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Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Einiges wird dich frustrieren, einiges antörnen, und einiges wird dich richtig auf die Palme bringen.«
    »Du bist verrückt!«
    »Nein.« Wir fuhren herum und sahen Ellie in ihrem Bademantel an der Küchentür stehen. Sie trug ein kleines, erschöpftes, aber entschlossenes Lächeln zur Schau. »Er kämpft um das, was er will.«
    »Und da ist er nicht der Einzige«, hörte ich Adams Stimme, als die Eingangstür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Ellie drehte sich auf der Schwelle um, um in den Flur zu spähen.
    Wir warteten, als seine Schritte näher kamen, und dann stand er neben ihr.
    Er sah furchtbar aus. Ich hatte Adam noch nie zuvor unrasiert gesehen, und er trug ein schäbiges altes T-Shirt, einen Parka und Jeans, die schon weit bessere Tage gesehen hatten. Die dunklen Ringe unter seinen Augen machten denen von Braden Konkurrenz, und die Verzweiflung hatte sich tief in sein Gesicht eingegraben.
    Adam nahm Ellies Hand, zog sie an seine Lippen und schloss die Augen, als er den Mund auf ihre Haut presste. Als er sie wieder aufschlug, sah ich Tränen darin schimmern und spürte, wie sich mir die Kehle zuschnürte. Ich beobachtete, wie Ellie der Atem stockte, als er sie mit sich in die Küche zog, um Braden gegenüberzutreten. Adam wirkte mit einem Mal ein bisschen blass um die Nase. »Ich muss dir etwas sagen.«
    Braden verschränkte die Arme vor der Brust und musterte die beiden, die eng nebeneinander standen, mit gerunzelter Stirn. »Schieß los.«
    Adam schloss kurz die Augen, und als er sie wieder öffnete, las ich eine Entschlossenheit darin, die ich bewunderte. »Du bist wie ein Bruder für mich. Ich würde nie etwas tun, das dich verletzt. Und ich weiß, dass ich nicht gerade das bin, was sich ein Bruder für seine kleine Schwester wünscht, aber ich liebe Ellie. Schon sehr lange, und ich halte es nicht mehr aus, ohne sie zu sein. Ich habe schon zu viel Zeit verschwendet.«
    Ellie und mir stockte der Atem, als die beiden Freunde sich anstarrten.
    Bradens Blick wanderte zu Ellie. Seine Miene verriet nicht, was in ihm vorging. Himmel, er konnte ein so einschüchterndes Arschloch sein, wenn er wollte. »Liebst du ihn?«
    Adam sah sie an, und sie drückte seinen Arm, ehe sie sich lächelnd an ihren Bruder wandte. »Ja.«
    Braden zuckte die Achseln und griff beiläufig nach dem Kessel, um ihn aufzusetzen. »Das wurde auch langsam Zeit. Ihr zwei habt mir ziemliche Kopfschmerzen beschert.«
    Sowohl mir als auch Adam und Ellie blieb der Mund offen stehen. Während der ganzen Zeit, die wir zusammen waren, hatte Braden nicht ein Mal angedeutet, dass er wusste, wie es um Adam und Ellie stand. Dieser geheimniskrämerische Mistkerl.
    »Du bist wirklich eine besserwisserische Nervensäge«, verkündete ich scharf, als ich mich unsanft an ihm vorbeidrängte. Ich blieb nur kurz bei Ellie und Adam stehen, um ihnen zu sagen, dass ich mich für sie freute, und dann eilte ich den Flur hinunter zum Bad, nur weg von Braden, diesem scharfsinnigen, knurrigen, unflexiblen Arsch.
    Ich hörte noch Bradens leises, raues Lachen. Seine Stimme hallte in meinem Kopf wider, als er konterte: »Seht ihr, sie liebt mich wirklich.«

Kapitel 23
    E llie hatte kein großes Theater wegen ihres Termins im Krankenhaus machen wollen und daher nur Clark und Elodie gestattet, sie zum Neurologen zu begleiten. Ich wunderte mich ein bisschen, dass der Termin an einem Sonntag war, aber Braden hatte sich eingemischt und den Neurologen durch Schmeicheleien – oder eher durch energisches Fädenziehen, da er jemanden vom Krankenhausvorstand kannte – dazu gebracht, Ellie so schnell wie möglich zu untersuchen.
    Elodie und Clark hatten sie vor einer Stunde abgeholt und Hannah und Declan bei uns abgesetzt. Braden und Adam blieben ebenfalls da. Wir fünf saßen im Wohnzimmer, starrten die Uhr und unsere Telefone an. Ich stand auf, um zur Toilette zu gehen. Braden machte noch mehr Kaffee. Adam rührte sich kein einziges Mal.
    Zwei Stunden später hatte sich Hannah an mich gekuschelt, Braden passte auf Declan auf, der in dem anderen Sessel eingeschlafen war, und Adam hatte die Augen vor Angst so fest zusammengekniffen, dass es Hannah auffiel und sie eine Hand ausstreckte, um die seine zu drücken. Adam lächelte ihr dankbar zu, und ich küsste sie auf ihr weiches Haar, wobei mein Herz schwer wurde, weil sie genauso ein Schatz war wie der, um den wir uns alle solche Sorgen machten.
    Die Eingangstür wurde geöffnet.
    Wir schossen alle von unseren Plätzen

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