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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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wog, dann fraß er einen Besen. Er hatte ja mit eigenen Augen gesehen, wie gut sie sich das letzte Mal gegen Wesley hatte zur Wehr setzen können, als der über sie hergefallen war. James war entschlossen, alles in seiner Macht Stehende zu tun, damit ihre Chancen besser standen, falls der Typ jemals hier aufkreuzte und das Gleiche noch mal versuchte.
    Ob das der kleinen Magnolienblüte gefiel oder nicht.
    Er würde das tun, was getan werden musste, und nachdem er sich erst einmal mit der Notwendigkeit abgefunden hatte, sich um sie zu kümmern, fand er es ein kleines bisschen ärgerlich, dass sie es nicht genauso sah. Brach er nicht jeden einzelnen Schwur, den er jemals geleistet hatte - laut und in aller Öffentlichkeit -, dass er sich heraushalten würde? Ja, das tat er, zum Kuckuck, und als Gegenleistung dafür konnte man von ihr doch wohl zumindest erwarten, dass sie ihn nicht bei jedem Schritt, den er machte, angiftete und aufzuhalten versuchte. Es war schließlich ihr Hintern, den er hier zu retten versuchte.
    James breitete seine Pläne auf Aunies Esstisch aus. Er hatte in der vergangenen Nacht bis fast um drei Uhr morgens darübergesessen, aber er war mit dem Resultat so zufrieden, dass es ihm den entgangenen Schlaf wert war. Auf den guten Wesley würde eine große Überraschung warten, falls er hier aufkreuzte und sich einbildete, Aunie sei allein und hilflos.
    Am meisten Kopfzerbrechen hatte ihm die Frage bereitet, ob er auf jedem Stockwerk eine Sirene installieren sollte, die laut genug war, um Wesley das Trommelfell zu zerreißen, sobald der Schalter gedrückt wurde, oder ob ein stiller Alarm vorzuziehen war. Er hatte das Problem mit Otis erörtert, und schließlich hatten sie sich für ein System entschieden, das in seiner und Otis' Wohnung ein akustisches Signal auslöste, ohne gleichzeitig Wesley zu warnen. Sie waren sich darin einig gewesen, dass dieser Kerl sowieso schon unberechenbar genug war. Wer konnte wissen, wie er auf ein Alarmsignal reagieren würde, und sie wollten nicht das Risiko eingehen, dass er sich veranlasst sah, irgendetwas zu tun, bei dem letztlich Aunie die Verliererin wäre.
    Eine Ecke der Zeichnung rollte sich auf, und James nahm Aunies kleinen Laptop und beschwerte sie damit. Nachdem er den Plan eine Weile studiert hatte, verließ er die Wohnung, um aus seiner Werkstatt im Keller das nötige Werkzeug zu holen. Sobald er alles, was er brauchte, beisammenhatte, kochte er eine große Kanne Kaffee und machte sich an die Arbeit.
    Gegen Mittag kam Otis. »Hier«, sagte er und warf James eine weiße Papiertüte zu, »ich hab dir ein Sandwich mitgebracht.« Er ging zum Esstisch, auf dem die Zeichnung ausgebreitet war, stützte sich mit den Fäusten auf und beugte sich vor, um den Plan zu begutachten.
    James gesellte sich zu ihm, ließ sich auf einen Stuhl fallen und zog das Sandwich aus der Tüte. Als er es auswickelte, stieg ihm der Geruch von Essig in die Nase.
    »Das sieht mir nach einer raffinierten kleinen Alarmanlage aus, Jimmy«, bemerkte Otis und warf ihm einen kurzen Blick zu. Dann beugte er den Kopf wieder über den Plan. »Ich sehe allerdings nicht, wo die Schalter hinsollen. Hast du die Stellen eingezeichnet?«
    James beugte sich vor und tippte mit dem Finger auf einen bestimmten Punkt auf der Zeichnung. »Hier, unter der Platte des Nachttischs«, sagte er. »Den Schalter im Wohnzimmer habe ich noch nicht eingezeichnet, weil ich noch unentschlossen bin. Falls er es tatsächlich irgendwie schafft, unbemerkt hier reinzukommen, nützt es Aunie wenig, wenn der Schalter neben der Tür ist. Er wird ihr sicher den Weg dahin versperren. Die Küche käme auch in Frage. Aunie hat dort ein paar hübsche Messer, mit denen sie ihn in Schach halten könnte, aber ich weiß nicht recht ... Wenn sie erst mal da drin ist, sitzt sie in der Falle - und wenn ich an ihre Größe und ihr Gewicht denke, fürchte ich, dass ihr jede Waffe weggenommen und gegen sie gerichtet werden könnte. Am besten finde ich einen Platz in der Mitte des Wohnzimmers ... auf diese Weise hat sie mehr Möglichkeiten und mehr Bewegungsspielraum. Aber wie verlegen wir die Kabel auf dem Fußboden, ohne dass man sie sieht oder drüberstolpert.«
    »Wie wär's, wenn wir ein Loch bohren und sie durchziehen?«
    James schüttelte den Kopf. »Das geht nur in die eine Richtung. So mache ich es im Schlafzimmer. Aber wie führen wir sie wieder nach oben? Wir brauchen ein Loch, das mindestens so groß ist, dass ich meine Hand

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