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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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an dem Abend, an dem wir miteinander ausgegangen sind, kaum eines Blickes gewürdigt hat. Dich dagegen hat er angesehen, als ob er dich am liebsten mit Haut und Haaren verschlingen würde.«
    Seit diesem Gespräch war die Erinnerung an jenen Abend in ihrer Wohnung in immer kürzer werdenden Abständen zurückgekehrt.
    James hatte Empfindungen in ihr geweckt, von denen sie bis dahin nur geträumt hatte. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie sich begehrenswert gefühlt, sexy und verführerisch. James war das glatte Gegenteil von Wesley mit seinem Mangel an Leidenschaft, er hatte sie zutiefst aufgewühlt und ihr weiche Knie beschert ... Und obwohl es vermutlich nicht besonders emanzipiert war, das zuzugeben, es hatte ihr gefallen. Sie hatte ihre Widerstandslosigkeit und sein Begehren genossen. Sie hatte die bedingungslose Leidenschaft genossen, ungehemmt und pur. Sie hatte in einem Maß die Kontrolle über sich verloren, wie es ihr bisher nur selten passiert war. Man musste sich das einmal vorstellen - an eine Tür gelehnt. Sie fragte sich, ob James sie tatsächlich in dieser Stellung geliebt hätte, wenn alles dem natürlichen Lauf der Dinge gefolgt wäre.
    So wie sie James kannte, hätte er das getan.
    Bis jetzt hatte sie immer nur im Bett Sex gehabt, bei ausgeschaltetem Licht und frisch gebadet, parfümiert und in ein Nachthemd gehüllt. Sie hatte allerdings das Gefühl, dass nichts davon in James Ryders persönlichem Lehrbuch der Liebeskunst eine Rolle spielte.
    Und den Mann willst du verführen fragte ihr wohlerzogenes Alter Ego voll fasziniertem Entsetzen.
    Sie brauchte nicht lange darüber nachzudenken. Ja. Ja, ja, ja.
    Das einzige Problem dabei war ... sie hatte ernsthafte Zweifel, dass sie jemals den Versuch wagen würde. Auf jeden Fall nicht ohne eine gewisse Ermutigung seinerseits, und trotz Marys aufmunternder Worte glaubte sie nicht, dass das passieren würde.
    Aunie seufzte. Sie klemmte sich das Bild unter den Arm, griff nach ihrem Staubtuch und zog den Staubsauger hinter sich her ins Schlafzimmer. Sie konnte genauso gut hier drin sauber machen und sich dann überlegen, wo sie ihr neues Prachtstück am besten aufhängte. Realistisch betrachtet, musste sie sich wohl damit abfinden, dass ihre Jungs höchstwahrscheinlich die einzigen unbekleideten Männer waren, in deren Nähe sie in absehbarer Zeit kommen würde.
    Und wenn das keine deprimierende Aussicht war, dann wusste sie nicht, was sonst.
    In Anbetracht ihrer lüsternen Fantasien war es nicht allzu verwunderlich, dass ihr Herz zuerst einen Schlag aussetzte und dann wie wild zu hämmern begann, als es an ihrer Tür läutete und sie sich, nachdem sie geöffnet hatte, James gegenübersah, der an ihrem Türrahmen lehnte. Sein Anblick brachte sie völlig aus der Fassung. Unwillkürlich hob sie eine staubbedeckte Hand und strich über ihre zurückgebundenen Haare, während sie sich gleichzeitig verlegen mit der Zunge über die Lippen fuhr. Na großartig. Da träumte sie von einer tollen Verführungsszene, und er musste ausgerechnet dann aufkreuzen, wenn sie aussah wie Aschenputtel.
    Das Leben war einfach ungerecht.
    »Hallo, Magnolie«, sagte er, stieß sich vom Türrahmen ab und marschierte unaufgefordert an ihr vorbei in ihre Wohnung. Sie trat hastig einen Schritt zurück, um nicht umgestoßen zu werden. »Wie war Weihnachten?«
    »Schön«, krächzte sie. O Gott, sie musste sich zusammenreißen. Ihr Mund war wie ausgetrocknet, ihre Wangen brannten, und sie kam sich bloßgestellt vor, so als würde über ihrem Kopf eine Leuchtschrift blinken, die ihre Gedanken verkündete. »Und bei Ihnen?«
    »Nicht schlecht«, erwiderte er. Er vergrub die Hände in den Hosentaschen und trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Hören Sie, der Grund, warum ich vorbeikomme ...« Er unterbrach sich, als sie abrupt einen Schritt nach vorne trat und ihm den Weg in den kurzen Flur zum Schlafzimmer und zum Bad verstellte. Warum zum Teufel sah sie so schuldbewusst aus? Ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf, und er runzelte die Stirn. »Was ist los, Aunie? Verstecken Sie einen Mann in Ihrem Schlafzimmer?«
    In Anbetracht der Umstände fand Aunie diese Vorstellung geradezu komisch. »Seien Sie nicht albern«, sagte sie mit einem unnatürlich hohen Lachen. »Ich bin gerade beim Saubermachen und ... ich hänge mein neues Pin-up auf.«
    »Ach ja?«, sagte er skeptisch. Die Ader an ihrem Hals flatterte wie ein gefangenes Vögelchen, und ihre Wangen waren von einem leuchtenden

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