Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition)
und Kühe sind sehr intelligente, soziale Wesen, die nicht dafür gemacht sind, dass sie selbst und ihr Nachwuchs nur zu dem Zweck leben, als Nahrung verwertet zu werden. Dies ist eben der große Unterschied zwischen der Tierhaltung der überbevölkerten zivilisierten Menschheit und dem Leben von Wildtieren, die ein würdevolles, artgerechtes Leben führen. Nun könnte man sicher anführen, dass auch der Anbau von Pflanzennahrung nicht komplett natürlich ist, und das stimmt auch. Doch die ganzheitlichen Strömungen der Landwirtschaft, von der Biodynamik zu Permakultur, der Nutzung effektiver Mikroorganismen, den vedischen land wirtschaftlichen Praktiken, dem alten europäischen Klosterwissen über Gemüseanbau oder Nature Farming, – viele Ansätze ermöglichen es, Pflanzennahrung so hochwertig und natürlich anzubauen, dass eine hohe Qualität leichter zu erreichen ist als bei der Erzeugung von Fleisch. Was die Information oder Energie der Nahrung betrifft, ist das artgerechte Leben eines Lebewesens sicherlich wesentlich dafür, dass, wenn es zur Nahrung für uns wird, wir wirklich genährt werden. Dies ist jedoch mit Pflanzennahrung wesentlich leichter zu erreichen.“
„Gibt es noch weitere Unterschiede zwischen tierischer und pflanzlicher Nahrung?“
„Ein genereller energetischer Unterscheid zwischen Fleisch und Pflanzennahrung ist, dass ein Tierkörper als Ganzes lebt und stirbt. Wir können von unseren Zimmerpflanzen Ableger machen, und aus diesen kann eine neue Pflanze wachsen, aber mit einem Tierbein wird das nicht funktionieren. Frische rohe Pflanzennahrung befindet sich immer noch in einem aktiven Lebensstoffwechsel. Tierische Nahrung, selbst roh, ist in einem Zersetzungsprozess begriffen. Wenn wir lebensspendende Energie zu uns nehmen wollen, ist Pflanzennahrung geeignet, und Fleisch eben nicht.
Im Bereich von Vitalstoffen und Nährstoffen schneidet Fleisch an sich nicht so schlecht ab. Protein, Eisen, Zink, Vitamin B12 sind einige Substanzen, die durch Fleisch in hochwertiger Form geliefert werden, vor allem, wenn es roh gegessen wird. Völker mit fleischreicher Kost essen ihr Fleisch meistens roh, wie die Massai, Eskimo oder bis vor etwa 300 Jahren auch die nordamerikanischen Indianer, die erst anfingen, Fleisch zu erhitzen, als sie von den Weißen von ihren Jagdgründen verdrängt wurden. Das Problem bei Fleisch, auch in roher Form, ist die Belastung des Körpers bei dauerhaftem Verzehr, wenn man nicht sehr intensive körperliche Bewegung hat. So bekommen Menschen durch ihren Fleischkonsum auf Dauer erhebliche Probleme mit zu viel Histamin. Purine, die zur Harnsäurebildung führen, und auch Phosphate belasten ihren Körper ebenfalls. Diese nachteiligen Wirkungen gelten vor allem für zivilisierte Menschen mit einer sitzenden Lebensweise. Eine Stunde Sport am Abend ist nicht das Gleiche, wie körperlich intensiv zu arbeiten. Davon abgesehen isst kaum jemand rohes Fleisch. In gekochter Form ist Fleisch sehr stark belastend, weil gekochtes tierisches Eiweiß ein Nährboden für Fäulnisbakterien im Darm ist und im Stoffwechsel zu kaum abbaubaren Restsubstanzen führt, die Lymphe und Kapillaren verstopfen. Ich habe von vielen Menschen gehört, dass sie nach ihrer Umstellung auf vegetarische Ernährung von jahrelang wiederkehrenden Albträumen befreit waren. Die Situation unseres Darms wirkt sich erheblich auf die Qualität unseres Schlafs und der Träume aus. Pflanzennahrung, die gut ausgewählt ist, belastet den Körper keinesfalls wie Fleisch.“
„Wie sieht es mit Fisch aus?“
„Bei Seefisch stellt die immense Umweltbelastung der Meere ein Gesundheitsrisiko dar. Man hat im Wasser mancher Fischgründe im Atlantik bis zu 18.000 mikroskopisch kleiner Plastikteilchen pro Kubikmeter Wasser gefunden und eine entsprechende Ansammlung von Plastik in den Fischen, die dort leben und gefangen werden. Die Quecksilberbelastung von größeren Raubfischen ist ein bekanntes Problem. Die viel gerühmten Fischölkapseln werden so hergestellt, dass zunächst das Fischleberöl chemisch dekontaminiert wird, ähnlich wie Sondermüll.
Mit Pflanzennahrung sind wir wesentlich besser vor toxischen Belastungen geschützt als mit Fleisch und Fisch. Im Bereich der Pflanzennahrung ist der biologische Anbau ein sehr guter Schutz vor toxischen Belastungen, bei Fleisch können manche natürlichen Inhaltsstoffe wie Histamin den Stoffwechsel krankhaft verändern. Dies gilt zwar auch für einige pflanzliche Nahrungsmittel,
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