Du wirst noch an mich denken
fühlte sich so gut an.
Sie schüttelte den Kopf an seinem Hals. »Warum sollte ich denn sauer auf dich sein?«
Na, wenn sie das nicht wusste, würde er es ihr ganz bestimmt nicht sagen. Aber sie hatte bereits den Kopf gehoben und ihren Griff um seinen Hals gelockert, um sich etwas zurückzulehnen und ihm forschend ins Gesicht zu sehen, deshalb sagte er: »Weil ich dich mit Knutschflecken übersät habe wie ein dämlicher Teenager? Ich dachte, du wärst sauer.«
»Deswegen?« Sie lachte und ließ ihre Grübchen sehen. »Liebling, ich habe manchmal schon faustgroße dunkelrote Flecken, wenn ich mich nur irgendwo stoße. Ich bekomme schnell blaue Flecken. Die paar kleinen Dinger werden mich schon nicht umbringen.«
Der Knoten in seinem Magen, der sich bereits in dem Augenblick zu lösen begonnen hatte, als sie sich in seine Arme geworfen hatte, verschwand vollständig. Er stieß sich von der Tür ab und drehte sie herum, bis er sie huckepack auf dem Rücken hatte. Dann trug er sie ins Wohnzimmer.
»Hast du Lust auf einen Spaziergang durchs Viertel? Ich kann dir ein paar von den versteckteren Plätzchen zeigen, die dir bis jetzt vielleicht entgangen sind.«
»Hm.« Sie knabberte an seinem Ohrläppchen. »Da draußen ist es dunkel. Ich will mit dir schlafen.«
»Hör auf damit!« Er lud sie wie einen Sack Kartoffeln auf dem Sofa ab, trat einen Schritt zurück und vergrub die Hände in den Hosentaschen. »Reiz mich nicht, Magnolie. Du weißt, dass das nicht geht.«
»Weiß ich das?« Aunie richtete sich auf den Ellbogen auf und pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Es geht nicht? Warum?«
»Warum? Ich habe letzte Nacht die Beherrschung verloren, und du bist heute Morgen herumgelaufen wie ein Cowgirl, das tagelang im Sattel gesessen hat.«
Aunie grinste ihn an und zog ihren Pullover hoch. Darunter kam ein blassblauer Spitzen-BH zum Vorschein. »Stimmt«, murmelte sie, »aber laufen konnte ich noch, oder etwa nicht?«
»Bitte«, knurrte er, den Blick unverwandt auf die blassen Rundungen ihrer Brüste gerichtet. »Tu mir das nicht an. Ich versuche nur, mich verantwortungsbewusst zu verhalten.«
»Wer verlangt das denn? Ich kann gut für mich selbst verantwortlich sein.«
»Ich will dir nicht wehtun!«
»Das tust du nicht. Ich habe heute Morgen ein langes, heißes Bad genommen, und es geht mir gut, James, wirklich .« Sie griff nach dem Knopf an ihrem Hosenbund. »Willst du das dazu passende Höschen sehen?«
James packte ihre Handgelenke und drückte sie links und rechts von ihrem Kopf in die Polster des Sofas. Dann kniete er sich auf die Kante und sah sie finster an. »Ja, verdammt noch mal, ich will. Und jetzt hör auf damit, ja? In deiner Nähe fällt es mir schwer, mich zu beherrschen, Aunie, und noch so einen Tag wie den, den ich gerade hinter mir habe, halte ich nicht aus. Jedes Mal, wenn ich daran dachte, wie vorsichtig du dich meinetwegen bewegen musst, kam ich vor schlechtem Gewissen fast um.«
»Lass meine Handgelenke los, du Yankee.« Nachdem er ihrer Aufforderung gefolgt war, richtete sie sich auf und rutschte in die Ecke des Sofas. Dann zog sie demonstrativ ihren Pullover nach unten, nahm eines der Kissen und drückte es an ihre Brust. »Ich glaube, wir müssen ein paar Dinge klarstellen«, sagte sie ruhig und bestimmt. »Zunächst mal kennt niemand ... nicht du, nicht irgendein Arzt mit zehn Jahren Ausbildung ... meinen Körper besser als ich. Ich habe es satt, dass du ständig nach meiner Größe beurteilst, wie viel ich aushalte, und ich kann es nicht ausstehen, wenn du Entscheidungen fällst, die mich betreffen, ohne mich vorher nach meiner Meinung zu fragen. Ich bin eine erwachsene Frau, James, kein kleines Mädchen.«
»Das denke ich doch gar nicht ...«
»Ach nein? Seit wir uns kennen, ziehst du dauernd irgendwelche voreiligen Schlüsse über mich, was ich ziemlich anmaßend finde. Dass ich nicht einmal einen Kuss aushalte, zum Beispiel, kannst du dich daran erinnern?«
»Ach ja.« Er grinste verlegen. »Ja.«
»Und die Gewissensbisse heute hättest du dir sparen können, wenn du dir heute Morgen die Mühe gemacht hättest, lange genug zu bleiben, um über ein paar grundlegende Dinge mit mir zu reden. Du hast mich nicht in deiner Fantasie geliebt! Ich war da, ich habe es genossen, und ich finde es ziemlich beleidigend, wenn du glaubst, ich wäre so eitel, dass ich wegen ein paar Knutschflecken die Krise kriege.« Sie sah ihn empört an. »Aber vielleicht ist es ja dein Ego,
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