Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
Vom Netzwerk:
sieben Tage auf. Um wie viel Uhr haben Sie das Pub verlassen?«
    Spicer zuckte mit den Schultern. »Kann mich nicht erinnern, war zu besoffen. Eins, halb zwei vielleicht.«
    »Wo haben Sie übernachtet?«
    »Im Kemp Town Hostel.«
    »Kann dort jemand bestätigen, wann Sie nach Hause gekommen sind?«
    »Bei dem Haufen? Niemals. Die erinnern sich an gar nichts.«
    »Wie sind Sie nach Hause gekommen?«, wollte Branson wissen.
    »Der Chauffeur hat mich mit dem Rolls abgeholt, wie sonst?«
    Er sagte es so unschuldig, dass Glenn ein Grinsen unterdrücken musste. »Also kann Ihr Chauffeur das bezeugen?«
    Spicer schüttelte den Kopf. »Ich bin gelaufen. Auf Schusters Rappen.«
    Branson blätterte in seinem Notizbuch. »Gut, kommen wir zur vergangenen Woche. Können Sie uns sagen, wo Sie sich am Abend des 8. Januar, das war ein Donnerstag, zwischen 18.00 Uhr abends und Mitternacht aufgehalten haben?«
    Spicer antwortete schnell, als hätte er mit der Frage gerechnet. »Da war ich beim Hunderennen. Ladies Night. Bin bis halb acht geblieben und dann hierher zurückgekommen.«
    »Auf der Hunderennbahn? Neben Ihrem Stamm-Pub, dem Neville?«
    »Ja, das ist eins von meinen Pubs.«
    Branson konstatierte, dass sich die Hunderennbahn keine fünfzehn Minuten Fußweg von der Straße befand, in der Roxy Pearce am Donnerstagabend vergewaltigt worden war. »Können Sie beweisen, dass Sie da waren? Haben Sie Wettscheine? Oder Zeugen?«
    »Hab ein Mädchen aufgegabelt.« Er hielt inne.
    »Wie heißt sie?«, fragte Brandon.
    »Die Sache ist die, sie ist verheiratet. Ihr Mann war unterwegs. Sie würde sich wohl nicht sonderlich freuen, wenn Sie ihr Fragen stellen.«
    »Sind Sie auf einmal moralisch geworden, Darren?«, bemerkte Branson. »Haben Sie plötzlich ein Gewissen entwickelt?« Es war ein ziemlich seltsamer Zufall, dass auch der Ehemann von Roxy Pearce an diesem Abend unterwegs gewesen war.
    »Moralisch nicht, aber ich will ihren Namen nicht sagen.«
    »Dann sollten Sie uns lieber einen anderen Beweis dafür liefern, dass Sie beim Hunderennen waren.«
    Spicer schaute sie an. Er brauchte dringend eine Zigarette. »Würden Sie mir sagen, worum es geht?«
    »In dieser Stadt hat es eine Reihe sexueller Übergriffe auf Frauen gegeben. Wir versuchen gerade, Verdächtige zu eliminieren.«
    »Ich bin also verdächtig?«
    Branson schüttelte den Kopf. »Nicht direkt, aber das Datum Ihrer Entlassung hat unser Interesse geweckt.« Er verschwieg, dass man auch Spicers Akte aus den Jahren 1997/1998 überprüft und festgestellt hatte, dass er damals nur sechs Tage vor dem ersten Angriff des Schuh-Diebs entlassen worden war. »Kommen wir zu gestern Abend. Können Sie uns sagen, wo Sie zwischen 17.00 und 21.00 Uhr gewesen sind?«
    Spicers Gesicht brannte. Er fühlte sich eingekesselt, die Fragen gefielen ihm nicht. Er konnte sie einfach nicht beantworten. Natürlich konnte er genau sagen, wo er gestern Abend um 17.00 Uhr gewesen war. In einem öffentlichen Gebüsch hinter einem Haus am Woodland Drive, der sogenannten Straße der Millionäre, wo er von einem der Bewohner Koks gekauft hatte. Er bezweifelte allerdings, ob er seinen nächsten Geburtstag noch erleben würde, wenn er die Adresse auch nur erwähnte. »Ich war beim Spiel im Albion. Hab danach mit einem Kumpel was getrunken. Bis zur Sperrstunde. Dann habe ich gegessen und bin schlafen gegangen.«
    »Scheißspiel, was?«, meinte Nick Nicholas.
    »Ja, das zweite Tor, das war –« Spicer hob verzweifelt die Hände und schniefte erneut.
    »Hat Ihr Kumpel auch einen Namen?«, wollte Glenn Branson wissen.
    »Ach, wissen Sie, das ist komisch. Ich kenne ihn seit Jahren, weiß aber immer noch nicht, wie er heißt. So was kann man einen schlecht fragen, nachdem man zehn Jahre immer mal wieder einen zusammen getrunken hat, oder?«
    »Wieso nicht?«, meinte Nicholas.
    Spicer zuckte mit den Schultern.
    Es herrschte langes Schweigen.
    Branson blätterte eine Seite in seinem Notizbuch um. »Die Türen werden hier um 20.30 Uhr geschlossen. Man berichtete mir, Sie seien um 20.45 Uhr zurückgekommen, hätten undeutlich gesprochen und erweiterte Pupillen gehabt. Sie können von Glück sagen, dass man Sie überhaupt noch eingelassen hat. Den Bewohnern sind Drogen strengstens untersagt.«
    »Ich nehme keine Drogen, Detective, Sir.« Er schniefte wieder.
    »Da würde ich drauf wetten. Sie haben nur eine schlimme Kopfgrippe, was?«
    »Genau. Das muss es sein. Eine Kopfgrippe!«
    Branson nickte. »Sie glauben auch

Weitere Kostenlose Bücher