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Du oder die grosse Liebe

Du oder die grosse Liebe

Titel: Du oder die grosse Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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von was immer in meinem Becher ist, werfe ihn in den Müll und schiebe mich auf der Suche nach Luis durch die Menge. Da ich ihn nirgends entdecken kann, frage ich herum, aber keiner hat ihn gesehen.
    »Hi, Nikki«, sagt Justin Dougan und lächelt breit mit Zähnen, die so strahlend weiß sind, dass sogar ein Blinder sie sehen könnte. »Du siehst heiß aus.«
    »Ähm … ich habe eigentlich schon was vor mit …« Ich bin im Begriff, Luis zu sagen, aber wir haben eigentlich nichts vor. Ich habe etwas vor. Ich gehe einfach mal davon aus, dass Luis sich nicht groß wehren wird. Und mit Justin Dougan abzuhängen, gehört definitiv nicht zu meinem Plan.
    »Geh mit mir nach oben«, sagt er, nimmt meinen Ellbogen und zieht mich von der Partymeute weg.
    »Ich gehe nicht mit dir nach oben, Justin.« Er ist nicht derjenige aus meinen Fantasien.
    »Vertrau mir«, sagt Justin. »Ich werde nichts versuchen.«
    »Ich vertraue keinem Kerl, der ›vertrau mir‹ sagt. Ich … brauche etwas frische Luft.«
    »Gut. Dann geh mit mir nach draußen.«
    Bevor ich protestieren kann, führt Justin mich in den Garten zum Pool. Die ganze Zeit verdrehe ich den Hals, um zu sehen, ob ich einen Schimmer von Luis erhaschen kann, jedoch ohne Erfolg. Er hat gesagt, er würde hier sein, aber vielleicht hat er seine Meinung geändert.
    Justin ist auch betrunken. Das erkenne ich an der Art, wie er über die Terrasse stolpert, bevor er sich auf eine der Liegen fallen lässt. »Setz dich zu mir«, sagt er, greift nach meinem Handgelenk und zieht mich runter. »Du siehst wie ein heißer Burrito aus.«
    »Das ist nicht unbedingt ein Kompliment«, informiere ich ihn.
    Er beugt sich zu mir. Ich weiß nicht, ob er aus Versehen auf mich drauffällt oder bloß versucht, mich anzugrabschen. So oder so stinkt er nach Bier und Schweiß. Keine gute Mischung. Ich stoße ihn von mir runter.
    »Hallo«, höre ich Luis sagen, der sich ausgerechnet diesen Moment ausgesucht hat, um auf der Bildfläche zu erscheinen.
    Er sieht gut aus in den Jeans, die einen Hauch unter seiner Hüfte sitzen und einem T-Shirt, das so abgetragen aussieht, dass es wahrscheinlich seidenweich ist.
    Justin späht zu ihm hoch. »Geh weg, Mex.«
    »Nikki ist auch Mexikanerin, du Volltrottel«, sagt Luis.
    Justin erstarrt. »Wen nennst du hier einen Volltrottel?«
    »Niemanden! Er hat es nicht so gemeint«, sage ich. »Stimmt’s, Luis?«
    »Nicht wirklich«, sagt Luis. »Ich habe es so gemeint.«
    Justin will gerade aufstehen und Luis zum Kampf herausfordern, als Derek sich seinen Arm schnappt und ihn von Luis wegzieht. »Dougan, ich brauche deine Hilfe.«
    »Wobei?«, fragt Justin.
    »Bei … etwas.« Derek führt ihn ins Haus und lässt mich allein mit Luis zurück.
    Luis sieht mich an, als hätte ich ihn verraten. »Warum hast du mit diesem pendejo hier gesessen?«
    »Ich habe nicht wirklich mit ihm hier gesessen … okay, habe ich wohl, aber …« Ich seufze. Der heutige Abend verläuft nicht so, wie ich geplant hatte. Ich bin angetrunken und weiß nicht, wie ich ihm erklären soll, dass ich die ganze Zeit auf ihn gewartet habe. Aber ich kann es ihm zeigen. »Komm mit.«
    Er zögert.
    »Komm schon«, sage ich, nehme seine Hand und führe ihn zum Poolhaus. Ich weiß, dass der Schlüssel im Blumentopf versteckt ist. Ich hole ihn raus und öffne die Tür mit einem einzigen Gedanken: Ich will meine Hemmungen über Bord werfen und Luis küssen, wie ich es bei mir zu Hause gemacht habe. Dieses Mal wird uns niemand unterbrechen. Luis will das Licht anmachen, aber ich lege meine Hand auf seine.
    »Mach die Tür zu«, weise ich ihn an.
    Er gehorcht.
    Ich gehe weiter in den Raum. »Ich wollte vorhin nichts von Justin. Du hast recht, er ist ein pendejo .«
    »Es hat mir nicht gefallen, euch zusammen zu sehen«, sagt er. »Ich glaube, mir würde es generell nicht gefallen, dich mit irgendeinem anderen Typen zu sehen … abgesehen von mir.«
    In diesem Augenblick wünsche ich mir nichts mehr, als von ihm in den Arm genommen zu werden. Damit lege ich mir keine Fesseln an. Mir geht es nur darum, Spaß zu haben und meine Fantasien auszuleben.
    »Nimm mich in den Arm«, sage ich. »Bitte.«
    »Du bist betrunken«, sagt er.
    »Nur ein bisschen angeschwipst, das ist alles.«
    »Nikki«, flüstert er, als er näher kommt. Sobald ich seine Körperwärme spüre, strecke ich die Hand aus und fahre damit langsam seinen Arm runter.
    »Sag jetzt nichts«, flüstere ich. Wenn er den Mund aufmacht, sagt er vielleicht

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