Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht
langbeinige Betthäschen geworden?«
»Sie ist meiner Vorliebe für tolle Titten, tollen Sex und ein freches Mundwerk zum Opfer gefallen.« Er küsste mich, seine Zunge spielte lockend mit der meinen. Ich schlang die Arme um seinen Hals und versank wie immer in dem Kuss, aber dieses eine Mal war ich in Gedanken nicht ganz bei der Sache …
War das eine Liebeserklärung auf Umwegen gewesen?
Bei der Vorstellung schnappte ich nach Luft, aber zum Glück ließ Braden im selben Moment die Hand in meine Hose gleiten, und so merkte er nicht, wie sehr er mich aus der Fassung gebracht hatte.
Ich redete mir ein, dass ich in seine Bemerkung zu viel hineininterpretiert hatte, verdrängte sie und genoss jeden Tag mit ihm, so wie er kam. Ein paar Tage später legte ich in der Küche eine Kaffeepause von meinem Roman ein, als Ellie hereingeschlendert kam. Sie war heute zu Hause geblieben, um ein paar Unterlagen durchzugehen.
Ein verschlagenes Lächeln spielte um ihre Lippen, als sie mir gegenüber Platz nahm.
Ich hob argwöhnisch eine Braue. »Ist etwas?«
»Ich habe gerade mit meinem großen Bruder telefoniert.«
»Und?«
Ellie verzog das Gesicht. »Er hat mir erzählt, dass ihr zusammen zu der Hochzeit geht.«
»Und?«
»Joss!« Sie warf einen Keks nach mir, dem ich auswich. »Wann wolltest du es mir denn sagen?«
Ich blickte auf das tückische Flugobjekt hinab, dessen Krümel jetzt unseren Boden übersäten. »Dir was genau sagen?«
»Dass das Arrangement zwischen dir und Braden nicht mehr besteht? Stimmt das? Ihr seid jetzt zusammen?«
Zusammen? Das Wort klang nach einem Etikett. Ich weigerte mich, mit einem Etikett versehen zu werden. »Wir sehen uns regelmäßig, ja.«
Ellie quiekte, was mich zurückzucken ließ. »Oh, das ist ja phantastisch! Ich wusste es, ich wusste es!«
»Ich wünschte, ich wüsste, was du wusstest«, entgegnete ich verdutzt.
»Tu doch nicht so. Ich habe von Anfang an gemerkt, dass Braden sich dir gegenüber anders verhält als sonst.« Sie seufzte voll satter Zufriedenheit. »Das Leben ist wunderbar. Und mit einer Tasse Tee wird es sogar noch schöner.«
»Du musst den Kessel frisch füllen.« Sie nickte und ging zur Spüle hinüber, und während ich ihr zusah, dachte ich an Adam. »Adam hat schon eine Begleitung. Nimmst du jemand anderen mit?«
Ihre Schultern versteiften sich ein wenig, als sie nach dem Kessel griff. »Nicholas.«
»Das wird bestimmt lustig«, murmelte ich, in Gedanken schon beim Drama, das sich anbahnen würde, sobald Adam das herausfand.
Ein Klirren ließ mich ruckartig den Kopf heben. Ellie fluchte. Ihr Gesicht war schmerzlich verzogen. Ich stürzte zu ihr und stellte fest, dass sie den Kessel in die Spüle hatte fallen lassen und ihren rechten Arm umklammerte. »Alles in Ordnung?«, erkundigte ich mich besorgt. Ich hatte keine Ahnung, was passiert war, aber jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen.
Sie nickte mit zusammengekniffenen Lippen. »Nur ein Krampf in der Hand. Vom vielen Schreiben.«
»Du hast den Kessel fallen lassen?« Es war nicht das erste Mal, dass sie zu viel gearbeitet und ihre Hand überanstrengt hatte. »Du musst es langsamer angehen lassen und mehr Pausen einlegen. Du übernimmst dich.« Ellie wirkte so verängstigt, dass sich mein Herz zusammenzog. »Els, ist alles okay?«
Sie lächelte zittrig. »Nur zu viel Stress.«
»Leg dich eine Weile hin.« Ich rieb ihr beruhigend über die Schulter. »Dann geht es dir besser.«
»Hey, Schönheit.«
Ich fuhr auf dem Absatz herum und grinste, als ich Braden in einem schwarzen Smoking vor mir stehen sah. Er und Adam hatten beschlossen, auf das Tragen eines traditionellen Kilts zu verzichten, da der November in Schottland ›arktisch‹ war, wie sie sagten. »Hey, Prachtstück.«
»Habe ich dir schon gesagt, wie sehr mir dieses Kleid gefällt?« Er kam zu mir und griff nach meinen Hüften, um mich an sich zu ziehen. »Es steht dir gut.«
Es war aus amethystfarbenem Satin, figurbetont und zeigte ein bisschen Dekolleté und ein bisschen Bein. Ein sexy Kleid, wie Braden es mochte. Ich hauchte ihm direkt unterhalb des Kiefers einen Kuss auf den Hals, meine Lieblingsstelle, um daran zu knabbern. »Wir sollten besser gehen, sonst kommen wir zu spät. Ist Ellie fertig?«
»Nein. Und ich ertrage es nicht, da draußen allein mit Nicholas sitzen zu müssen.« Braden schnitt eine Grimasse.
Ich rümpfte die Nase. »Der arme Junge ist so sterbenslangweilig.«
Braden vergrub stöhnend das Gesicht an
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