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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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vorgehabt. Weil sie jedoch nicht gewusst hatte, ob Otis zu Hause war und es ihr unangenehm gewesen wäre, über etwas so Persönliches in Anwesenheit von James' bestem Freund zu reden, war sie stattdessen zu Mary gefahren.
    Mary war nicht da gewesen. Vielleicht hätte es ihr zu denken geben sollen, dass sie nicht nur enttäuscht, sondern auch erleichtert gewesen war, als sie sich wieder zum Gehen gewandt hatte, aber bis zu diesem Augenblick war ihr das gar nicht richtig klar geworden. Sie hatte nur gewusst, dass sie zu nervös war, um in ihre Wohnung zurückzukehren. Also hatte sie stattdessen ein paar Stunden lang die Läden in Downtown durchstreift und war dann zu Fuß nach Hause gegangen, um zusätzlich Zeit totzuschlagen. Und während des ganzen Heimwegs hatte sie im Geist Gespräche mit Lola geführt und sich von ihr ermutigen und gute Ratschläge geben lassen.
    Jetzt merkte sie, dass das, was letzte Nacht zwischen ihr und James vorgefallen war, zu persönlich war, zu wichtig, um darüber zu reden ... selbst mit Lola, die ihn so gut kannte. Damit musste sie selbst fertig werden. Sie biss sich auf die Lippe und hörte sich sagen: »Ich bin nicht ganz sicher, was in diesem Moment in James vorgeht, aber wenn du wissen willst, ob es etwas mit mir zu tun hat, dann lautet die Antwort ja, ich glaube schon. Ich kann nicht darüber reden, Lola.«
    Lola musterte sie schweigend. Schließlich sagte sie: »Sag mir nur eins. Hast du diesen Fleck James zu verdanken, oder ist er da oben und reißt den zweiten Stock ein, weil es jemand anders war und er es gesehen hat?«
    »Sei nicht albern. Das ist Jimmys Werk.«
    »Sei nicht albern, sagt sie. Ich hab jetzt eine ganze Weile dabei zugesehen, dass der Mann so unruhig wie ein Tiger im Käfig herumläuft, ich glaube also nicht, dass das albern ist. Ich will nicht, dass ihm jemand wehtut, Mädchen, also brich ihm bloß nicht das Herz.«
    Aunie lachte traurig. »Ach Lola«, seufzte sie, »du siehst das alles völlig verkehrt. Ich bin in diesen Mann bis über beide Ohren verknallt. Aber ich habe nicht die allergeringste Ahnung, was er für mich empfindet.«
    Aunie stand einige Zeit am Fuß der Treppe zum zweiten Stock und versuchte den nötigen Mut zu sammeln, um hinaufzusteigen und mit James ein für alle Mal die Frage, wie er zu ihr stand, zu klären. Letzten Endes brachte sie es dann aber doch nicht fertig. Sie hoffte weiter, dass er zu ihr kommen würde. Es wurde sieben, dann acht, und es war schon eine Weile kein Lärm mehr aus dem zweiten Stock zu hören, aber er hatte immer noch nicht an ihrer Tür geklingelt, und sie wusste nicht, was sie tun sollte. An diesem Morgen war es ihr so einfach erschienen, so logisch, dass sie zu ihm gehen würde, wenn er nicht zu ihr kam.
    Jetzt schien auf einmal nichts mehr einfach zu sein.
    Trotzdem ...
    War es das, was sie wollte? Diese Ungewissheit, diese ständige Unsicherheit? Wollte sie tatsächlich ihr Glück darauf bauen zu erraten, was er wollte, nachdem er ihr permanent einander widersprechende Botschaften vermittelte? Oder packte sie den Stier bei den Hörnern wie eine erwachsene Frau und fragte ihn?
    Draußen auf dem Flur machte James zum dritten Mal vor ihrer Tür kehrt. Auch er rang mit sich. Er wollte einfach nicht zugeben, dass er sie brauchte ... Und doch schaffte er es offenbar nicht, sich von ihr fern zu halten.
    Er drehte sich um und hob die Hand, um an die Tür zu klopfen, ließ sie dann jedoch wieder sinken. Was, wenn Aunie ihn nicht sehen wollte?
    Bei diesem Gedanken schob er entschlossen das Kinn vor. Wenn sie ihn nicht sehen wollte, dann hatte sie schlicht und ergreifend Pech gehabt. Sie bedurfte nach wie vor seiner Hilfe, also würde sie sich eben daran gewöhnen müssen, dass er in ihrer Nähe war. Er läutete.
    Die Tür wurde aufgerissen, und sie standen sich mit klopfendem Herzen gegenüber. Ein paar Sekunden lang sahen sie einander einfach nur fragend an.
    Dann warf sich Aunie an seine Brust. Sie schlang die Arme um seinen Hals und zog sich, gestützt von seinen Händen, an ihm hoch. »O Gott, Jimmy«, murmelte sie mit dem Mund an seinem Hals. »Ich hatte solche Angst, dass du nicht zurückkommst.«

15
    J ames legte die Arme um sie und drückte sie an sich. Er betrat die Wohnung, während Aunie sich an ihn klammerte, und schlug mit der Hüfte die Tür hinter sich zu. Dann lehnte er sich dagegen. »Du bist also nicht sauer auf mich?«, fragte er mit heiserer Stimme und rieb sein Kinn an ihren Haaren. Sie roch so gut,

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