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Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Titel: Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Knight
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verändert. Das tun wir ständig, so ist es nun mal«, erwiderte Liz scharf.
    Nicky drehte sich nach einer Schar Kleinkinder um, die sich unter lautem Geschrei um ein billiges Plastikspielzeug balgten. Ganz unbefangen grapschten sie nach dem, was sie haben wollten. Je älter sie wurden, je genauer sie beobachteten und nachahmten, desto mehr würden sie lernen, ihre Wünsche mit subtileren Methoden zu verfolgen als mit reinem Faustkampf.
    »Lass uns doch mal aufs Wesentliche kommen«, fuhr Liz fort. »Welche Beweise hast du denn?«
    »Er heuert Leute an, die es für ihn erledigen.«
    »Ich bitte dich!«
    »Kennst du diesen Mann?« Nicky hielt Liz ihr Handy hin und zeigte ihr das Foto von Crashman, dem Mann, dem sie in den Wagen gefahren war.
    »Nein.«
    »Er ist mir gefolgt. Und heute Morgen hab ich gesehen, wie er an unserer Haustür gestanden und mit Greg geredet hat!«
    Behutsam legte Liz das Telefon auf den Tisch. »Was sagt denn Greg dazu?«
    »Er leugnet es schlicht und einfach. Er hat behauptet, er wüsste nicht, wer der Mann ist, mit dem er da spricht!«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe, wovon du eigentlich
redest.
«
    Nicky entschied sich, es mit einer anderen Taktik zu versuchen.
    »Willst du mir erzählen, dass es dir nicht ein bisschen verdächtig vorkäme, wenn du morgen hören würdest, dass ich gestorben bin?«
    Sie beobachtete, wie Liz die Sonnenbrille wieder aufsetzte und ihre Augen hinter verspiegelten Gläsern verbarg, in denen sie nur eine verzerrte Version ihrer selbst sah. Und sie spürte die Unsicherheit. Liz war eine Frau, die sich viel darauf einbildete, zu allem eine Meinung zu haben, die in jeder moralischen Frage genau wusste, wo sie stand. Sie gab nicht nach, und sie irrte sich nie. Daher konnte Nicky ermessen, welch großer Schritt es für sie war, nach dem Handy zu greifen und sich das Bild des Mannes ein zweites Mal anzusehen.
    »Ich glaube, Greg hat ihn angeheuert, um mich zu verfolgen und … ich weiß nicht, was noch.«
    »Warum bist du so sicher, dass dein Leben in Gefahr ist? Was ist denn passiert?« Jetzt schoss sie sich auf Nicky ein. »Hattest du was anderes laufen, bist du fremdgegangen?« Sie setzte ein Haifischlächeln auf: breit und kalt. »Wie soll ich dir helfen, wenn ich nicht die ganze Geschichte kenne?«
    Nicky zögerte. Konnte sie Liz wirklich trauen? War sie nicht in erster Linie ihrem Bruder gegenüber loyal?
    »Wer ist Adam Thornton?«, fragte sie.
    War Liz bei dem Namen zusammengezuckt? Immer noch zeigten die Brillengläser nur ihr eigenes Spiegelbild.
    »Keine Ahnung.«
    Liz zuckte die Achseln und zögerte für Nickys Geschmack einen Augenblick zu lange, bevor sie fortfuhr.
    »Hör zu, ich will fair sein. Was du über den Mann auf dem Foto hier sagst, klingt seltsam. Dem möchte ich nachgehen. Darüber würde ich gern mit Greg reden.« Sie schaute sich um. »Gibt’s hier Toiletten? Ich muss dringend.«
    »Dort drin.« Nicky wies in Richtung Spielplatz.
    »Warte hier, ich bin gleich wieder da.«
    Liz stand auf und ging steifbeinig an den tobenden Kindern vorbei in Richtung Toilettenhäuschen.
    Kaum war sie außer Sichtweite, sprang Nicky ebenfalls auf und folgte ihr. Liz stand rücklings an ein Waschbecken gelehnt und hatte ihr Telefon am Ohr. Nicky riss es ihr aus der Hand.
    »Ach, so dringend musst du, ja?«
    Sie schaute nach und stellte fest, dass die zuletzt gewählte Nummer die von Greg war.
    »Gib mir mein Handy zurück.«
    Wortlos drückte Nicky es ihr in die Hand und ging nach draußen, in die Sonne. Liz folgte ihr.
    »Wer ist er, Liz? Wer ist Adam Thornton?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Unsinn.«
    Mit großen Schritten gingen sie nebeneinander her in Richtung Parkausgang.
    »Ich habe ihn vor kurzem kennengelernt. Er hatte es darauf angelegt, Liz. Ich war im Haus Hayersleigh.«
    Liz fuhr herum und starrte sie an.
    »Wer ist er?«
    Unvermittelt packte Liz sie am Arm. »Halt dich von ihm fern, Nicky!«
    »Warum? Was ist los?«
    »Ich … ich weiß es nicht, keine Ahnung.«
    »Sag’s mir!«
    »Ich weiß nicht, was los ist, aber eins kann ich dir sagen: Halt dich von diesem Mann fern!«
    »Ganz im Gegenteil, ich werde dort wieder hinfahren. Da in dem Haus ist irgendwas, richtig? Was?« Sie rieb sich den Arm da, wo Liz sie festgehalten hatte.
    »Lass es, Nicky!«
     
    Als sie Nicky die Richtung ändern und westwärts laufen sah, in Richtung Notting Hill Gate, fluchte Liz leise. Lange konnte sie sie noch zwischen den vielen Leuten auf dem breiten Fußweg

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