Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht
wollte.
Also bildeten Braden und ich die Nachhut, und ich bekam einen Vorgeschmack davon, was er vorher gemeint hatte. Seine Finger strichen über mein Kreuz, als er mich zur Tür hinauslenkte, und zwar so bewusst langsam, dass es nicht mehr lustig war.
Er wusste, dass ich dort empfindlich war.
Ich versuchte, ein Erschauern zu unterdrücken, als ich mich umdrehte, um die Tür abzuschließen, aber Braden stellte sich mir in den Weg, so dass ich gegen ihn prallte, als ich mich wieder zu ihm umwandte.
»Tut mir leid.« Er feixte und bewegte sich so langsam, dass meine Brüste seine Brust streiften.
Ich spürte, wie meine Brustwarzen hart wurden, zuckte angesichts der Hitze zwischen meinen Beinen zusammen und maß ihn mit einem vernichtenden Blick. »Das glaube ich dir aufs Wort.«
Braden lachte leise, als ich mich vorbeugte, um die Tür abzuschließen, und dann fiel sein Schatten über mich. Ich blickte nach rechts und sah, dass er die Hand neben meinem Kopf gegen die Tür presste. Ich verrenkte mir den Hals, um zu ihm hochzuspähen, nur um festzustellen, dass er mich eingekesselt hatte. »Brauchst du Hilfe?«
Ich verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. »Zurück, sonst mache ich aus deinen Eiern einen Schlüsselring.«
Ich sah ihm an, dass er sich Mühe gab, nicht laut zu lachen. Leider nicht genug Mühe. »Babe, weißt du, wenn du so redest, liebe ich dich nur noch mehr.«
»Jetzt klingst du wie ein ganz mieser Bösewicht oder Stalker.«
»Es ist mir egal, wie ich klinge, solange es Wirkung zeigt.«
»Es zeigt keine Wirkung!«
»Wenn ich ein paar Tage so weitermache, dann schon.« Er küsste mich flüchtig auf die Wange und wich dann abrupt zurück, ehe ich ihn umbringen konnte.
»Kommt endlich, Leute«, rief uns Ellie vom Bürgersteig her zu. Elodie, Clark und die Kids mussten schon hineingegangen sein. »Was macht ihr denn da so lange?«
»Jocelyn hat gerade um Sex gebettelt, aber ich habe ihr gesagt, der Zeitpunkt wäre denkbar unangemessen«, rief Braden so laut zurück, dass ein paar Passanten zu kichern begannen.
Aus zahlreichen Gründen auf hundertachtzig, stürmte ich unsere Veranda hinunter und auf ihn zu. »Das geht schon in Ordnung, Süßer«, antwortete ich ebenso laut. »Ich habe ein Spielzeug, das diesen Zweck viel besser erfüllt.« Mit diesen Worten verschwand ich im Pub, wo er mich vor den Kindern nicht weiter schikanieren konnte.
Und obwohl es unreif – und ja, angesichts der Gründe, aus denen wir etwas trinken gingen, ausgesprochen unschicklich – war, konnte ich nicht umhin, tiefe Befriedigung darüber zu verspüren, das letzte Wort behalten zu haben.
Ich gebe es zu. Ich war ein Riesenfeigling.
Ich traf mich am Dienstag nicht wie vereinbart mit Rhian und James. Stattdessen schickte ich ihr eine Mail, beschrieb ihr Ellies Situation und erklärte, dass ich sie im Moment nicht allein lassen wollte. Wenn Rhian es seltsam fand, dass ich nicht einmal zwei Stunden Zeit für sie erübrigen konnte, ließ sie es sich nicht anmerken. Wenn sie es seltsam fand, dass ich ihr eine Mail schickte, statt sie anzurufen, ließ sie es sich ebenfalls nicht anmerken.
Die Wahrheit lautete, dass ich Ellie während der nächsten Tage kaum zu Gesicht bekam. Adam war praktisch in ihr Schlafzimmer gezogen, und die beiden kamen nur heraus, um eine Kleinigkeit zu essen oder im Bad zu verschwinden.
Ich wollte Rhian und James nicht sehen. Das war der eigentliche Grund.
Und warum?
Weil ich vor nicht allzu langer Zeit Rhian am Telefon einen Vortrag darüber gehalten hatte, dass sie nicht vor James davonlaufen sollte, nur weil sie Angst vor dem hatte, was die Zukunft für sie bereithalten mochte, und ich war wirklich nicht in der Stimmung, mir von ihr anzuhören, was sie von meiner Trennung von Braden hielt und dass ich eine Heuchlerin war.
Meine Geschichte mit Braden war etwas ganz anderes. Das war sie.
Wirklich.
Okay. Ich hatte nur Angst. Nein. Regelrechte Panik. Und dazu hatte ich allen Grund. Ich musste nur meine Reaktion auf Ellies Situation betrachten, um zu wissen, dass Braden mit mir ein schwieriges und neurosengeplagtes Leben bevorstand. Außerdem war mein Leben ohne ihn darin wesentlich ruhiger gewesen. Ich hatte mir kaum wegen irgendetwas Gedanken gemacht, meine Gefühlswelt war stabil gewesen, und ich hatte zwar keinen Frieden, aber wenigstens Ruhe gefunden. Das Zusammensein mit Braden war immer turbulent und, wenn ich recht darüber nachdachte, auch reichlich anstrengend. Wenn man den
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