Du oder die grosse Liebe
BH und das Oberteil an ihre Brust drückt. »Danke«, flüstert sie.
Sie huscht an mir vorbei, aber ich nehme ihre Hand und zwinge sie sanft, mich anzusehen. »Ist zwischen uns alles klar?« Ich weiß, dass es eine dämliche Frage ist, aber mir fallen einfach keine anderen Worte ein. Ich will ihr mehr sagen, so viel mehr, aber ich kann nicht.
»Ja, alles klar. Los … geh einfach.«
Sie schließt sich in dem kleinen Bad ein, während ich sicherstelle, dass mein T-Shirt jeden verräterischen Hinweis auf unsere Begegnung bedeckt.
»Verflucht noch mal, was hast du so lang gemacht?«, fragt Marco.
Mist. Denk dir schnell etwas aus. »Ich war pissen. Was machst du hier? Ich dachte, du feierst nicht mit den Northsidern.«
»Ich feiere vielleicht nicht mit ihnen, aber ich habe Geschäfte mit ihnen laufen.«
Mit Geschäfte meint er Drogen. »Du bist loco .«
»Und stolz darauf.«
Er späht über meine Schulter ins Poolhaus, aber da die Lichter aus sind, kann er nichts sehen. Ich komme zu ihm raus und schließe die Tür mit dem Vorhaben, Marco so schnell wie möglich weit weg von Nikki zu bringen. Es ist klar, dass sie nicht möchte, dass er weiß, was zwischen uns passiert ist. Verflucht, vielleicht wird sie überhaupt leugnen wollen, dass wir rumgemacht haben. Oder vielleicht war sie auch so zugedröhnt, dass sie sich morgen früh nicht mal mehr daran erinnert.
Marco und ich gehen ins Haupthaus. »Hier ist nichts los. Lass uns abhauen«, sagt er, während er sich durch die Menge von Leuten schiebt, die uns misstrauisch beäugen.
»Wer hat die Illegalen eingeladen?«, ruft Justin Dougan, als wir gehen wollen. Er steht mit einem Haufen Jungs vom Footballteam im Vorgarten und sie sind nicht nüchtern. Sie lachen alle und geben Dougan High Five, weil er uns beleidigt hat.
Marco und ich bleiben beide stehen, tauschen vielsagende Blicke und machen auf dem Absatz kehrt, um uns Dougan und seinen Leuten zu stellen.
»Wie hast du uns gerade genannt, verdammt noch mal?«, fragt Marco kampflustig.
»Du hast mich gehört«, erwidert Dougan. »Wir lassen Einwanderer bloß ins Land, damit sie unsere Häuser putzen und unseren Rasen mähen.«
»Ach, echt?«, sagt Marco. »Denn als ich vor zwei Wochen deine Schwester gevögelt habe, hat sie nichts davon erwähnt. Im Gegenteil, ich weiß aus erster Hand, dass sie dicke, fette Burritos über alles liebt.«
Oh Mann. Dougans Nasenlöcher beben und seine Mannschaft kommt auf uns zu. »Du bist tot, Delgado.«
»Hast du wirklich seine Schwester gevögelt?«, murmle ich aus dem Mundwinkel, sodass nur Marco mich hören kann.
Er grinst verschmitzt und nickt.
»Geht zurück nach Mexiko, wo ihr Tiere hingehört«, sagt Dougan, dann spuckt er uns an, als wären wir tatsächlich Tiere.
Ohne zu zögern, geht Marco auf ihn los. Als zwei von Dougans Freunden ihn von Dougan runterziehen und anfangen, ihn mit ihren Fäusten zu bearbeiten, bin ich bereit, an seiner Seite zu kämpfen. Es dauert nicht lange, bis auch meine Fäuste fliegen.
Und genauso schnell hat sich auch schon eine Zuschauermenge um uns versammelt.
Ich gerate nicht oft in Schlägereien, aber wenn es der Fall ist, bricht das Biest mit aller Macht aus mir hervor. Vielleicht hat Dougan recht und ich bin ein Tier. Der Kampfinstinkt liegt mir im Fuentes-Blut. Zwei Typen halten mich unten, während ein Dritter mir in den Magen tritt. Es tut nicht mal weh … jeder Schlag nährt die Wut, die in mir lodert, und macht mich stärker. Ich befreie mich aus ihrem Griff und reiße zwei von ihnen zu Boden, bevor ich mich aufrapple und einen Kerl von Marco runterziehe.
Ich schlage einen Typen nieder, setze nach, bis er aufhört zu kämpfen. Dann geht es zwischen Dougan und mir zur Sache. Er platziert einen Haken, der mich genau am Kiefer trifft. Ich revanchiere mich mit einem Schlag, der ihn zu Boden gehen lässt.
Ich bemerke die flackernden blauen Lichter des Polizeiwagens nicht mal, bis zwei Cops mich auf den Rasen werfen. Einer drückt mir sein Knie in den Rücken und legt mir Handschellen an. Ich sehe zur Seite und bekomme mit, wie zwei weitere Cops Marco Handschellen verpassen.
»Steh auf, Luis«, sagt einer der Officers. Heilige Scheiße. Es ist kein Geringerer als Officer Reyes, mein Nachbar von nebenan, der mit mi’amá geflirtet hat.
»Scheiße«, stöhne ich. »Nicht Sie.«
»Kennst du den Jungen?«, fragt ein anderer Cop Reyes.
»Ja. Und ich weiß, dass seine Ma nicht besonders glücklich sein wird, dass er in eine
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