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Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition)

Titel: Du sollst nicht lieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Knight
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Jonas.
    »›Schuldig des Lärmens ersten Grades‹?«, steuerte ein Mann mit riesigem Brillengestell bei.
    »Warte … ›Kronrichter als Showmaster‹?«, rief eine junge Frau.
    »Nicht schlecht. ›Richtet mich nach meinen Bassboxen‹?«
    Minty, Jonas und die anderen bogen sich vor Lachen. Sie hatten einen entspannten freien Abend und amüsierten sich bei einer Party – Nicky dagegen bekam noch nicht einmal ein Lächeln zustande. Sie hielt die ganze Zeit nach Lawrence Ausschau.
    »Der Mann der Stunde!«, rief Minty, und als Nicky sich umdrehte, sah sie ihn tatsächlich näher kommen. Er schien gealtert, hielt sich aber gut, lächelte nach allen Seiten, schüttelte Hände.
    Als er sie entdeckte, stutzte er sichtlich. Ohne ein Wort lotste er sie von der Gruppe weg.
    Minty rief ihnen nach: »Wo schleppst du ihn hin? Bring uns unseren Gastgeber zurück!«
    Mit einem leichten Nicken bedeutete Lawrence ihr, sie solle ihm folgen. Sie rief den anderen eine Entschuldigung zu und ging mit ihm den Flur hinunter und in ein Arbeitszimmer, dessen Tür er sofort hinter ihnen schloss. Plötzlich war es sehr still.
    »Bitte, setzen Sie sich.« Er bot ihr einen mit Filz bezogenen Sessel an, blieb selbst aber stehen und lehnte sich an eins der Regale. »Sie hier – was für eine Überraschung!« Er klang förmlich, beinahe gekünstelt.
    »Adam hat mir erzählt, dass das hier jedes Jahr stattfindet. Tut mir leid, dass ich einfach so hereinplatze.«
    Er antwortete nicht.
    »Wo ist Adam?«
    Jetzt sah er sie ungläubig an. »Immer noch auf der Polizeiwache. Ich nehme an, Sie sind selbst noch nicht lange wieder draußen.«
    Sie nickte. »Vertreten Sie ihn nicht?«
    »Es geht um Mord! Das ist eine sehr ernste Sache! Ich habe ihm den besten Anwalt besorgt, den ich kenne. Natürlich habe ich das. Ich rechne jeden Moment mit einem Anruf. Sie werden ihn gehen lassen.« Er hielt inne und musterte sie, die Hände in den Hosentaschen, eingehend. »Ich kann mir nicht helfen, aber ich denke, wäre mein Sohn Ihnen nicht begegnet, wären diese schrecklichen Sachen alle nicht passiert.«
    Er machte keinen Hehl aus seiner Frustration. Nicky stand auf, ging einen Schritt auf ihn zu und erwiderte seinen Blick.
    »Ich glaube, dass Ihr Sohn unschuldig ist und dass er versucht hat, mich zu beschützen. Vor … bestimmten Leuten.«
    Lawrence sah sie zweifelnd an.
    »Ich bin hergekommen, weil ich Sie um einen Gefallen bitten möchte, einen großen Gefallen.«
    Er zog eine Braue hoch und wartete ab, was kam.
    »Vor fünf Jahren ist meine beste Freundin ermordet worden. Grace Peterson. Allgemein als ›die Tote im See‹ bekannt. Vielleicht erinnern Sie sich?«
    »Adam hat es mir erzählt. Er redet überhaupt nur noch von Ihnen.«
    »Ich würde gern die Polizeiakten zu diesem Fall einsehen. Können Sie mir die beschaffen?«
    Lawrence runzelte die Stirn. »Ich bin Richter, Nicky! Das kann ich nicht!«
    »Ich glaube, dass möglicherweise mein Mann etwas mit ihrem Tod zu tun hat. Mein Mann ist Greg Peterson – der mit Grace verheiratet war, als sie starb.«
    Er holte tief Luft. »Wenn Sie einen Verdacht gegen Ihren Mann hegen, müssen Sie zur Polizei gehen. Und zwar sofort.«
    »Das Problem ist, dass ich nicht genug in der Hand habe – noch nicht.«
    In einer Geste der Hilflosigkeit hob Lawrence die Arme. »Die Polizei …«
    Er verstummte, als die Tür aufging.
    »Lawrence – hier bist du. Ich wollte …« Als sie Nicky sah, stockte Bridget. »Was machen Sie denn hier, mein Gott?« Sie schloss die Tür und stellte sich neben ihren Mann. Ihre Miene war eisig.
    Nicky ließ sich nicht beirren. »Ich habe meine Aussage zu dem, was im Haus vorgefallen ist, geändert, weil ich Ihren Sohn für unschuldig halte. Ich verstehe das alles nicht, ich weiß auch nicht, welche Verbindung es zwischen dem Mann, den Adam in Ihrem Haus getötet hat, Louise Bell, Ihrem Sohn und mir geben sollte, aber gerade da könnte die Akte vielleicht weiterhelfen.«
    »Sie liefern mir keinerlei Grund, überhaupt eine Verbindung zu sehen. Und momentan gilt meine ganze Sorge meinem Sohn. Ich werde ihm helfen, seinen guten Namen zu bewahren.«
    »Er ist auf dem Weg hierher«, fiel Bridget ihm ins Wort. »Er hat eben angerufen. Sie haben ihn gehen lassen.«
    Nicky war klar, dass sie sich jetzt verabschieden musste.
    »Was hat Adam unter dem Rasen in Hayersleigh gesucht?«
    »Sie werden da hinfahren und nachschauen, oder?« Bridget verschränkte entschlossen die Arme, so als müsse

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