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Du und ich und all die Jahre (German Edition)

Du und ich und all die Jahre (German Edition)

Titel: Du und ich und all die Jahre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Silver
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gut.»
    «Nein, nichts ist gut», sagte er schließlich, «absolut nichts wird gut, Nic.»
    Wir standen in der Küche, und ich setzte gerade Teewasser auf.
    «Doch, bestimmt», widersprach ich, streichelte ihm über die Wange. «Wir bekommen das wieder in den Griff. Es tut mir wirklich leid, ich war so kalt zu dir in letzter Zeit, mir war nicht klar …»
    «Hör bitte auf, dich zu entschuldigen», sagte er und drehte sich weg. «Bitte nicht entschuldigen.»
    Als er mich dann mit bleichem Gesicht wieder ansah, wusste ich, dass irgendetwas passiert war.
    «Ich muss dir etwas sagen.» Er flüsterte fast. «Lass uns ins Wohnzimmer gehen und uns hinsetzen», bat er. Ein Blick in seine Miene verriet mir allerdings, dass ich mir das lieber im Stehen anhören wollte.
    «Was ist los, Dom?»
    Er stützte die Hände auf den Küchentisch, als bräuchte er einen Halt. Den Kopf ließ er hängen.
    «Es ist etwas passiert», sagte er, «als du in Edinburgh warst. Mit Alex.»
    Wir stritten uns nicht groß. In Anbetracht der Umstände blieb ich verhältnismäßig ruhig. Als er fertig war, verlangte ich, dass er das Haus verließ, was er widerspruchslos und ohne auch nur eine Tasche zu packen, sofort tat. Kein Geheule, kein Gezeter, kein Gejammer. Ich ging mit den Hunden raus, kochte und ging ins Bett. Weil ich nicht einschlafen konnte, holte ich die DVDs von Six Feet Under aus dem Wohnzimmer und schaute mir die gesamte erste Staffel an. Ich musste gegen vier Uhr eingeschlafen sein und wachte erst wieder auf, als die Sonne schon hoch am Himmel stand. Ich wunderte mich kurz darüber, wo Dom wohl steckte und weshalb er mich nicht geweckt hatte. Dann fiel es mir wieder ein. Danach wollte ich nur noch im Bett bleiben, mir die Decke über den Kopf ziehen und weiterschlafen. Allerdings wusste ich, dass das leider nicht klappen würde. Ich stand auf, ging unter die Dusche, sank auf die Fliesen und ließ das Wasser über mich laufen. Und weinte und weinte.
    Dom saß in der Küche, als ich nach unten kam, und kraulte Marianne. Kaum sah er mich, sprang er wie angestochen auf. Er war blass und hatte gerötete Augen.
    «Hey», begrüßte er mich.
    «Hallo.» Ich hatte keine Ahnung, was ich zu ihm sagen sollte. Ich war nicht darauf vorbereitet gewesen, mich dieser Konfrontation jetzt schon zu stellen.
    «Alles okay?», fragte er.
    «Ging mir schon besser. Aber auch schon schlechter. Und selbst?»
    «Ich habe mich noch nie schlechter gefühlt.»
    «Tut mir leid.»
    Ich ging zur Kaffeemaschine und machte sie startklar. Meine Hände zitterten. Dom stellte sich hinter mich und legte seine Hände auf meine Hüften. Ich schubste ihn weg.
    «Fass mich nicht an, Dominic.»
    «Es tut mir leid, Nicole, es tut mir so leid. Ich weiß nicht, warum das passiert ist. Das war nur so eine dumme, betrunkene Geschichte, und wir fühlten uns beide so einsam, so alleingelassen von dir …»
    Ich umklammerte die Arbeitsplatte, bis meine Fingerknöchel weiß wurden. Sonst hätte ich ihm ein paar geknallt.
    «Du hast dich einsam gefühlt?», wiederholte ich. «Einsam?»
    Und dann begann die lange Litanei der Ausflüchte und Entschuldigungen:
    «Ich konnte dich nicht erreichen …»
    «Du warst immer so wütend auf mich …»
    «Ich dachte, ich würde dich verlieren …»
    An dem Punkt begann ich zu schreien.
    «Du hattest Angst, mich zu verlieren, und um unsere Ehe zu retten, vögelst du mit meiner besten Freundin?»
    Ich erinnerte mich nicht genau, was ich ihm alles an den Kopf knallte. Nur daran, dass ich ihn anbrüllte, er solle jetzt verschwinden und nie mehr wiederkommen. Dom ging daraufhin nach oben und packte ein paar Sachen; seitdem wohnte er abwechselnd bei Freunden oder seinen Eltern.
    Als er weg war und ich mich wieder etwas beruhigt hatte, rief ich Alex an. Ich bekam nur ihren Anrufbeantworter dran.
    «Ich weiß, was du getan hast, Alex. Ich weiß, was passiert ist, Dom hat es mir erzählt. Und ich rufe nur an, um dir zu sagen, dass ich nie wieder was mit dir zu tun haben will. Diese Freundschaft ist beendet.»

    Am nächsten Tag klingelte sie bei mir, weinte hysterisch und flehte mich an, sie wenigstens anzuhören. Ich schlug ihr die Tür vor der Nase zu und ließ sie schluchzend auf dem Bürgersteig stehen, bis ich es schließlich nicht mehr aushielt. Durch die Hintertür schlich ich mich aus dem Haus, stieg ins Auto und fuhr davon. Als ich Stunden später zurückkam, war Alex weg. Danach hat sie mir geschrieben, Briefe und Mails, aber ich hatte nichts

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