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Du oder das ganze Leben

Titel: Du oder das ganze Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Elkeles
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angepisst. ¡Es un carbón de mierda!
    Er hat sie nicht verdient. Schon klar, ich sie auch nicht.
    Nach der Schule habe ich im Lagerhaus rumgehangen, um zu sehen, ob ich etwas über meinen Vater herausfinden kann. Aber das hat nichts gebracht. Die Typen, die mi papá damals gekannt haben, wussten nicht viel zu berichten, außer, dass er ihnen ständig von seinen Söhnen erzählt hat. Die Unterhaltung endete abrupt, als die Satin Hood das Lagerhaus unter Beschuss nahmen, ein Zeichen, dass sie auf Rache aus sind und nicht eher ruhen werden, bis sie ihnen vergönnt ist. Ich habe keine Ahnung, ob ich dankbar oder besorgt sein sollte, dass das Lagerhaus auf einem verlassenen Gelände hinter einem stillgelegten Bahnhof liegt. Niemand weiß, dass wir hier sind. Auch die Bullen nicht.
    Das Poff! Poff! Poff! des Gewehrfeuers macht mir nichts aus. Im Lagerhaus, im Park … da rechne ich damit. Manche Straßen
sind sicherer als andere, aber was das Lagerhaus angeht, wissen unsere Gegner, dass sie sich auf unserem heiligen Boden befinden. Und sie erwarten einen Gegenschlag. Das ist das Gesetz. Ihr missachtet unser Gebiet, dann missachten wir eures. Dieses Mal ist niemand verletzt worden, also wird es kein Vergeltungsschlag wegen Mordes sein. Aber es wird Vergeltung geben. Sie erwarten, dass wir kommen. Und wir werden sie nicht enttäuschen.
    Auf meiner Seite der Stadt sind der Kreislauf des Lebens und der Kreislauf der Gewalt untrennbar miteinander verwoben.
    Ich warte, bis die Luft rein ist, dann nehme ich einen Umweg nach Hause und fahre an Brittanys Haus vorbei. Ich kann nicht anders. Als ich die Bahngleise überquere, hält mich ein Polizeiwagen an und zwei uniformierte Typen steigen aus.
    Anstatt mich darüber aufzuklären, warum sie mich angehalten haben, befiehlt mir einer der Cops, von meinem Motorrad zu steigen und fragt mich nach meinem Führerschein.
    Ich händige ihm den Lappen aus. »Warum haben Sie mich angehalten?«
    Der Typ, der meinen Führerschein hat, prüft ihn und sagt dann: »Du kannst deine Fragen stellen, nachdem ich dir meine gestellt habe. Hast du irgendwelche Drogen in deinem Besitz?«
    »Nein, Sir.«
    »Irgendwelche Waffen?«, fragt der andere Polizist.
    Ich zögere kurz, bevor ich ihm die Wahrheit sage. »Ja.«
    Ein Cop nimmt seine Pistole aus dem Halfter und richtet sie auf meine Brust. Der andere weist mich an, die Hände hoch zu nehmen und befiehlt mir dann, mich auf den Boden zu legen, während er Verstärkung ruft. Verflucht. Ich stecke knöcheltief in der Scheiße.
    »Welche Art Waffe? Drück dich klarer aus.«
    Ich beiße die Zähne zusammen, bevor ich sage: »Eine Glock,
neun Millimeter.« Glücklicherweise habe ich Wil die Beretta zurückgegeben, sonst wäre ich doppelt dran gewesen.
    Meine Antwort macht den Cop etwas nervös und der Finger am Abzug beginnt zu zittern. »Wo ist sie?«
    »An meinem linken Bein.«
    »Beweg dich nicht. Ich werde dich entwaffnen. Wenn du still liegen bleibst, wird dir nichts passieren.«
    Nachdem er mir die Waffe abgenommen hat, zieht der zweite Cop Plastikhandschuhe an und sagt mit so viel Autorität in der Stimme, dass sich sogar Mrs P. davon noch etwas abschauen könnte: »Trägst du Nadeln bei dir?«
    »Nein, Sir«, sage ich.
    Er kniet sich auf meinen Rücken und legt mir Handschellen an. »Steh auf«, befiehlt er dann, zerrt mich auf die Füße und zwingt mich, mich über die Motorhaube zu beugen. Es ist erniedrigend, wie der Kerl mich abtastet. Verdammt, ich wusste, dass es mich früher oder später erwischen würde, aber das heißt noch lange nicht, dass ich bereit für eine Verhaftung bin. Er zeigt mir meine Waffe. »Du kannst davon ausgehen, dass wir dich deshalb angehalten haben.«
    »Alejandro Fuentes, Sie haben das Recht zu schweigen«, rasselt einer der beiden Polizisten herunter. »Alles, was Sie sagen, kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden …«
     
    Die Arrestzelle stinkt nach Pisse und Zigarettenqualm. Oder vielleicht sind es auch die Typen, die das Pech haben, mit mir in diesem Käfig eingesperrt zu sein, die nach Pisse und Qualm stinken. So oder so, ich kann es kaum erwarten, endlich hier rauszukommen.
    Wen soll ich anrufen, damit er meine Kaution bezahlt? Paco hat kein Geld. Enrique hat sein ganzes Geld in die Werkstatt gesteckt. Meine Mutter wird mich umbringen, wenn sie herausfindet,
dass ich verhaftet wurde. Ich lehne den Rücken gegen die Eisenstäbe der Zelle und denke nach, auch wenn das in diesem miefenden Loch so gut

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