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Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Faktor geworden zu sein.«
    »Ja, Sir, ich werde mich darum kümmern.«
    »Unser guter Vorsatz für das neue Jahr sollte darin bestehen, uns auf die Verbrechen zu konzentrieren, die Angst in der Bevölkerung auslösen, unter ganz normalen anständigen Leuten. Dort sollten wir unsere Kräfte bündeln. Die unterschwellige Botschaft sollte lauten, dass die Menschen überall in Brighton and Hove so sicher sind wie in ihrem eigenen Zuhause. Was halten Sie davon?«
    Grace nickte zustimmend, war aber besorgt. Die Absichten des ACC waren durchaus richtig, aber er legte einen gewissen Übereifer an den Tag, und sein Ziel war mehr als idealistisch. Zudem waren seine Pläne nicht neu. Er betonte nur, was nach Graces Dafürhalten schon immer die Hauptaufgabe der Polizei gewesen war. Zumindest aber seine eigene.
    Als man ihn vor fünf Jahren zum Detective Superintendent befördert hatte, hatte ihm sein damaliger unmittelbarer Vorgesetzter Gary Weston, der Leiter der Kripo, seine Philosophie sehr schlüssig dargelegt.
    »Roy, als Chef versuche ich herauszufinden, was die Öffentlichkeit von mir erwartet. Was erwartet meine Frau von mir? Meine alte Mutter? Sie wollen sich sicher fühlen, wollen ungehindert ihren Geschäften nachgehen und alle Bösen hinter Gittern sehen.«
    Dies war seither Graces Mantra gewesen.
    Rigg hielt ein Dokument in die Höhe, sechs zusammengeheftete Blätter, die Grace sofort erkannte.
    »Dies ist die 24-Stunden-Bewertung der Operation Schwertfisch«, erklärte der ACC. »Sie wurde gestern Abend für mich abgegeben.« Er lächelte Grace leicht besorgt zu. »Sie ist positiv, alle Kästchen sind angekreuzt. Angesichts der vielen guten Dinge, die ich über Sie gehört habe, hatte ich auch nichts anderes erwartet.«
    »Vielen Dank, Sir!«, sagte Grace angenehm überrascht. Offenkundig hatte der Mann nicht mit seiner Vorgängerin über ihn gesprochen.
    »Ich denke allerdings, dass die politische Seite sehr viel rauer mit uns umgehen wird, wenn die dritte Vergewaltigung bekannt wird. Und wir wissen natürlich nicht, wie viele Taten unser Mann möglicherweise noch begehen wird, bevor wir ihn fassen.«
    »Oder er wieder untertaucht«, fügte Grace hinzu.
    Der ACC sah aus, als hätte er in eine Chilischote gebissen.

55
Jetzt
Montag, 12. Januar
    Die beiden Firmen, Sussex Security Systems und Sussex Remote Monitoring Services, befanden sich in einem Gebäude aus den achtziger Jahren im Industriegebiet von Lewes, das etwa zehn Kilometer von Brighton entfernt lag.
    Als Garry Starling seine Firma, die er vor fünfzehn Jahren in einem kleinen Laden in Hove gegründet hatte, in zwei separate Bereiche aufteilte, benötigte er neue Geschäftsräume. Mit diesem Riesengebäude, das nach einem Konkurs leer stand und vom Konkursverwalter dringend verkauft werden sollte, bot sich die ideale Gelegenheit.
    Mehr als die günstigen Konditionen lockte ihn jedoch die Örtlichkeit selbst. Hier war er nur wenige hundert Meter von Mailing House, der Zentrale der Sussex Police, entfernt. Er hatte schon zwei Verträge mit der Behörde abgeschlossen und in einigen kleineren Polizeiwachen, die nachts geschlossen waren, Alarmanlagen installiert, die auch von ihm gewartet wurden. Es konnte nicht schaden, wenn man die Polizei als Nachbarn hatte.
    Er hatte recht gehabt. Ein bisschen Vitamin B, Geplauder auf dem Golfplatz und äußerst vorteilhafte Preise hatten ihm viele Aufträge eingebracht, und als die Kripo vor etwas über zehn Jahren die neue Zentrale in Sussex House bezog, hatte seine Firma den Vertrag für die gesamte Sicherheitsausstattung erhalten.
    Trotz seines Erfolgs hatte Garry Starling nie auf protzige Autos gestanden. Er gab nicht viel Geld dafür aus, weil man damit seiner Ansicht nach nur ungewollte Aufmerksamkeit erregte. Je schicker das Auto, desto eher würde man ihn verdächtigen, überhöhte Preise zu verlangen. Für ihn bedeutete der Erfolg vor allem Freiheit. Die Möglichkeit, Leute für die Arbeiten einzustellen, die man selbst nicht gerne machte. Die Freiheit, auf den Golfplatz zu gehen, wann es einem gefiel. Und andere Dinge zu tun, die man wollte. Das Geldausgeben überließ er Denise. Sollte sie doch die englische Wirtschaft retten.
    Als sie einander kennengelernt hatten, war sie der verkörperte Sex gewesen. Sie mochte, was ihn anmachte, und war, mit wenigen Ausnahmen, für alles zu haben gewesen. Jetzt saß sie nur noch auf ihrem fetten Hintern, der immer fetter wurde, und wollte von Sex nichts mehr wissen –

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