ich habe niemanden getötet. Ich habe niemanden umgebracht. Ich habe Kayla zum ersten Mal richtig im Fernsehen gesehen und ich habe ihr kein Haar gekrümmt.
T: Okay, wer dann?
R : Keine Ahnung, Mann. Woher soll ich das wissen?
M : Wieso haben Sie Ihren Lieferwagen umlackiert?
R: Er hatte einen Kratzer.
T: Einen Kratzer? Sie haben zufällig einen Kratzer am Lieferwagen entdeckt und zufällig genau an dem Tag beschlossen, ihn umzulackieren, als sich herausgestellt hat, dass wir im Fall Kayla Cutler nach einem weißen Lieferwagen suchen?
R : Vielleicht habe ich davon etwas mitbekommen. Vielleicht habe ich davon gehört und wollte nicht, dass jemand auf falsche Gedanken kommt.
M: Aber Sie waren unten am Fluss gewesen, Cody. Sie waren dort. Wir haben einen Augenzeugen, der Ihren Lieferwagen in der Nähe vom Fundort des Wagens des Mädchens gesehen hat.
R: Kann sein, dass ich in der Nähe gewesen bin, vielleicht, aber ich habe das Mädchen nie gesehen.
T: Na schön, sprechen wir darüber, was Sie am Fluss gemacht haben.
R: Ähm.
T: Was wollten Sie dort? Ich meine, Sie hätten sonst wo sein können, waren aber ausgerechnet in der Gegend, in der ein Mädchen verschwand.
R: Reiner Zufall, passiert eben.
M: Schon, aber Sie wohnen noch nicht einmal in der Nähe. Was hatten Sie da draußen zu suchen?
R: Na schön, passen Sie auf. Ich erzähle Ihnen das nur, weil ich nichts mit dieser Tussi zu tun habe, mit dieser Kayla.
T: Was wollten Sie dort draußen?
R: Ich verkaufe hin und wieder Schrottteile. In der Gegend liegen welche rum. Es ist nur Schrott. Der gehört niemandem.
T: Hören Sie, es interessiert uns nicht, ob Sie Schrott klauen und verkaufen. Wir wollen nur wissen, wo Kayla ist. Wenn Sie uns dabei helfen, sehen wir über alles andere hinweg.
M: Kennen Sie das, Cody, wenn Dinge manchmal wie im Traum ablaufen, nur dass es kein Traum ist, sondern Wirklichkeit? Mir ist das schon mal passiert. Es ist, als würde man schlafwandeln und danach gar nicht mehr wissen, wie alles so kommen konnte. Man trifft die Entscheidungen gar nicht selbst, es passiert einfach so. War es so mit dem Mädchen? Etwas ist passiert, ohne dass Sie es wollten?
R: Nein, Mann, so war es nicht. So war es nicht.
M: Dann sagen Sie uns, wie es war. Deswegen sind wir hier.
R: Also gut, Mann. Ich habe an dem Abend noch ein anderes Auto gesehen. Ein Typ saß hinter dem Steuer. Er war dort. Den sollten Sie suchen.
T: Was für ein Auto?
R: Keine Ahnung, Mann.
T: Ich meine, war es ein großes Auto, ein kleines, rotes, grünes, weißes - was für ein Auto?
R: Silbern? Vielleicht war es silbern. Mittelgroß. Mann, ich konnte ja nicht wissen, dass an dem Abend etwas Schlimmes passiert und Sie mir all diese Fragen stellen. Ein Auto ist an mir vorbeigefahren und ein Typ saß drin.
T: Wie alt war er? Wie sah er aus?
R: Keine Ahnung. Vielleicht so alt wie mein Dad. Er hatte dunkle Haare. Ich habe ihn nur eine Sekunde lang gesehen.
T: Aber ich bin mir sicher, wenn Sie dort gewesen sind, wissen Sie auch, wer dieser Mann war. Dann wären Sie aus dem Schneider. Denn wenn Sie es nicht waren, war es jemand anderes.
M: Ich glaube, jemand war bei Ihnen, Cody, und derjenige hat es getan. Der Haken an der Sache ist - je länger Sie warten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der andere seine Version der Geschichte erzählt, bei der Sie sicher nicht so gut dastehen. Und dann werden Sie nie dazu kommen, Ihre Version zu erzählen, denn dann müssen wir nicht mehr mit Ihnen reden. Ihre Version der Geschichte wird niemand
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