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Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Titel: Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Knight
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sie ihre Familie vor der Gefahr in diesem Raum schützen. »Muss ich Sie wirklich daran erinnern, dass es sich bei dem Haus um Privatbesitz handelt?«
    »Adam sucht etwas, das nicht existiert«, sagte Lawrence und seufzte. »Er ist jung und schwärmerisch, ein Romantiker. Große Gesten, die wenig bedeuten. So ist die Jugend nun mal. Wenn Sie eines Tages selbst Kinder haben, werden Sie das verstehen, Nicky.«
    »Die Tagebücher Ihrer früheren Frau – was steht da drin?«
    »Das weiß ich doch nicht! Diese Aufzeichnungen sind über zwanzig Jahre alt! Wirklich …«
    »Adam hat darin etwas gelesen, das ihn veranlasst hat, den gesamten Rasen umzugraben – und mich in dem Haus festzuhalten.«
    Lawrence richtete sich zu voller Größe auf. »Was zwischen Ihnen beiden im Haus vorgefallen ist, will ich gar nicht wissen.«
    »Ich schon«, sagte Bridget kühl. »Ich möchte genau wissen, was da abgelaufen ist. Wenn es in dieser Familie solches Unheil anrichtet, muss ich Bescheid wissen.«
    Plötzlich fiel Nicky etwas ein.
    »Wo ist Connie?«
    Lawrence senkte den Blick. »Als ich ihr erzählt habe, dass Adam wegen Mordes polizeilich vernommen wird, war sie außer sich. Da haben wir es für besser gehalten, sie in eine private Klinik zu geben. Sie wird dort gut betreut.«
    »Könnte es sein, dass Adam meinen Mann kennt, Greg?«
    Bridget stieß einen halb ärgerlichen, halb ungeduldigen Laut aus. »Ich muss zurück zu den anderen. Auf Wiedersehen, Nicky.«
    Sie machte die Tür auf, und für einen Moment dröhnte die Musik in voller Lautstärke herein, bevor sie wieder nur als stampfender Rhythmus durch die Wände drang.
    »Er fragt ständig nach Ihnen.«
    Nicky öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, entschied sich dann aber zu schweigen. Lawrence verströmte große Ruhe und Autorität, ganz der ältere, weise Richter.
    »Eine Frau, die etliche Jahre älter ist, die einen anderen Hintergrund hat, die viel raffinierter und erfahrener ist als er – ein besserer Vater als ich würde ihm raten, sich von ihr fernzuhalten.«
    »Bitte, Lawrence! Ihr Sohn hat mir, als ich in die Themse gestürzt bin, das Leben gerettet. Ich möchte mich revanchieren. Sehen Sie irgendeine Möglichkeit, mir zu helfen?«
    Er schaute sie eine Weile nachdenklich an.
    »Ich verspreche nichts«, sagte er schließlich, fragte aber nach den Einzelheiten des Mordes an Grace und notierte sich ihre Telefonnummer.
    »Ich wünsche Ihnen noch einen gelungenen Abend«, rief sie in die Musik hinein, als er ihr die Tür des Arbeitszimmers aufhielt.
    »Ein Freund von mir sagt, ein Vater kann höchstens so glücklich sein wie das unglücklichste seiner Kinder. Das hier ist Bridgets Sache. Ich wäre ehrlich gesagt lieber allein.«
    Im Wohnzimmer trennten sie sich, und Nicky ging auf direktem Weg zur Wohnungstür. Dort drehte sie sich noch einmal um, warf einen letzten Blick auf die Partygäste und entdeckte plötzlich zwischen zwei Leuten, die sie nur von hinten sah, Bea, die zu ihr herüberstarrte und zu ihrem Entsetzen mit dem Zeigefinger eine Linie quer über ihren Hals zog.
    Im Gegenzug richtete Nicky kurz zwei Finger auf sie, ging und knallte die Tür hinter sich zu.

45
    L iz und Greg waren zusammen aufgewachsen. Sie hatte gesehen, wie er sich als Krabbelkind in die Hose machte, wie er sich in einem Wutanfall schreiend auf dem Boden wälzte, wie er die Peinlichkeiten der Teenie-Phase durchlitt. Sie kannte ihn wirklich gut, aber noch nie hatte sie ihn in einem solch panischen Zustand erlebt wie jetzt.
    »Beruhige dich doch, um Himmels willen, Greg!«
    Sie war mit ihm draußen auf dem Fußweg, wo er wie rasend auf und ab ging, und es gelang ihr nicht, ihn wieder ins Haus zu bekommen. Eigentlich sah sie sich gern als jemanden, der auf Konventionen pfiff. Sie hatte durchaus schon heftige Szenen hingelegt und darauf geachtet, dass sie auch bemerkt wurde. In ihren Augen gab es nichts Schlimmeres, als ein sittsames Veilchen im Moose zu sein, und sie hatte immer dafür gesorgt, dass keiner auf die Idee kam, sie so zu nennen. Vielmehr betrachtete sie es als eine Ehre, als verrückte Kuh zu gelten, als zornige Frau. Und doch – jetzt schielte sie zu den Fenstern der Nachbarn und fragte sich, ob sie beobachtet wurden. Dass ihr Bruder eine Szene machte, das kannte sie nicht. Und Greg war wirklich neben der Spur.
    »Nicky war in Hayersleigh! Sie war dort! Warum?«
    »Adam Thornton hat sie mitgenommen, bestimmt. Ich bin sicher, der Typ, den sie mit dem Auto aufgesammelt

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