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Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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statt Jahre später erneut vor einem Grab zu stehen und ihre Leiche exhumieren zu lassen. Als sie vor dem schicken Gebäude von Sussex Security Systems und Sussex Remote Monitoring Services vorfuhren, bemerkte er, dass der Parkplatz der Firmenleitung leer war. Ihn interessierte jedoch vor allem die Reihe weißer Lieferwagen, die mit den Logos der Firma versehen waren.
    Nach dem gescheiterten Überfall auf Dee Burchmore war ein weißer Lieferwagen mit überhöhter Geschwindigkeit aus der Tiefgarage gefahren. In einem weißen Lieferwagen war auch Rachael Ryan vor zwölf Jahren entführt worden.
    Sie stiegen aus und gingen hinein. Eine Empfangsdame saß hinter einer geschwungenen Theke, auf der die Logos der Firma angebracht waren. Rechts davon befand sich eine kleine Sitzgruppe, in der Ausgaben von Sussex Life und mehrere Tageszeitungen, darunter auch der Argus, lagen.
    Den Argus von morgen würden sie vermutlich nicht hier zur Schau stellen, dachte Grace grimmig.
    »Womit kann ich Ihnen dienen?«
    Er zeigte seinen Ausweis. »Ist Mr Starling schon im Haus?«
    »Nein, ähm, noch nicht«, sagte die Frau und wurde rot.
    »Halten Sie das für ungewöhnlich?«
    »Nun, normalerweise, also an einem normalen Montagmorgen, ist er als Erster da.«
    Grace hielt ihr den Durchsuchungsbefehl hin und gab ihr einen Augenblick Zeit, ihn zu lesen. »Wir haben die Erlaubnis, die Räume zu durchsuchen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie jemanden rufen könnten, der uns herumführt.«
    »Ich – ich hole den Geschäftsführer, Sir.«
    »Schön. Wir fangen schon mal an. Sie können ihm ja sagen, wo er uns findet.«
    »Ja, natürlich. Soll ich Sie verständigen, wenn Mr Starling kommt?«
    »Danke, aber das werden wir schon merken.«
    Sie schaute ihn ratlos an.
    »Wo ist der Überwachungsraum?«
    »Im ersten Stock. Ich werde Mr Addenberry rufen, er kommt Ihnen dann entgegen.«
    Glenn deutete auf die Tür, die zu den Treppen führte.
    »Ja, und dann nach rechts. Sie gehen durch den Flur, durch die Buchhaltung und die Telefonzentrale, dann sind Sie da.«
    Die beiden Ermittler eilten die Treppe hinauf. Als sie das Ende eines Flurs erreichten, der an beiden Seiten von Büros flankiert wurde, eilte ein kleiner, nervös wirkender Mann im grauen Anzug auf sie zu. In seiner Brusttasche steckte eine ganze Reihe von Stiften.
    »Hallo, meine Herren, womit kann ich Ihnen dienen? Ich bin John Addenberry, der Geschäftsführer.« Seine Stimme klang ein wenig kriegerisch.
    Als Grace erklärte, wer sie waren und was sie vorhatten, schien Addenberry fassungslos.
    »Sicher. Sicher. Natürlich, wir arbeiten häufig für die Sussex Police. Die Kripozentrale ist ein wichtiger Kunde. Sehr wichtig.«
    Er führte sie zum Überwachungsraum. Ein ungeheuer übergewichtiger Mann saß vor einer Reihe von zwanzig Fernsehbildschirmen. Er trug eine schlechtsitzende Uniform und hatte fettiges Haar. Für den Flaum auf der Oberlippe schien er eigentlich viel zu alt. Vor ihm auf dem Tisch befanden sich eine große Colaflasche und eine Riesenpackung Burritos, daneben ein Mikrophon, ein kleines Bedienpult und eine Computertastatur.
    »Das ist Dunstan Christmas, der diensthabende Kontrolleur.«
    Doch Grace hatte seine Aufmerksamkeit schon den Bildschirmen zugewandt. Stirnrunzelnd betrachtete er einen von ihnen. Er zeigte die Fassade eines eleganten, ultramodernen Hauses. Er deutete darauf. »Nr. 7 – das ist doch 76 The Droveway, das Haus von Mr und Mrs Pearce?«
    »Stimmt«, erwiderte Christmas. »Sie wurde vergewaltigt, oder?«
    »Als ich dort war, habe ich keine Kameras gesehen.«
    Christmas kaute an einem Nagel, während er sprach. »Konnten Sie auch nicht. In dem Haus sind die Kameras alle versteckt.«
    »Wieso hat mir das keiner gesagt? Die Aufnahmen könnten Beweise für den Angriff liefern«, sagte Grace wütend.
    Christmas schüttelte den Kopf. »Nein, der Bildschirm war an dem Abend ausgefallen. War ab Nachmittag abgeschaltet. Funktionierte erst am nächsten Morgen wieder.«
    Grace schaute ihn eindringlich an, genau wie sein Kollege. Hatte der Mann etwas zu verbergen? Oder war er harmlos? Er sah wieder auf den Bildschirm. Das Bild hatte zum Garten gewechselt.
    Er hatte am Abend des Überfalls nicht funktioniert. Und die Firma gehörte ihrem neuen Hauptverdächtigen.
    Das konnte kein Zufall sein.
    »Fallen die Bildschirme häufig aus?«
    Christmas schüttelte den Kopf und kaute wieder am Nagel. »Nein, sehr selten. Es ist ein sehr gutes System, und normalerweise gibt es

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