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Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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wusste jetzt, dass sie die große Schwester von zwei Halbgeschwistern war: Hannah (vierzehn) und Declan (zehn). Elodie Nichols, ihre Mum, lebte mit ihrem Mann Clark im Stadtteil Stockbridge in Edinburgh. Elodie arbeitete halbtags als Geschäftsführerin im Sheraton Grand Hotel , und Clark war Professor für klassische Geschichte an der Universität. Die Art, wie Ellie über sie sprach, verriet mir, dass sie sie alle geradezu anbetete, und ich gewann den Eindruck, dass Braden mehr Zeit mit dieser Familie verbrachte als mit seiner eigenen Mutter.
    Heute Mittag hatten Ellie und ich beide eine Arbeitspause eingelegt und uns im Wohnzimmer getroffen, um einen Happen zu essen und ein bisschen fernzusehen. Wir hatten über eine Folge der britischen Komödie Are You Being Served? gekichert und dann in kameradschaftlichem Schweigen zusammengesessen. Ich war zu der Erkenntnis gekommen, dass sich zwischen meiner neuen Mitbewohnerin und mir überraschend schnell starke freundschaftliche Bande bildeten.
    Aber mit ihrem Bruder an meinem Arbeitsplatz aufzukreuzen? Das ging zu weit. Nicht, dass sie von dem gestrigen Zwischenfall mit ihrem Bruder wusste, aber …
    »Wir treffen uns mit ein paar Freunden im Tigerlily auf einen Drink und dachten, wir schauen vorher mal kurz vorbei und sagen hallo.« Sie grinste mich an. Ihre Augen funkelten vor Übermut wie bei einer Siebtklässlerin, bevor sie fragend in Craigs Richtung schielten.
    Tigerlily, soso . Nicht schlecht. Erst jetzt fiel mir Ellies hübsches, paillettenbesetztes Kleid auf. Es sah aus wie aus den zwanziger Jahren und roch förmlich nach Designermodell. Es war das erste Mal, dass ich sie in einer solchen Aufmachung sah. Braden stand genau wie ihr Begleiter in einem weiteren eleganten Anzug neben ihr, und plötzlich kam ich mir ziemlich fehl am Platz vor. Trotz all meines Geldes war ich nicht an den hochkarätigen ›Cocktails und Crème brulée‹-Lifestyle gewöhnt, den diese Leute pflegten. Mit leichter Enttäuschung begriff ich, dass ich nicht in ihre Clique passte.
    »Oh«, erwiderte ich lahm, ohne auf ihre hochgezogenen Augenbrauen zu reagieren.
    »Das ist Adam.« Sowie sie einsehen musste, dass ich ihre stumme Frage nicht beantworten würde, wandte sich Ellie an den Typen hinter ihr. Ihre hellen Augen verdunkelten sich vor inniger Wärme, als sie zu Adam aufblickte, und ich überlegte, ob er wohl ihr Freund war. Allerdings hatte sie keinen Freund erwähnt. Der dunkelhaarige Beau war nur unwesentlich kleiner als Braden und hatte breite Schultern, die seinen Anzug perfekt ausfüllten.
    Seine dunklen Augen schimmerten im Licht der Bar, als er mir zulächelte. »Hi. Schön, dich kennenzulernen.«
    »Ganz meinerseits.«
    »Adam ist Bradens bester Freund«, erklärte Ellie und wandte sich dann an ihren Bruder. Sowie sie ihn ansah, brach sie in Gelächter aus. Ihr Kichern erfüllte die Bar wie sprudelnde Blasen, als sie über die Schulter hinweg wieder zu mir blickte. »Ich würde dir Braden ja vorstellen, aber ich glaube, ihr … kennt euch schon.« Sie prustete jetzt so laut, dass ich die Worte ›kennt euch schon‹ kaum verstehen konnte.
    Ich erstarrte.
    Sie wusste Bescheid.
    Ich warf Braden aus zusammengekniffenen Augen einen bitterbösen Blick zu. »Du hast es ihr erzählt!«
    »Ihr was erzählt?«, fragte Adam verwirrt, dabei musterte er Ellie, die immer noch haltlos kicherte, als habe sie den Verstand verloren.
    Bradens Mundwinkel hoben sich belustigt, als er Adam antwortete, ohne dabei den Blick von mir abzuwenden. »Dass ich Jocelyn überrumpelt habe, als sie nackt durch die Wohnung gelaufen ist.«
    Adam beäugte mich neugierig.
    »Nein«, widersprach ich mit einiger Schärfe in der Stimme. »Ich bin aus dem Bad gekommen und habe ein Handtuch gesucht.«
    »Er hat dich nackt gesehen?«, unterbrach Craig. Tiefe Furchen verunzierten seine Stirn.
    »Braden Carmichael.« Braden streckte Craig über die Theke hinweg eine Hand hin. »Nett, dich kennenzulernen.«
    Ein wenig benommen ergriff Craig die ihm dargebotene Hand. Na großartig. Sogar Männer vermochten Bradens Charme nicht zu widerstehen. Während er Craig angelächelt hatte, erstarb dieses Lächeln, als sein Blick wieder auf mich fiel. Ich entdeckte eine gewisse Kälte darin und runzelte die Stirn. Was hatte ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?
    »Ich habe eine Freundin«, versicherte Braden Craig. »Ich habe nicht vor, mich an deine heranzumachen.«
    »Oh, Joss ist nicht meine Freundin.« Mit einem

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