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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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holen könntest.« Er sah bedauernd an sich hinunter. »Meine Reflexe lassen noch zu wünschen übrig, und ich fürchte, die Kupplung würde mir den Rest geben, bevor ich einen Kilometer gefahren bin.«
    »Kein Problem.«
    »Danke, Otis. Du hast was bei mir gut.« Er ging zur Tür. »Also, ich denke, ich gehe jetzt mal rauf in meine Wohnung und mache mir einen Milchshake. Und dann, äh, muss ich mit Aunie reden.« Er grinste verlegen Lola an. »Ich weiß, dass du mir nicht widersprechen wirst, wenn ich sage, dass ich ihr sowohl eine Entschuldigung als auch Dank für ihre Hilfe schuldig bin.«
    »Nein, bestimmt nicht, Mann. Aber Aunie ist nicht zu Hause.«
    »Ach.« Er kämpfte gegen seine Enttäuschung an. Er hätte es gern hinter sich gebracht. Dann zuckte er leicht mit einer Schulter. »Na gut, dann muss ich damit eben noch ein Weilchen warten.«
    »Da wirst du ziemlich lange warten müssen, James. Sie ist weg, Mann.«
    James stand ein paar Sekunden wie erstarrt da. Dann drehte er langsam den Kopf und sah Lola mit einem durchdringenden Blick an. »Was soll das heißen, weg?« Sie war doch wohl nicht ausgezogen, oder? Er wusste, dass er ein bisschen grob gewesen war, aber verdammt noch mal, das war doch kein Grund, die Sachen zu packen und abzuhauen.
    »Kurz nachdem ihr heute Vormittag ins Krankenhaus gefahren seid, hat ihre Freundin Mary angerufen und sie eingeladen, die Feiertage bei ihr und ihrer Familie zu verbringen. Sie wohnen irgendwo auf der anderen Seite der Bucht.« Lola ließ James nicht aus den Augen, während sie sprach. »Aunie hat die Einladung angenommen.«
    »Sie ist Weihnachten nicht hier?«
    »Nein.«
    Auch gut, dachte er ... auch gut. Im Grunde genommen machte das alles viel einfacher.
    Er konnte sich nicht erklären, warum sein Herz anderer Meinung zu sein schien und sich schmerzhaft zusammenzog.

10
    A ls Aunie den Schlüssel in das Schloss ihrer Wohnungstür steckte, hörte sie drinnen das Telefon klingeln. Mary hatte sie nach den Ferien, die sie bei ihrer Familie verbracht hatten, zu Hause abgesetzt. Sie war beladen mit Handtasche, Koffer und einer großen Tüte voll Lebensmittel und hatte es daher nicht sonderlich eilig damit, die Tür zu öffnen. Es gab nicht viele Leute, die ihre Nummer kannten, Mary war eine davon, und die war in diesem Moment auf dem Weg nach Hause. Sobald sie ausgepackt hatte, wollte sie nach unten gehen und sich bei Lola zurückmelden, und es war eher unwahrscheinlich, dass James sie anrief, ebenso wenig wie sein Bruder Bob. Das College hatte zwar ihre Nummer, aber das Büro war über die Feiertage geschlossen, und seit sie hier wohnte, hatte sie nur sehr wenige andere Anrufe bekommen, und dann war es meistens jemand gewesen, der sich verwählt hatte, oder irgendeine gemeinnützige Organisation, die auf unerklärliche Weise an ihre nicht eingetragene Nummer gekommen war.
    Als sie endlich in ihrer Wohnung war, die Tür hinter sich geschlossen und Handtasche und Koffer auf dem nächstbesten Stuhl abgestellt hatte, hatte das Telefon aufgehört zu läuten. Sie zuckte gleichgültig die Achseln. Möglich, dass es ihr Anwalt gewesen war, aber der würde wieder anrufen. Sie trug die Lebensmittel in die Küche.
    Sie hatte sich bei Marys Eltern sehr wohl gefühlt, aber jetzt war sie froh, wieder zu Hause zu sein. Genervt von James und seinem seltsamen Verhalten an dem Morgen nach dem Überfall auf ihn, hatte sie die Chance, eine Weile von hier wegzukommen, ohne zu zögern genutzt. Es hatte jedoch nicht lange gedauert, und sie hatte angefangen, sich zu fragen, wie er und sein Bruder nach diesen hässlichen Vorkommnissen wohl zurechtkamen. Und sie hatte die Jacksons vermisst.
    Sobald sie die Lebensmittel verstaut und ihren Koffer ausgepackt hatte, nahm sie die Weihnachtsgeschenke, die für Lola und Otis bestimmt waren, und verließ ihre Wohnung. Wenig später klopfte sie an die Tür der Jacksons.
    »Ein gutes neues Jahr, Mädchen!«, rief Lola, als sie öffnete. Sie streckte die Arme aus und drückte Aunie an ihre Brust. Aunie erwiderte ihre Umarmung. Nachdem sie ihr ganzes Leben in einer Familie verbracht hatte, in der man keine Gefühle zeigte, hatte sie sich erst daran gewöhnen müssen, von jemandem so selbstverständlich in die Arme genommen zu werden. Anfangs hatte sie Lolas Umgang mit körperlicher Nähe verlegen gemacht, und sie hatte steif darauf reagiert. Sie hatte sich jedoch rasch damit angefreundet, da es ihr jedes Mal das wohltuende Gefühl vermittelte, akzeptiert

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