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Du oder das ganze Leben

Titel: Du oder das ganze Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Elkeles
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verunsichert. Vielleicht spricht er ja kein Englisch?
    »Was willst du von Alejandro?«, sagt der Typ schließlich. Mein Herz schlägt so heftig, dass ich spüre, wie mein T-Shirt sich bei jedem Schlag hebt. »Ich muss ihn sprechen.«
    »Er ist besser dran, wenn du ihn in Ruhe lässt«, sagt der Typ.
    » Está bien , Enrique«, ertönt eine vertraute Stimme. Ich drehe mich zu Alex um, der an der Tür der Autowerkstatt lehnt. Aus seiner Tasche hängt ein Putzlappen und in der Hand hält er einen Schraubenschlüssel. Das Haar, das unter seinem Bandana hervorguckt, ist zerzaust und er wirkt männlicher auf mich, als je ein Kerl zuvor.
    Ich möchte mich in seine Arme werfen. Ich muss von ihm hören, dass alles gut wird, dass er nie wieder ins Gefängnis zurückgeht.
    Alex hält meinen Blick mit seinem fest.
    »Ich schätze, ich lasse euch zwei besser mal allein«, glaube ich Enrique sagen zu hören, aber ich bin zu sehr auf Alex fixiert, um noch etwas anders wahrzunehmen.
    Meine Füße scheinen wie festgewurzelt, deshalb ist es gut, dass er auf mich zuschlendert.
    »Ähm«, beginne ich. Bitte lass mich das hier hinbekommen. »Ich, äh, habe gehört, du bist verhaftet worden. Ich musste einfach gucken, ob es dir gut geht.«

    »Du hast die Schule geschwänzt, nur um nachzusehen, wie es mir geht?«
    Ich nicke, denn ich habe plötzlich einen Knoten in der Zunge.
    Alex weicht zurück. »Na dann. Jetzt, wo du gesehen hast, dass ich okay bin, kannst du ja zurück in die Schule. Ich muss wieder an die Arbeit. Mein Motorrad ist letzte Nacht beschlagnahmt worden und ich muss Geld verdienen, um es wiederzukriegen.«
    »Warte«, rufe ich. Ich hole tief Luft. Es ist so weit. Ich werde ihm meine Gefühle offenbaren. »Ich weiß nicht, warum oder wann ich mich in dich verliebt habe, Alex. Aber es ist so. Seit ich am ersten Schultag beinah dein Motorrad umgenietet hätte, habe ich nicht aufhören können darüber nachzudenken, wie es wäre, mit dir zusammen zu sein. Und dieser Kuss … Gott, ich schwöre, in meinem ganzen Leben habe ich so etwas noch nie erlebt. Er hat etwas bedeutet. Meine Welt ist in diesem Augenblick völlig aus den Fugen geraten. Ich weiß, es ist verrückt, weil wir so verschieden sind. Und ich will nicht, dass die Leute in der Schule mitkriegen, dass zwischen uns etwas läuft. Vielleicht gefällt dir das mit der Geheimhaltung nicht, aber ich muss zumindest probieren, ob es funktioniert. Ich habe mit Colin Schluss gemacht, mit dem ich eine sehr öffentliche Beziehung hatte und ich bin bereit für eine private. Privat und echt. Ich weiß, ich blubbere wie eine Idiotin und wenn du nicht bald etwas sagst oder mir einen Wink gibst, was du denkst, dann werde ich …
    »Sag das noch mal«, fordert er mich auf.
    »Den kompletten Text?« Ich erinnere mich an eine Welt, die völlig aus den Fugen geraten ist, aber mir ist zu schwummrig, um die ganze Rede ein zweites Mal zu halten.
    Er kommt näher. »Nein. Nur den Teil darüber, dass du dich in mich verliebt hast.«
    Mein Blick versinkt in seinem. »Ich denke die ganze Zeit an
dich, Alex. Und ich will dich wirklich unheimlich gerne noch einmal küssen.«
    Seine Mundwinkel bewegen sich nach oben.
    Unfähig, seinem Blick standzuhalten, sehe ich zu Boden. »Mach dich nicht über mich lustig.« Ich würde in diesem Moment mit so ziemlich allem fertig, aber nicht damit.
    »Wende dich nicht von mir ab, mamacita . Ich würde mich nie über dich lustig machen.«
    »Ich wollte mich nicht in dich verlieben«, gebe ich zu und hebe meinen Blick wieder, damit ich ihm in die Augen sehen kann.
    »Ich weiß.«
    »Es wird wahrscheinlich nicht funktionieren.«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Mein Familienleben ist nicht so der Hit. »
    »Dann sind wir schon zu zweit«, erwidert er.
    »Ich bin bereit, herauszufinden, was da gerade zwischen uns beiden passiert. Du auch?«
    »Wenn wir nicht hier draußen wären«, sagt er, »würde ich dir zeigen …«
    Ich schneide ihm das Wort ab, indem ich meine Hand in sein dichtes Haar grabe und seinen hinreißenden Kopf zu mir runterziehe. Wenn gerade keine Privatsphäre im Angebot ist, entscheide ich mich eben dafür, etwas von der wahren Brittany rauszulassen. Außerdem sind sämtliche Leute, vor denen wir unsere Beziehung verbergen müssen, in der Schule.
    Alex lässt seine Arme lose herabhängen, aber als sich meine Lippen öffnen, stöhnt er in meinen Mund und der Schraubenschlüssel fällt klirrend zu Boden.
    Seine starken Arme umschlingen mich und

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