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Du Mich Auch

Du Mich Auch

Titel: Du Mich Auch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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grünseideneDesignerkleid, der kostbare Schmuck noch die Wolke erlesenen Parfums ließ einen Zweifel offen, dass sich ein illustrer Hotelgast in dieses Inferno verirrt hatte. Die Frage war nur: Woher kannte die fremde Frau Evis Namen?
    »Sweetheart, erkennst du mich denn gar nicht? Hallo? Be-a-trice! Trio fatal! Na?«
    Aus dem Dämmer längst vergessener Tage stieg eine vage Erinnerung in Evi hoch. Das Trio fatal. Der verwegenste Mädchenclub der Schule. Katharina die Große, Bella Beatrice und Evi Forever. So hatten sie sich genannt. Es war Millionen Jahre her. Und das hier sollte wirklich Beatrice sein?
    »Come on, wir nehmen einen Drink«, sagte das glamouröse Wesen. »Ich kann’s gebrauchen. Dreimal hab ich mich verfahren, weil mein Navi dieses verstaubte kleine Hideaway nicht finden konnte.«
    Vor Evis innerem Auge gewann eine Gestalt Kontur. Beatrice. Das Mädchen mit den roten Haaren. Die extravagante »Hochgeschwindigkeitsschlampe«, wie die Jungs sie verächtlich genannt hatten. Weil sie flirtete wie ein Vorstadtvamp und keinen zweimal ranließ. Extravagant war Beatrice noch immer. Nur die blonden Haare und das polierte Gesicht waren neu.
    »Oh, Beatrice, nett, dich zu sehen«, sagte Evi lahm. Nie hatte sie sich unscheinbarer und übergewichtiger gefühlt als neben dieser mondänen Frau.
    »Und, was machst du so?«, fragte Beatrice. Ihr Blick glitt über Evis Notfrisur, dann über das biedere graue Kleid, um schließlich an den geländegängigen Schuhen hängenzubleiben.
    Auf der Stelle wurde Evi drei Zentimeter kleiner. Die Sache war klar: Beatrice hatte die Schlacht so gut wie gewonnen.Aber Feigheit vor dem Feind war das Letzte, sagte Evis Vater immer. Contenance wahren! Haltung annehmen!, hatte er ihr eingeschärft. Während sie ein Schluchzen unterdrückte, straffte Evi sich unwillkürlich. Los jetzt, lächeln. Na, also. Geht doch.
    »Ich habe das große Los gezogen!«, strahlte sie. »Ein wunderbarer Mann, zwei wohlgeratene Kinder, was will man mehr? Wir leben in einer Villa im Grunewald, genau das, wovon ich immer geträumt habe. Du weißt schon, die weiße Villa mit den viktorianischen Säulen und dem Park, in dem ich Rosen züchte.«
    Beatrice runzelte die Stirn, wovon infolge der regelmäßigen Botoxinjektionen nur ein millimeterfeines Anheben der Augenbrauen zu sehen war. Es stimmte, Evi hatte immer von so einem Haus gesprochen. Und von der Familie, die sie dereinst gründen wollte. Dummerweise sah sie nicht gerade aus wie eine Frau, die ihre Träume verwirklicht hatte.
    »Freut mich für dich«, sagte Beatrice höflich.
    »Und du?«, erkundigte sich Evi.
    Das gehörte sich schließlich so. Sie spürte, wie ihr der Schweiß ausbrach. Umständlich kramte sie ein Taschentuch heraus und betupfte sich damit das Gesicht.
    Beatrice legte los. »Honey, ich arbeite als Presenterin in einer Agentur. Koordiniere die Guidelines, mache Consulting und Controlling. Meine Kernkompetenz ist Concept Supervisor. Du weißt schon, Branding tunen, Kunden toasten, das übliche Business. Immer hart an der Deadline, bis zum nächsten Newsflash. Demnächst lasse ich mich vielleicht outsourcen, damit der private Cashflow stimmt. Du verstehst?«
    Evi verstand kein Wort. Ein Schweißgerinnsel lief ihrenRücken entlang. Wenn sie nicht bald floh, war alles aus. Lange konnte sie die Komödie nicht mehr spielen.
    »Ab an die Bar!«, rief Beatrice munter. »Bella Beatrice braucht dringend einen Sundowner. Man nennt mich jetzt übrigens Bea-Bee. Die fleißige Biene. Du verstehst? Bea? Bee?«
    »Klingt spannend«, lächelte Evi verlegen. »Aber das mit dem Drink wird leider nichts. Ich trinke nie, wenn ich fahre.«
    »Wie jetzt?« Beatrice stemmte die Hände in die Hüften. »Übernachtest du denn nicht hier? Der olle Meier sagte mir eben, die ganze Truppe hätte gebucht. Oh my god! Der hat bestimmt Angst, dass wir austicken wie damals bei den Klassenfahrten. Weißt du noch?«
    Evi wusste nicht weiter. Natürlich hatte sie ihren Koffer dabei. Aber den würde sie unausgepackt wieder mit nach Hause nehmen. Nach Hause. Sie schluckte.
    »Also dann …«
    »Eviiii!« Mit einem spitzen Schrei stürzte eine Frau im Nadelstreifenanzug auf sie zu und blieb dicht vor ihr stehen. »Evi Forever! Du lieber Himmel, ich habe dich sofort erkannt!«
    Beatrice stutzte, dann riss sie die Arme hoch. »Yeah! Katharina die Große, Evi Forever und Bella Beatrice! Das Trio fatal is back!«
    Eine peinliche Pause entstand. Sie waren ein verschworenes

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