Du wirst noch an mich denken
Rundungen unter dem abgewetzten Jeansstoff fühlten sich erstaunlich prall, warm und fest an. Er hielt sie so, dass die Naht ihrer Jeans direkt über seiner Erektion lag, und bewegte langsam das Becken vor und zurück. Aus ihrer Kehle drang ein tiefer Seufzer, und ihre Beine schlangen sich fester um ihn.
Ohne sich von ihren Lippen zu lösen, drehte James den Kopf, um den Kuss aus der anderen Richtung fortzusetzen. Er konnte sich kaum noch beherrschen, und sein Kuss drückte ihren Kopf gegen die Tür. O Mann, er wollte sie, er wollte ihr diese verfluchten Jeans, die ihm den Zugang zu dem verwehrten, wonach es ihn verlangte, bis zu den Knöcheln hinunterziehen und ...
Was zum Teufel tust du da eigentlich?
Sein Verstand kehrte nicht nach und nach zurück, er tat es mit der Wucht einer Explosion. James riss seinen Mund von Aunies weichen Lippen los und grub seine Finger in ihren Hintern, um sie etwas weiter nach oben zu schieben, weg von dem unmissverständlichen Beweis seines Verlangens. Er ließ seine Stirn neben ihrem Kopf gegen das Holz der Tür fallen und drehte sie hin und her, während er sich bemühte, seinen keuchenden Atem und seinen rasenden Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bekommen. Verflucht. Wie sollte er aus dem Schlamassel, das er da eben angerichtet hatte, bloß wieder herauskommen?
Dieselbe Frage stellte sich Aunie. Sie wusste, dass der Ausbruch von Leidenschaft bei diesem unerwarteten Intermezzo an ihrer Wohnungstür James genauso tief getroffen hatte wie sie. Sie wusste allerdings auch, dass er sich in diesem Augenblick vermutlich am liebsten geohrfeigt hätte, weil er sich mit der kleinen Anfängerin aus der Nachbarwohnung eingelassen hatte. Wahrscheinlich hatte er eine Heidenangst, dass sie jetzt alle möglichen Arten von Aufmerksamkeit von ihm erwartete. Nun ja, da brauchte er sich keine Sorgen zu machen, sie wusste nur zu gut, dass sie nicht sein Typ war. Das hatte er ihr weiß Gott oft genug gesagt.
Als er sie sachte auf dem Boden absetzte und einen Schritt zurücktrat, schoss Aunie der Gedanke durch den Kopf, dass er gerade auf seine Art versucht hatte, Freundschaft mit ihr zu schließen, indem er sie küsste. Er hatte ihr seinen Standpunkt mehr als einmal unmissverständlich klar gemacht, und trotzdem war er von seiner eisernen Regel abgewichen und hatte sie geküsst. Es hatte sie maßlos geärgert, als er großspurig erklärt hatte, dass er sie dazu bringen würde, nicht mehr an die unerfreulichen Ereignisse dieses Tages zu denken, aber bei Gott, das musste sie ihm lassen. Genau das hatte er getan.
Es war also nur recht und billig, wenn sie ihrerseits versuchte, ihm irgendwelche Peinlichkeiten zu ersparen, die sein unüberlegtes Handeln möglicherweise nach sich zog. James' Methoden mochten sich von denen der meisten anderen Leute unterscheiden, aber offensichtlich hatte er das Herz am rechten Fleck - man musste nur daran denken, wie er heute mit Lola hier aufgetaucht war und sich um sie gekümmert hatte. Bevor die beiden gekommen waren, hatte sie sich praktisch in einem Zustand vollständiger Lähmung befunden.
Mein Gott, sie musste etwas tun! Das soeben war nichts weiter gewesen als ein kurzer Augenblick der Leidenschaft. Irgendwie musste sie sich etwas einfallen lassen, damit sie sich auch in Zukunft auf dem Hausflur über den Weg laufen konnten, ohne vor Scham im Boden zu versinken.
In der Hoffnung, dass ihre Beine nicht sofort unter ihr nachgeben würden, stieß sie sich von der Tür ab. James stand ein paar Schritte von ihr entfernt, er hielt den Kopf gesenkt und hatte die Hände in den Taschen seiner Jeans vergraben. Seine Wangen waren leicht gerötet, und er hatte noch immer kein Wort gesagt. Aunie warf ihre Haare nach hinten und atmete einmal tief durch. Sie kämpfte gegen einen letzten Rest von Verlegenheit an und schickte ein Stoßgebet gen Himmel, dass ihre Stimme einigermaßen normal klingen würde, als sie sagte: »Na gut, zugegeben, Sie können ganz passabel küssen. Aber hatten Sie nicht behauptet, ich würde sofort süchtig danach werden?«
James' Kopf zuckte hoch. Aunie musterte ihn aus ein paar Schritten Entfernung mit in die Hüften gestemmten Händen und hochgezogenen Augenbrauen. Um ihren Mund spielte ein kleines mokantes Lächeln. In seinen Augenwinkeln erschienen die inzwischen vertrauten Lachfalten, und seine Zähne blitzten weiß auf, als er ihr Lächeln mit einem erleichterten Grinsen erwiderte. Gott sei Dank, sie hatte es nicht ernst genommen.
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