Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen

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Schulter. »Machen wir dass wir von hier wegkommen.«
    James war nicht in der Stimmung, Anweisungen entgegenzunehmen. Er legte einen Arm auf das Lenkrad und drehte sich zu seinem Bruder um. »Was zum Teufel ist los?«, fragte er.
    »Das erzähle ich dir, sobald wir von hier weg sind okay? Jetzt fahr schon.«
    James hatte gerade den ersten Gang eingelegt, um loszufahren, als hinter ihm ein Wagen mit ausgeschalteten Scheinwerfern hielt. »Scheiße«, flüsterte Paul, als die Fahrertür aufgerissen wurde und jemand James von seinem Sitz zerrte. Neben ihm tauchte ein zweites Gesicht im Fenster auf. Rasch drückte er den Knopf der Türverriegelung, rutschte auf den Fahrersitz und drehte den Zündschlüssel, um den Motor wieder anzulassen, der ausgegangen war, als James' Fuß von der Kupplung gerutscht war. »Bei Bobby«, schrie er und raste davon.
    James blieb allein mit zwei muskelbepackten, stiernackigen Männern zurück, und ein Blick genügte ihm, um zu wissen, dass er diesem Duo nicht gewachsen war. Er hatte sich schon früher mit Geldeintreibern auseinander setzen müssen, aber diese beiden hatten den unbarmherzigen Blick von Profis. Geldeintreiber, die wahrscheinlich ihr Geld wert waren, dachte er mit einem Anflug von Galgenhumor. Mit echten Profis hatte er es noch nie zu tun gehabt, und ihm war instinktiv klar, dass diese Situation anders war als sonst. Sein schräger Humor und ein paar lockere Sprüche würden ihm hier nicht weiterhelfen, genauso wenig wie Beschimpfungen und die Androhung von Gewalt. Die beiden sahen nicht so aus, als könnte man damit Eindruck auf sie machen, vielmehr sahen sie so aus, als wären sie mit Gewalt groß geworden, und er hatte das ungute Gefühl, dass eine Halbautomatik notwendig gewesen wäre, um mit ihnen fertig zu werden.
    Und die hatte er nicht. Außerdem wusste er noch nicht einmal, worum es eigentlich ging, er hatte nicht die geringste Ahnung, worauf Paul sich eingelassen hatte. Dieser verdammte Idiot. Er war ein toter Mann.
    Er vergrub die Hände in den Hosentaschen und grinste seine Gegner an. »Hey.«
    Na gut, vermutlich war es ein Fehler gewesen, den Witzbold zu spielen, dachte James, als ihn der Kerl mit dem kahlen Schädel vom Boden hochzerrte, wohin ihn riss die Faust seines Kumpels befördert hatte. Der Typ ihn so brutal an seinem Pferdeschwanz in die Höhe dass er ihm fast das Genick brach. Großer Gott. Er war ja selbst nicht gerade ein Leichtgewicht, aber die beiden waren praktisch genauso breit wie hoch und bestanden ausschließlich aus Muskeln.
    »Du redest nur, wenn du was gefragt wirst, und erzähl uns bloß keinen Scheiß, du beknackter Hippie«, sagte der Kerl mit dem kunstvoll ausrasierten Muster in den kurzen schwarzen Stoppeln. »Kapiert?«
    »Ja.«
    »Wo ist der kleine Scheißer hin?«
    »Ich weiß es nicht ...« Dieses Mal ließ ihn der Schlag in der Mitte zusammenklappen, doch das Knie, das ihn am Kinn traf, richtete ihn sofort wieder auf. Er sackte dem Glatzkopf in die Arme und befühlte mit der Zunge vorsichtig einen losen Vorderzahn. Hauptsache, sie lassen meine Hände in Ruhe , war alles, was er denken konnte Lieber Gott, sonst können sie machen, was sie wollen. Sie sollen nur meine Hände in Ruhe lassen.
    »Ich hab gefragt, wo der kleine Scheißer hin ist?«
    »Ich habe keine Ahnung, um was es hier geht«, antwortete James wahrheitsgemäß. »Er hat mich angerufen und gesagt, dass ich ihn hier abholen soll, und genau das habe ich gemacht, als ihr aufgekreuzt seid. Was hat er denn angestellt?«
    »Er hat versucht, seinen Dealer übers Ohr zu hauen.«
    Na toll, er war wirklich ein toter Mann. »Davon weiß ich nichts ...« Der Glatzkopf trat einen Schritt zurück und rammte ihm mit voller Wucht das Knie in die Nieren.
    »Schau dir diese hübschen blonden Haare an«, sagte er mit seiner tiefen, heiseren Stimme. »Ein ganz ein Süßer, Butch.«
    Butch, der Schlächter, dachte James benommen. Wie passend.
    Sein Kopf wurde so grob nach hinten gezerrt, dass das Gummiband, das seine Haare zusammenhielt, zerriss. Er blickte in die Augen des Glatzkopfs, und was er da sah, war nicht dazu angetan, ihn zu beruhigen. »Bist du 'ne Schwuchtel, Klemer?«
    »Nein.«
    Der Fuß von Stoppelschnitt traf James zwischen den Beinen, und er stürzte nur deshalb nicht zu Boden, weil ihn der andere von hinten hielt. Ihm wurde schlecht. »Na, so was«, murmelte Stoppelschnitt. »Der Kleine hat ja tatsächlich Eier. Wer hätte das gedacht. Aber damit wird er heute Nacht keine