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Du wirst schon noch sehen wozu es gut ist

Titel: Du wirst schon noch sehen wozu es gut ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Cameron Stefanie Kremer
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der Mann zu mir herüber. Es war Mr. Rogers. Er nahm seine gekrümmte Haltung wieder ein und legte das Gesicht zurück in die Hände und weinte noch 30 Sekunden oder so weiter, und dann hörte er plötzlich damit auf, als hinge er an einer Zeitschaltuhr und wäre abgestellt worden. Er setzte sich auf und sah erneut zu mir.
    «Was machen Sie denn hier?», fragte ich. Ich wollte nicht klingen wie bei einem Verhör, aber ich klang so.
    «Deine Mutter hat mich gebeten vorbeizukommen und meine Sachen zu holen», sagte er.«Und meine Schlüssel dazulassen. »Er hielt einen Schlüsselbund hoch und klimperte damit in meine Richtung.
    «Oh», sagte ich.«Nun, sie ist gerade nicht da.»
    «Ich weiß. Deswegen bin ich ja hier, sie wollte, dass ich komme, wenn sie nicht da ist. Sie hat gesagt, dass sie mich nie wieder sehen will.»
    Ich spürte, dass es mir nicht zustand, diese Aussage zu widerlegen oder zu bekräftigen, also sagte ich nichts. Aber Mr. Rogers sah mich an, als würde er eine Antwort erwarten.
    «Und, brauchen Sie Hilfe?», fragte ich.
    «Nein», sagte er.«Außer du möchtest mir eine Schulter zum Ausweinen anbieten.»
    Ich nahm an, dass er einen Scherz machte, aber er sagte das so ernsthaft, dass ich mir nicht sicher war. Also versuchte ich, ihn auf eine Art anzulächeln, die gleichzeitig zum Ausdruck bringen sollte, dass es mir leid für ihn tat und dass ich ihn witzig fand. Es muss seltsam ausgesehen haben, denn er sagte:«Du brauchst mich nicht so anzuschauen, James.»
    «Tut mir leid», sagte ich und ging in den Flur.
    «Was hat sie euch erzählt?», hörte ich ihn sagen.
    Ich blieb stehen, drehte mich aber nicht um.«Wie?», fragte ich.
    «Was hat deine Mutter euch erzählt?»
    «Worüber?»
    «Was hat sie euch über das erzählt, was in Las Vegas zwischen uns vorgefallen ist?»
    Ich drehte mich um und sah ihn an.«Sie hat erzählt, dass Sie ihre Scheck- und Kreditkarten gestohlen haben, während sie geschlafen hat, und dass Sie damit so ungefähr 3000 Dollar verprasst und verspielt haben.»
    Mr. Rogers sagte kein Wort, er sah mich nur an, als würde er erwarten, dass ich fortfahre. Und dann, als ihm offenbar klar wurde, dass ich nichts weiter sagen würde, meinte er:«Rein rechtlich gesehen gehörten die Karten ab dem Zeitpunkt der Hochzeit uns beiden. Hat sie euch sonst noch was erzählt?»
    «Nein», sagte ich.«Haben Sie denn sonst noch was gemacht? »
    «Nun, ich habe so allerhand gemacht», sagte er.«Wenn man ein paar Tage mit jemandem in Vegas verbringt, dann macht man so allerhand.»
    Genau wegen dieser Art dämlicher Bemerkungen, zu denen Mr. Rogers neigte, hatte ich mir gleich zu Beginn meine schlechte Meinung über ihn gebildet.
    «Ich meine, haben Sie sonst noch was gemacht, was meine Mutter verärgert haben könnte?»
    «Anscheinend ärgert sich deine Mutter über alles, was ich mache. Ich wünschte nur, sie wäre sich darüber im Klaren gewesen, bevor sie mich geheiratet hat.»
    «Ich bezweifle, dass sie Sie dann überhaupt geheiratet hätte.»
    «Genau das habe ich gemeint», sagte er.
    «Na ja, wenn Sie ihr auch schon vor der Hochzeit Geld gestohlen hätten, dann wäre sie sich vielleicht darüber im Klaren gewesen.»
    «Ich habe es nicht gestohlen», sagte Mr. Rogers.«Wie ich dir gerade erklärt habe, gehörte das Geld uns beiden. Und überhaupt habe ich es mir geliehen. Ich hatte die feste Absicht, es ihr wiederzugeben. Genau genommen wollte ich in großem Stil gewinnen und mit mehr Geld zu ihr zurückkommen.»
    «Nun, das war wohl kein allzu guter Plan», sagte ich.
    «Ich weiß», sagte er. Er lehnte sich in die Polster zurück und griff dann hinter sich und zog einen von Mirós Lederknochen hervor, die dieser gern in den Kissen vergräbt. Mr. Rogers blickte fragend auf den Knochen und warf ihn dann auf den Boden. Er rieb sich die Hände und seufzte.«Das ist ja das Traurige. Ich wusste, dass es ein schlechter Plan war. Sogar während ich es tat, wusste ich das. Ich meine, ich redete mir ein, dass es ganz großartig sein würde, dass ich in großem Stil gewinnen und glücklich sein würde, und sie würde glücklich sein, und ich würde mit ihr in eine Show von diesen schwulen Löwenbändigern gehen, und wir würden Champagner trinken und Fischeier essen, aber ich wusste natürlich, dass es ein Fehler war, ein schrecklicher Fehler. Aber ich habe es trotzdem getan. Das ist das Schlimme daran, wenn man süchtig nach etwas ist. Selbst während man es tut und auskostet, weiß man, dass es

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