Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht
glaub mir.«
»Allein der Loch hat mich schon überzeugt.« Ich betonte das ch genauso übertrieben wie er. »Sag mir nur wann, und ich bin da.«
Braden musterte mich mit liebevoller Belustigung. »Sex und Urlaub.«
»Bitte was?«
»Ich liste auf, was dich sympathisch macht.«
Ich bohrte empört einen Fuß in sein Bein. »Und da fällt dir nur Sex und Urlaub ein?«
»Für die Länge der Liste bin ich nicht verantwortlich.«
»Willst du damit sagen, dass ich ansonsten unsympathisch bin?«
Er zog eine Braue hoch. »Für wie dumm hältst du mich eigentlich, meine Liebe? Glaubst du wirklich, ich gebe dir eine Antwort darauf? Ich will heute Nacht noch mit dir schlafen.«
Ich trat härter zu. »Pass auf, was du sagst, sonst schläfst du bald den ewigen Schlaf!«
Braden warf den Kopf in den Nacken und lachte schallend.
Grollend, aber ohne ihm wirklich böse zu sein, richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf den Film. »Dein Glück, dass du gut im Bett bist.«
»Oh.« Er packte meinen Fuß. »Ich glaube, du bist auch noch aus anderen Gründen gern mit mir zusammen.«
Ich schielte aus den Augenwinkeln zu ihm hinüber. »Gerade jetzt will mir beim besten Willen keiner einfallen.«
Braden zerrte stärker an meinem Fuß und stach mit den Fingern in dessen Richtung. »Nimm das zurück, oder der Fuß muss es büßen.«
Bloß nicht! Ich setzte mich heftig zur Wehr. »Braden, nicht!«
Taub für meine Warnungen begann er mich zu kitzeln und verstärkte seinen Griff, als ich vor Lachen prustete, nach ihm trat und versuchte, mich zu befreien.
Er hörte nicht auf.
Kannte kein Erbarmen.
»Braden«, keuchte ich hysterisch. Ich versuchte ihn mit den Armen wegzustoßen, zappelte aber nur hilflos weiter, als er den Angriff auf meinen Fuß fortsetzte, und prustete noch lauter als vorher, bis meine Rippen schmerzten, und dann … Horror.
Ließ ich einen fahren.
Und was für einen.
Braden ließ meinen Fuß sofort los. Sein dröhnendes Gelächter erfüllte den Raum; ein Gelächter, das sich noch verstärkte, als ich das Gleichgewicht verlor, als er mich losließ, und mit einem wenig würdevollen dumpfen Aufschlag von der Couch auf den Boden fiel.
Als er vor Lachen über meinen Furz auf dem Couchpolster zusammensackte, packte ich ein Kissen und schleuderte es nach ihm.
Woraufhin der Idiot natürlich nur noch lauter lachte.
Ich war zwischen der Demütigung, vor ihm gefurzt zu haben – etwas, das man in Gegenwart anderer nun einmal nicht tat – und dem Drang zu lachen, weil sein Lachen so ansteckend war, hin-und hergerissen. »Braden!«, jammerte ich. »Hör auf. Das ist nicht lustig!« Meine Lippen verzogen sich halb zu einem Lächeln, halb zu einer Grimasse.
»Oh, Babe.« Er rang nach Atem und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel, während er auf mich hinuntergrinste. »Und ob das lustig war.« Er streckte mir eine Hand hin, um mir aufzuhelfen.
Ich stieß sie weg. »Du bist so ein unreifes Arschloch.«
»Hey, ich bin nicht derjenige, der gerade einen abgelassen hat!«
O Gott, das war zu peinlich. Ich stöhnte leise, ließ mich auf den Rücken fallen und schlug die Hände vor die Augen.
»Jocelyn.« Ich spürte seine Hand auf meinem Knie und hörte die Belustigung in seiner Stimme. »Babe, warum schämst du dich denn so? Es war doch nur ein Furz. Allerdings ein perfekt getimter, wie ich hinzufügen möchte.«
Ich versuchte, die Demütigung herunterzuschlucken. »O mein Gott, hör auf.« Als er wieder kicherte, riss ich die Augen auf und blitzte ihn wütend an. »Dir macht das einen Heidenspaß, was?«
»Nun ja.« Seine Augen funkelten. »Ich habe dich noch nie verlegen gesehen. Sogar als ich dich nackt in der Wohnung überrascht habe, hast du Haltung bewahrt und so getan, als wäre es dir egal. Dass ausgerechnet du dich wegen eines kleinen Furzes schämst, ist wirklich süß.«
»Ich bin nicht süß!«
»Das finde ich schon.«
»Ich bin lässig und selbstbeherrscht«, gab ich zurück. »Lässige und selbstbeherrschte Menschen furzen nicht. Und besonders du solltest gar nicht wissen, dass mir das passieren kann.«
Seine Lippen zuckten. »Ich sage es ja nur ungern, Babe, aber ich weiß bereits, dass dir das passieren kann. Wie jedem anderen auch. Das ist ein Bestandteil der menschlichen Natur.«
Ich schüttelte trotzig den Kopf. »Wir sollten das Ganze einfach beenden, jetzt wo alles Geheimnisvolle verflogen ist.«
Braden brach erneut in Gelächter aus, als er sich vorbeugte, um mich um die Taille
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