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Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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und hüpfte auf einem Bein von ihm weg.
    »Aua! Mein Knie! Auuuuuuuua, verdammte Schlampe!«
    Am Ende des Laufwegs befand sich eine Leiter, die sie vorhin bemerkt hatte. Sie stürzte darauf zu, ohne hinunterzuschauen, umklammerte die Kante mit beiden Händen. Sie hüpfte und rutschte hinunter, tiefer, tiefer, tiefer, tiefer.
    Noch immer war er nicht über ihr aufgetaucht.
    Als sie unten ankam, umfassten zwei Hände ihre Taille.
    Sie schrie auf vor Entsetzen.
    Eine sanfte, ruhige, unbekannte Stimme fragte: »Jessie Sheldon?«
    Zitternd drehte sich um. Vor ihr stand ein großer Mann mit silbergrauem Haar, das unter einer schwarzen Baseballkappe hervorschaute. Auf der Kappe stand das Wort Polizei.
    Sie fiel ihm schluchzend um den Hals.

119
Jetzt
Montag, 19. Januar
    »Du bist unglaublich, weißt du das eigentlich? Absolut unglaublich! Weißt du überhaupt, wie viel gegen dich spricht? Es ist absolut un glaublich! Du dreckiger Perverser! Du – du Ungeheuer!«
    »Sprich doch leise«, sagte er.
    Denise Starling starrte ihren Ehemann an, der in einem formlosen blauen Gefängnisanzug und mit schwarzer Augenklappe vor ihr saß. An der Decke war eine Kamera angebracht, neben ihnen stand ein Mikrophon, das alles aufzeichnete. Sie saßen sich an einem blauen Plastiktisch gegenüber.
    Zu beiden Seiten sprachen andere Gefangene mit ihren Angehörigen.
    »Hast du die Zeitung gelesen?«, fragte sie. »Die bringen dich mit den Vergewaltigungen des Schuh-Diebs von 1997 in Verbindung. Das warst du auch, oder?«
    »Verdammt, sprich doch leise.«
    »Hast du Angst, was die anderen Gefangenen mit dir machen könnten? Die mögen keine Perversen, was? Fallen sie in der Dusche mit Damenschuhen über dich her? Vermutlich hättest du noch Spaß dran.«
    »Sei ruhig, Frau, es gibt Wichtigeres zu bereden.«
    »Ich habe gar nichts mit dir zu bereden. Du hast alles zerstört. Ich wusste schon immer, dass du ein dreckiger Perverser bist. Aber ich wusste nicht, dass du auch ein Vergewaltiger und Mörder bist. War’s schön mit ihr in der Geisterbahn? Bei einer unserer ersten Verabredungen waren wir auch auf der Geisterbahn, und du hast mir den Finger in den Po gesteckt. Weißt du noch? Auf der Geisterbahn geht dir einer ab, was?«
    »Ich war auf keiner Geisterbahn, ehrlich nicht, glaub mir!«
    »Von wegen. Da kann ich nur lachen!«
    »Das war ich nicht. Das bin ich nicht gewesen.«
    »Sicher doch, und das in der Zementfabrik warst du auch nicht, oder? Das war nur jemand, der so aussieht wie du.«
    Er schwieg.
    »Diese ganze Scheiße von wegen fesseln. Mich Dinge mit Schuhen tun lassen, während du zugesehen und an dir rumgefummelt hast.«
    »Denise!«
    »Ist mir egal, sie können es ruhig hören! Du hast mein Leben zerstört. Mir die besten Jahre geraubt. Du wolltest keine Kinder, weil du angeblich selbst eine unglückliche Kindheit hattest. Du bist ein Ungeheuer. Du bist genau da, wo du zu sein verdienst. Ich hoffe, du wirst in der Hölle schmoren. Und besorg dir lieber einen guten Anwalt, auf mich kannst du nämlich nicht zählen. Ich werde jeden Penny nehmen, den ich von dir kriegen kann.«
    Sie begann zu schluchzen.
    Er saß schweigend da. Er hatte nichts zu sagen. Am liebsten hätte er sich über den Tisch gebeugt und die Schlampe mit bloßen Händen erwürgt.
    »Ich hab gedacht, du liebst mich«, schluchzte sie. »Ich dachte, wir könnten ein schönes Leben zusammen haben. Ich wusste, dass du verstört warst, aber ich dachte, wenn ich dich genug liebe, könnte ich dich ändern. Dir etwas geben, was du nie gehabt hast.«
    »Hör auf!«
    »Ist doch wahr. Früher bist du ehrlich mit mir gewesen. Als wir vor zwölf Jahren geheiratet haben, hast du gesagt, ich wäre der einzige Mensch, der dir in deinem Leben Frieden gegeben hat. Der dich versteht. Du hast gesagt, du musstest mit deiner Mutter ficken, weil dein Vater impotent war. Danach hättest du dich vor den weiblichen Geschlechtsteilen geekelt, sogar vor meinen. Wir haben doch diesen ganzen Psychoscheiß zusammen durchgezogen.«
    »Halt die Klappe, Denise!«
    »Nein, das werde ich nicht. Als wir zusammengekommen sind, dachte ich, dass Schuhe dich eben anmachen. Das habe ich akzeptiert, weil ich dich liebte.«
    »Denise, du Schlampe, halt endlich die Klappe!«
    »Wir hatten so viele schöne Jahre. Mir war nicht klar, dass ich ein Ungeheuer geheiratet habe.«
    »Ja, wir hatten schöne Zeiten«, sagte er plötzlich. »Bis vor kurzem. Da hast du dich verändert.«
    »Verändert? Wie meinst du

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