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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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wütend, blieb er mit heftig klopfendem Herzen und einem dumpfen Druck im Magen ein paar Sekunden lang unschlüssig im Hausflur stehen, dann eilte er die zwei Treppen zu seiner Werkstatt im Keller hinunter. Dort ging er schnurstracks zu dem Regal mit den schweren Arbeitsgeräten und holte einen Vorschlaghammer von beachtlicher Größe heraus. Im Moment war er viel zu aufgewühlt, um an seinen Zeichnungen zu arbeiten. Er sollte sich besser mit etwas beschäftigen, was seiner Stimmung entsprach.
    Erst als er sich den Zeh an seiner Werkbank anstieß, fiel ihm auf, dass er nur unvollständig angezogen war. Er tastete die Taschen seiner Jeans ab und stellte zu seiner Erleichterung fest, dass zumindest sein Wohnungsschlüssel noch da war. Man musste ja für jede Kleinigkeit dankbar sein. Nicht auszudenken, wenn er das Ding in Aunies Schlafzimmer verloren hätte und gezwungen gewesen wäre, Lola unter die Augen zu treten. Manchmal hätte er schwören können, dass Lola eine Hexe war. Ein scharfer Blick hätte vermutlich genügt, und sie hätte sofort gewusst, was mit ihm los war.
    Und dann hätte sie ihn mit unerwünschten Ratschlägen überschüttet, was er jetzt tun sollte.
    Mit dem Vorschlaghammer in der Hand ging er hinauf in seine Wohnung. Er stellte sich lange unter die Dusche und versuchte, wieder einen klaren Kopf zu bekommen, um vernünftig nachdenken zu können. Wie sich zeigte, war das ein aussichtsloses Unterfangen. Er fühlte sich, als hätte er die Grippe: Ihm war übel, er hatte Kopfschmerzen, und durch seinen Kopf wirbelten so viele Gedanken gleichzeitig, dass es unmöglich war, einen davon festzuhalten und zu Ende zu denken. Er verließ die Duschkabine, trocknete sich ab, zog sich an und rubbelte mit einem Handtuch seine Haare trocken. Dann fuhr er mit groben Strichen mit der Bürste durch und band sie zusammen. In der Hoffnung, dass es sich bei dem flauen Gefühl in seinem Magen lediglich um Hunger handelte, ging er in die Küche, aber in seinem Kühlschrank befand sich nichts, worauf er Appetit gehabt hätte. Er schlug die Tür wieder zu. Egal. Er würde später etwas essen.
    Er suchte aus seinen Unterlagen die Entwürfe heraus, die er für den Umbau im zweiten Stock gemacht hatte, ließ sich im Schneidersitz auf dem Boden nieder und vertiefte sich in die Pläne. Er hatte immer die Absicht gehabt, die vier Wohnungen oben zu einer einzigen großen Wohnung für sich selbst auszubauen. Es war ein Projekt für die Zukunft gewesen, aber jetzt beschloss er, dass er es genauso gut gleich in Angriff nehmen und schon mal ein oder zwei Wände herausschlagen konnte. Es würde ihm gut tun, ein bisschen Dampf abzulassen.
    Er bearbeitete eine der Innenwände mit dem Vorschlaghammer, bis ihm jeder einzelne Muskel in den Schultern und den Armen wehtat, aber das reichte immer noch nicht, um all die aufgestauten Emotionen loszuwerden. Normalerweise war er sich selbst gegenüber absolut ehrlich, aber was Aunie Franklin betraf, war er auf einem Auge blind. Auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, hatte er praktisch von der ersten Sekunde an einen Verteidigungsmechanismus eingeschaltet, der sein Verhalten ihr gegenüber bestimmte, weil er tief in seinem Inneren wusste, dass sie die Macht hatte, ihn auf eine Weise zu verletzen, wie er noch nie verletzt worden war. Und deswegen stand er jetzt inmitten einer Wolke Gipsstaub, riss wütend eine Wand ein und log sich selbst etwas vor, so wie er es seit Monaten machte. Er redete sich ein, dass er heute Vormittag nur deshalb etwas verwirrt und gereizt reagierte, weil der Sex vergangene Nacht so überraschend gut gewesen war. Das hatte nichts damit zu tun, dass er Aunie brauchte. Nicht das Geringste.
    Er verdrängte die Tatsache, dass es nicht die Bilder der vergangenen Nacht waren, die ihm jedes Mal einen schmerzhaften Stich versetzten. Vor seinem geistigen Auge erschienen durchaus Bilder, aber die zeigten die Spuren seiner Grobheit auf Aunies zarter Haut, den Ausdruck auf ihrem Gesicht, als er seinem Bruder gegenüber ausgerastet war. O Gott, dieser Blick. Sie hatte ihn angesehen, als würde sie sich fragen, ob er vielleicht unter einer bestimmten Form von Zerstörungswut litt, die ihr bisher entgangen war. Dieses Bild hatte sich ihm förmlich eingebrannt, und er konnte es einfach nicht loswerden, sosehr er sich auch bemühte.
    Nicht um alles in der Welt hätte er zugegeben, dass er Aunie gegenüber so etwas wie einen Minderwertigkeitskomplex empfand. Verdammt noch mal, noch nie in

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