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Du oder die grosse Liebe

Du oder die grosse Liebe

Titel: Du oder die grosse Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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etwas, das diesen Augenblick kaputt machen würde. Um ehrlich zu sein, habe ich Angst vor dem, was er sagen könnte.
    Hier in der Dunkelheit zu stehen, macht das Ganze unwirklich. Es ist, als würden Fantasie und Wirklichkeit miteinander verschmelzen. Ich bin völlig zufrieden damit, in diesem Moment im Fantasyland zu leben, weil es das ist, was ich brauche. Wenn es sich zu real anfühlen würde, wäre ich nicht in der Lage, es durchzuziehen.
    Ich streife mit den Lippen über seine Wange bis zu seinem Ohr. »Halt mich fest, wie du es auf dem Boot tun wolltest.«
    In der Sekunde, als er seine Arme um mich schlingt, breitet sich eine himmlische Ruhe in meinem ganzen Körper aus. Es erinnert mich daran, wie beschützend er mich gehalten hat, als wir zusammen im Wasser waren. Ich mache mir nicht vor, dass dieses unglaubliche Gefühl für immer anhalten wird, aber ich schwelge in seiner Umarmung. Ich lebe den Moment, und es fühlt sich so unfassbar gut an, dass ich mir wünsche, er würde niemals enden.
    Seine Arme streicheln langsam meinen Rücken, die Wärme seiner starken Hände versengt meine Haut durch das seidene Oberteil.
    Ich habe ihn so lange weggestoßen, aber heute Nacht habe ich mich von dem Zwang befreit. Mit neuer Entschlossenheit strecke ich mich nach oben und berühre sein Gesicht mit den Fingerspitzen.
    Er weicht zurück. »Bist du dir sicher?«
    »Hundertprozentig«, sage ich. »Du bist heute Abend meine Fantasie. Ist das okay für dich?«
    »Deine Fantasie, hm?«
    »Ja. Gleichbedeutend mit das Gegenteil von Wirklichkeit.« Ich lache, allein mit ihm hier zu sein, macht mich kribbelig vor Glück. Ich bin total aufgeregt, meinen Plan in die Tat umzusetzen. »Nur für heut Nacht, lass uns sehen, was passiert.«
    »Und morgen?«
    Morgen? »So weit hatte ich noch nicht gedacht. Ich will einfach nur ein bisschen rummachen. Bist du dabei?«
    »Das hängt davon ab.«
    »Wovon?«, frage ich.
    Er beugt sich vor, küsst den empfindlichen Punkt unter meinem Ohr und flüstert: »Ob du nur küssen möchtest – oder mehr.«
    Als er mit den Lippen langsam meinen Hals entlangstreicht, werfe ich den Kopf in den Nacken und hoffe, er lässt sich weiterhin Zeit. Ich bin nicht gewöhnt, dass jemand sich Zeit lässt.
    »Das fühlt sich so gut an«, stöhne ich, als er seine Lippen an der Stelle ruhen lässt, wo er meinen Puls spüren kann. Er küsst diesen Punkt sanft. »Hör nicht auf damit.«
    Er küsst die Stelle wieder. Und wieder. Und wieder. »Dein Puls rast«, flüstert er an meiner Haut.
    »Echt jetzt?«, sage ich, was ihn zum Lachen bringt.
    Ich lege meine Hand auf seine Brust. Durch sein T-Shirt spüre ich sein Herz, das fest und schnell gegen meine Handfläche pocht. »Deiner auch.«
    »Hm«, sagt er, bevor ich fühle, wie die Weichheit seiner warmen, nassen Zunge den Druck seiner Lippen auf meinem Puls ersetzt.
    Hoha. Plötzlich wird mir schwindelig und ich klammere mich Halt suchend an seinen Schultern fest. Seine starken Arme umschließen mich sofort und geben mir Geborgenheit, als sei er mehr als bereit, heute Nacht mein Held zu sein.
    Ich brauche einen Helden.
    Es ist romantisch. Die Jalousien sind heruntergelassen und schirmen uns völlig von dem Trubel ab, der draußen herrscht. Ein paar schwache Lichtstrahlen fallen durch die Ritzen zwischen den Lamellen in den dunklen Raum. Ich weiß nicht, ob es am Alkohol liegt, dass ich ihn so sehr will, aber ich habe mich noch nie so gefühlt – noch nicht mal mit Marco.
    Ich wünschte, das hier würde ewig währen.
    Als seine Lippen einen Pfad meinen Hals entlangbrennen und er vorsichtig die Träger meines Oberteils beiseiteschiebt, um meine Schultern zu küssen, halte ich es nicht länger aus.
    »Wenn du mich nicht auf der Stelle küsst, muss ich sterben«, sage ich, nach Luft ringend. »Vergiss das mit dem Zeitlassen.«
    »Ich dachte, du wärst der Meinung, ich müsste an meinem Zungenspiel arbeiten.«
    »Da habe ich gelogen. Willst du es noch mal probieren?«
    »Oh ja«, sagt er. »Unbedingt.«
    Er zögert den Bruchteil einer Sekunde, aber dann spüre ich, wie seine Hand meine Wange umfängt, während sein Daumen in einer zarten Liebkosung über meine Lippen streicht. Hin und her. Ich schließe die Augen und küsse seinen Daumen.
    »Fühlt sich das gut an?«, fragt er, als eine Berührung seiner Lippen die des Daumens ersetzt.
    »Ja«, flüstere ich zurück. Meine Hände vergraben sich in seinem Haar.
    Ich muss mehr als bloß angeschwipst sein, denn alles, woran

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