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Du oder das ganze Leben

Titel: Du oder das ganze Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Elkeles
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ist, setze ich sie vor den Fernseher und nehme Alex mit in die Küche. »Mein Leben ist gar nicht so perfekt, wie du gedacht hast, oder?«, frage ich, während ich uns beiden was zu trinken aus dem Kühlschrank hole.
    Alex sieht mich verwundert an.
    »Was?«
    Er zuckt mit den Schultern. »Ich schätze, wir alle haben unsere Probleme. Mich quälen mehr Dämonen als Buffy.«
    Dämonen? Alex kann doch nichts was anhaben. Er beschwert
sich jedenfalls nie über sein Leben. »Was für Dämonen meinst du?«, frage ich.
    » Oye , wenn ich dir von meinen Dämonen erzählte, würdest du vor mir weglaufen, wie die arme Seele vor dem Teufel.«
    »Ich glaube, du wärst überrascht, vor welchen Dingen ich davonlaufe, Alex.« Die Schläge unserer großen Standuhr schallen durch das Haus. Eins. Zwei. Drei. Vier. Fünf.
    »Ich muss los«, sagt Alex. »Wie sieht’s aus? Lass uns morgen nach der Schule lernen. Bei mir.«
    »Bei dir zu Hause?« Auf der Southside?
    »Ich zeige dir ein bisschen was von meinem Leben. Bist du dabei?«, fragt er.
    Ich schlucke. »Klar.« Ich spiele mit.
    Als ich ihn zur Tür bringe, höre ich ein Auto vorfahren. Falls es meine Mom ist, stecke ich in großen Schwierigkeiten. Egal wie harmlos unser Treffen gewesen sein mag, sie würde ausflippen.
    Ich spähe durch das Fenster neben der Haustür und erkenne Darlenes roten Sportwagen. »Oh nein. Meine Freundinnen sind hier.«
    »Dreh jetzt bloß nicht durch«, weist er mich an. »Öffne die Tür. Es hat keinen Zweck, so zu tun, als sei ich nicht hier. Mein Motorrad parkt schließlich in der Auffahrt.«
    Er hat recht. Die Tatsache, dass er hier ist, lässt sich nicht leugnen.
    Ich öffne die Tür und trete nach draußen. Alex ist direkt hinter mir, als ich Darlene, Morgan und Sierra entgegengehe, die auf unser Haus zukommen. »Hey, Leute!«, sage ich. Wenn ich die Unschuldige überzeugend genug spiele, finden sie es vielleicht nur halb so wild, dass Alex bei mir ist. Ich berühre Alex’ Ellbogen. »Wir haben gerade über unser Chemieprojekt gesprochen. Stimmt’s, Alex?«

    »Stimmt.«
    Sierra mustert mich mit hochgezogenen Augenbrauen. Morgan ist im Begriff, ihr Handy zu zücken. Bestimmt, um den anderen M&Ms zu simsen, dass sie Alex Fuentes aus meinem Haus hat kommen sehen.
    »Sollen wir euch zwei besser allein lassen?«, fragte Darlene.
    »Blödsinn«, erwidere ich viel zu schnell.
    Alex geht zu seinem Motorrad hinüber. Sein T-Shirt betont seinen perfekt geformten, muskulösen Rücken und seine Jeans seinen perfekt geformten, festen …
    Er zieht sich den Helm über und zeigt mit dem ausgestreckten Finger auf mich. »Ich seh dich dann morgen.«
    Morgen. Bei ihm zu Hause.
    Ich nicke.
    Als Alex verschwunden ist, sagt Sierra. »Was war denn das?«
    »Chemie«, murmle ich.
    Morgans Mund steht vor Verblüffung weit offen.
    »Habt ihr es getan?«, fragt Darlene. »Denn ich bin seit zehn Jahren mit dir befreundet und kann an einer Hand abzählen, wie oft du mich zu dir eingeladen hast.«
    »Er ist mein Chemieprojektpartner.«
    »Er ist ein Gangmitglied, Brit. Vergiss das bloß nicht«, sagt Darlene.
    Sierra schüttelt ihren Kopf und fragt: »Stehst du etwa noch auf jemand anderen als deinen Freund? Colin hat Doug erzählt, dass du dich in letzter Zeit sehr seltsam verhältst. Als deine Freundinnen sind wir vorbeigekommen, um dir ein bisschen Vernunft beizubringen.«
    Ich sitze auf unserer Veranda vor dem Haus und lausche eine halbe Stunde lang ihren Tiraden über meinen guten Ruf, Jungs im Allgemeinen und Treue im Besonderen. Sie haben ja so recht.

    »Versprich mir, dass da zwischen dir und Alex nichts läuft«, sagt Sierra noch zu mir, während Morgan und Darlene schon im Auto auf sie warten.
    »Zwischen Alex und mir läuft nichts«, versichere ich ihr. »Ehrenwort.«

30
    Alex
    Ich sitze im Mathekurs, als der Mann von der Security an die Tür klopft und dem Lehrer erzählt, dass ich die Klasse in seiner Begleitung verlassen muss. Ich verdrehe die Augen, schnappe mir meine Bücher und lasse zu, dass der Typ sich daran aufgeilt, mich vor versammelter Mannschaft zu demütigen.
    »Was ist es diesmal?«, frage ich. Gestern bin ich aus dem Unterricht geholt worden, weil ich ein Handgemenge auf dem Schulhof begonnen haben soll. Hatte ich aber nicht. Ich war vielleicht beteiligt, aber ich habe nicht damit angefangen.
    »Wir machen einen kleinen Ausflug zum Basketballcourt.«
    Ich folge dem Typen zu den Sporthallen. »Alejandro, Vandalismus von Schuleigentum ist eine

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