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Du oder das ganze Leben

Titel: Du oder das ganze Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Elkeles
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möglich an den Labortisch heran, um den Fleck zu verbergen.

    Brittany kommt in den Raum, ihr Haar fällt wie Sonnenschein über ihre Brust. Es endet in perfekten, kleinen Korkenzieherlocken, die bei jedem ihrer Schritte auf und ab tanzen. Anstatt dass es mich anmacht, verspüre ich plötzlich den Wunsch, diese Perfektion ordentlich durcheinanderzubringen.
    Ich zwinkere ihr zu, als sie mir einen kurzen Blick von der Seite zuwirft. Sie reagiert verschnupft und rückt ihren Stuhl so weit wie möglich von mir weg.
    Da mir Mrs Petersons Null-Toleranz-Politik einfällt, nehme ich mein Bandana ab und lege es in meinen Schoß, sodass es den Fleck verdeckt. Dann wende ich mich dem Pompon-Hühnchen zu, das neben mir Platz genommen hat. »Früher oder später wirst du mit mir reden müssen.«
    »Damit deine Freundin einen Grund hat, mich zusammenzuschlagen? Nein danke, Alex. Ich mag mein Gesicht so, wie es ist.«
    »Ich habe keine Freundin. Möchtest du dich vielleicht um den Posten bewerben?« Ich scanne sie von oben bis unten, wobei ich an den Stellen verweile, auf die sie sich so sehr verlässt.
    Sie kräuselt die rosafarbene Oberlippe und lächelt mir spöttisch zu. »Ganz bestimmt nicht.«
    » Mujer, du wüsstest gar nicht, was du mit all dem Testosteron anfangen solltest, wenn du es in Händen hieltest.«
    Genau das ist es, Alex. Bring sie dazu, dich zu wollen, indem du sie auf die Palme bringst. Sie wird darauf hereinfallen.
    Brittany wendet sich ab. »Du bist ekelhaft.«
    »Was, wenn ich dir sagte, wir würden ein tolles Paar abgeben?«
    »Ich würde dir antworten, dass darauf nur ein Idiot kommen kann.«

9
    Brittany
    Unmittelbar, nachdem ich Alex einen Idioten genannt habe, ruft Mrs Peterson die Klasse zur Ordnung. »Ihr und euer Partner werdet ein Thema für die Projektarbeit aus diesem Hut ziehen«, verkündet sie. »Die Themen sind alle gleichermaßen anspruchsvoll und werden Treffen mit euren Partnern auch außerhalb der Unterrichtszeit erfordern.«
    »Was ist mit Football?«, wirft Colin ein. »Ich darf auf keinen Fall das Training versäumen.«
    »Oder Cheerleading«, ergänzt Darlene, bevor ich dasselbe sagen kann.
    »Die Schule kommt zuerst. Es ist an euch und euren Partnern, einen Termin zu vereinbaren, an dem ihr beide könnt«, sagt Mrs Peterson, während sie durch die Reihen geht und uns den Hut entgegenstreckt.
    »Hey, Mrs P., ist die Aufgabe dabei, Multiple Sklerose zu heilen?«, fragt Alex auf seine großspurige Art, die mich schlichtweg in den Wahnsinn treibt. »Ich glaube nämlich nicht, dass ein Schuljahr ausreicht, diese Aufgabe zu bewältigen.«
    Ich sehe das dicke, fette D schon auf meinem Zeugnis prangen. Denen von der Northwestern wird es egal sein, ob es daran lag, dass mein Chemiepartner unsere Projektarbeit nicht ernst genommen hat. Dem Typen ist sein eigenes Leben anscheinend scheißegal, warum sollte der Chemieunterricht also irgendeine
Bedeutung für ihn haben? Die Vorstellung, dass Alex es in der Hand hat, welche Note ich in Chemie bekommen werde, versetzt mich in Panik. Für meine Eltern spiegeln Noten den Wert eines Menschen. Es erübrigt sich zu sagen, dass ein C oder D bedeutet, dass man wertlos ist.
    Ich greife in den Hut und ziehe einen kleinen weißen Papierstreifen hervor. Ich öffne ihn vorsichtig, während ich mir gespannt auf die Unterlippe beiße. In Großbuchstaben steht da das Wort HANDWÄRMER.
    »Handwärmer?«, frage ich.
    Alex lehnt sich zu mir rüber und liest den Zettel mit verwirrtem Gesichtsausdruck. »Was sind Handwärmer, verdammt noch mal?«
    Mrs Peterson wirft Alex einen warnenden Blick zu. »Wenn du gerne nach dem Unterricht noch etwas in der Schule bleiben möchtest, habe ich einen weiteren blauen Nachsitzzettel für dich auf meinem Pult, der bereits deinen Namen trägt. Jetzt stell mir entweder die Frage noch einmal, ohne ausfällig zu werden, oder komm nach dem Unterricht zu mir.«
    »Es wäre toll, mit ihnen abzuhängen, Mrs P., aber ich verbringe die Zeit lieber mit meiner Chemiepartnerin und lerne«, erwidert Alex, der die Nerven hat, Colin zuzuzwinkern. »Also stelle ich die Frage noch mal. Was genau sind Handwärmer?«
    »Es handelt sich um Thermochemie, Mr Fuentes. Wir nutzen sie, um unsere Hände zu wärmen.«
    Alex hat sein breites, anzügliches Grinsen aufgesetzt, als er sich mir zuwendet. »Ich bin sicher, wir finden noch andere Dinge, die wir wärmen können.«
    »Ich hasse dich«, sage ich laut genug, dass Colin und der Rest der Klasse mich

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