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Du sollst meine Prinzessin sein

Du sollst meine Prinzessin sein

Titel: Du sollst meine Prinzessin sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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sah ihm direkt in die Augen. In seine dunklen, wunderschönen Augen.
    „Rico, hör bitte auf. Ich ertrage das nicht.“
    Langsam senkten sich seine Lider, dann schaute er sie wieder an. „Und ich kann es nicht ertragen, es nicht zu tun.“
    Eine kleine Hand zupfte an seinem Ärmel. Mit einer geschmeidigen Bewegung kam Rico auf die Knie.
    „Was ist los, Ben?“, fragte er lächelnd.
    „Tio Rico“, sagte Ben verträumt. „Hast du eigentlich unser Fort mitgebracht?“
    An diesem Abend brauchte Ben sehr lange, um sich fürs Bett fertig zu machen. Völlig überdreht sprang er im Haus umher, bis er nicht mehr gegen den Schlaf ankämpfen konnte.
    Lizzy saß in der Küche, als Rico vom Gutenachtsagen die schmale knarrende Treppe wieder herunterkam. Sie hielt eine Tasse Tee in der Hand und starrte blickleer vor sich hin.
    Wie lange würde sie brauchen, um alles zu glauben?, fragte er sich. Um zu glauben, dass er es wirklich getan hatte und nichts bereute.
    Als er die Küche betrat, richtete sie ihren Blick entschlossen auf ihn. Und das Leuchten in ihren Augen raubte ihm den Atem.
    Woher war diese Liebe für sie gekommen? Er wusste es nicht. Sie war einfach da. Irgendwann, als er nicht aufgepasst hatte, war es passiert. Als er mit ihr zusammen gewesen war. Und mit Ben.
    Meine Familie, dachte er. Meine Frau und mein Junge. Mein Sohn. Ich bin sein Vater. Ich kümmere mich um ihn und beschütze ihn. So einfach ist das. Ich musste gar keine Wahl treffen.
    „Ben schläft“, sagte er. „Endlich.“
    „Er ist aufgeregt“, erwiderte sie.
    Rico konnte sehen, dass sie versucht hatte, etwas an ihrem Aussehen zu ändern, während er Ben zu Bett gebracht hatte. Sie hatte Make-up aufgelegt und die Haare gestylt. Lizzy sah gut aus. Nicht so umwerfend wie damals, als sich die Experten ihrer angenommen hatten, aber gut.
    Das Seltsame war, dass es ihm egal war.
    Er liebte sie, wenn sie umwerfend aussah, und er liebte sie, wenn sie alltäglich aussah.
    Weil er sie einfach liebte.
    Rico setzte sich neben sie an den Tisch.
    „Du kannst immer noch deine Meinung ändern und zurückgehen.“
    Er lächelte. Es war ein seltsames Lächeln, amüsiert, resigniert und verständnisvoll zugleich. „Ich bleibe hier, Lizzy. Das musst du akzeptieren.“
    „Ich kann nicht, Rico. Es war doch alles nur ein Traum. Ich war Cinderella und habe beim Ball mit dem Prinzen getanzt. Ich war Dornröschen, das durch einen Kuss von ihrem Prinzen geweckt wurde. Alles war nur ein Märchen. Mehr nicht.“
    „Hast du nie daran gedacht, dass der Prinz aus den Märchen gerne sein eigenes Märchen erleben würde? Eines, in dem er endlich aufhören kann, den Prinzen zu spielen? Weißt du“, und jetzt wurde seine Stimme leise und ernst, „dass du der einzige Mensch auf der Welt bist, der mich anschaut und tatsächlich mich sieht? Nicht den Prinzen, sondern mich?“
    Ein verwirrter Ausdruck huschte über ihr Gesicht. Er lächelte wehmütig. „Du erinnerst dich nicht, oder? Damals stand ich im Flur dieses Cottages und habe dir gesagt, dass wir vor den Paparazzi fliehen müssten. Und du hast immer nur nach dem Wieso gefragt. Warum müssen wir weglaufen? Du hattest nicht die leiseste Ahnung, wer ich war. Alles, was du gesehen hast, war ein Fremder, der dich ohne jeden Grund herumschubsen wollte. Keinen Prinzen. Keinen Playboy-Prinzen. Keinen Ersatz-Prinzen, der im Notfall für denKronprinzen einspringen könnte. Nur einen Mann, der dich herumkommandierte. Und als du dann wusstest, wer ich bin, wusstest du immer noch nicht, wie du mich behandelt solltest. Du hast mich nie Hoheit oder Sir oder Prinz genannt. Diese ganze Königsgeschichte hatte für dich keinerlei Bedeutung.“
    Lizzy umfasste ihre Tasse noch fester. „Es spielt keine Rolle, was ich dachte, Rico. Du warst dein ganzes Leben lang ein Prinz …“
    „Und was hat es mir gebracht?“, unterbrach er sie. „Hör mir zu, Lizzy. Ich bin dir gar nicht so unähnlich. Genau wie du war ich immer … nutzlos. Für deine Eltern war stets deine Schwester wichtig, für meine immer der Thronfolger. Ich war nur der Stellvertreter. Als ich im Palast unter Arrest stand, hatte ich jede Menge Zeit zum Nachdenken. Manchmal habe ich meinen Vater oder Luca bei offiziellen Anlässen vertreten, habe einige Versammlungen des Hohen Rates besucht und ein paar Dokumente unterzeichnet. Aber nie wurde ich wirklich gebraucht.“
    Mit einem Finger streifte er zärtlich über ihre Wange.
    „Du und Ben wart die ersten Menschen, die mich

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