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Du wirst schon noch sehen wozu es gut ist

Titel: Du wirst schon noch sehen wozu es gut ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Cameron Stefanie Kremer
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Restaurant. Die Bäckerei hat sich in einen weiteren Maniküresalon verwandelt. Ich wäre einer von denen, die aus der U-Bahn kommen und verwirrt um sich blicken, die ihr Gefühl für Osten und Westen, Uptown und Downtown verloren haben. Ich würde in die falsche Richtung gehen und müsste anhalten und mich orientieren, wie ein Tourist.
    All das brachte mich auf den Gedanken, dass ich vielleicht bleiben und hier aufs College gehen und den Mittleren Westen und Providence, Rhode Island, einfach vergessen sollte. Ich erinnerte mich daran, wie der Lehrer in der zweiten Klasse eine Wandkarte der Vereinigten Staaten aufgehängt und uns aufgefordert hatte, ihm den größten und den kleinsten Staat zu nennen. Alaska war leicht, aber niemand kam auf Rhode Island, weil es so klein war, dass man es kaum sehen konnte. Es war so klein, dass sein Name im Atlantik stand, mit einem Pfeil, der nach Westen zeigte. Wie konnte ich von der größten Stadt des Landes in den kleinsten Staat ziehen? Aber ich wusste nicht, wie ich in New York aufs College gehen sollte, denn bei der Columbia hatte ich mich schon beworben und war abgelehnt worden (auch wenn sie es in die Worte kleideten, sie seien«nicht in der Lage, einen Platz»für mich zu finden), und nicht einmal für Geld würde ich in das Reich des Bösen eintreten, das NYU heißt. (Die NYU hat ganz allein den größten Teil des Village verschandelt, darunter auch den Hundeplatz auf dem Washington Square: Sie haben dieses Riesengebäude errichtet, das seinen Schatten über den Park wirft, so dass ganze Abschnitte des Hundeplatzes ständig im Dunkeln liegen.)
    Manchmal gerate ich in so eine Stimmung, in der mich alles, was ich sehe oder woran ich denke, deprimiert. Alles scheint zu beweisen, dass die Welt ein beschissener Ort ist und immer schlimmer wird. Ich erinnerte mich daran, dass ich mich auch in Washington so gefühlt und versucht hatte, die ganzen weggeworfenen Sachen am Rand des Highway in ein positives Licht zu rücken, und so versuchte ich, im Zug das Gleiche zu tun, aber es war unmöglich, da wir gerade durch einen ganz besonders hässlichen (und deprimierenden) Teil der Bronx fuhren.
    Dann ließen wir die Bronx hinter uns und schepperten über die Brücke, die Manhattan mit dem Rest der Welt verbindet, und ich konnte die Stadt durchs Fenster sehen - die Glastürme, in denen sich die Morgensonne spiegelte, die flimmernde, flirrende Hitze, die gerade angefangen hatte, die scharfen Konturen zu verwischen. Und ich sagte mir: Sieh dir das an, sieh dir New York an, du liebst diese Stadt, es ist der Ort auf der Welt, wo du am liebsten bist. Aber ich konnte nur daran denken, was mich dort erwartete: meine Mutter, die außer sich vor Wut sein würde, dass ich wieder verschwunden war, nachdem ich versprochen hatte, es nicht mehr zu tun, und John. Jedes Mal, wenn ich mich langsam ein bisschen besser fühlte und dachte, dass die Dinge ja vielleicht gar nicht so schlimm waren, fiel mir John wieder ein, wie er gesagt hatte, ich sei ernsthaft gestört, und ich sah ihn vor mir, wie er auf der Bank im Park saß, den Kopf in den Händen, und stöhnte, Es gibt nichts, was ich mir mehr wünsche , und ich fühlte mich wieder schrecklich.
    Ich wünschte mir, Grand Central Terminal wäre ein ganz normaler Bahnhof wie die Penn Station und kein Endbahnhof (obwohl die meisten Leute Grand Central fälschlicherweise Grand Central Station nennen), so dass der Zug durch- und irgendwohin weiterfahren würde, so dass ich durch- und irgendwohin weiterfahren könnte, oder einfach nur weiterfahren und niemals irgendwo ankommen, niemals anhalten. Den Rest meines Lebens auf Durchreise verbringen, geborgen in einem Zug, und die unerträgliche, unglückselige Welt würde draußen vor den Fenstern vorüberschießen.
     
    Alles wirkte ganz friedlich, als ich die Wohnungstür aufschloss. Die Wohnung schien regelrecht ausgestorben zu sein. Im Wohnzimmer blieb ich einen Moment stehen und versuchte herauszufinden, ob jemand zu Hause war. Ich fragte mich, ob sie mich wohl gerade draußen suchten oder bei der Polizei waren. Dann hörte ich aus der Küche das durchdringende Jaulen der Kaffeemühle und ging den Flur hinunter. Gillian stand in einem T-Shirt an der Küchentheke und mahlte Kaffeebohnen. Der Lärm der Maschine übertönte mein Erscheinen, deshalb erschrak sie heftig, als sie sich umdrehte und mich sah.«Herrgott!», sagte sie.«Wo kommst du denn her? Das ist echt gruselig, sich so anzuschleichen.»
    «Machst

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