Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
Vom Netzwerk:
mich, um das Millers aus dem Kühlschrank zu nehmen.
    »Ist er gut?« Jo startete plötzlich einen zweiten Versuch.
    Ich seufzte erschöpft und drängte mich an ihr vorbei, um den Cosmo zu mixen.
    »Hat er Exklusivrechte?«, rief Craig mir zu. »Oder können wir immer noch heiße Nummern schieben?«
    »Was heißt hier immer noch?«, fauchte ich.
    »Ist das ein Nein?«
    »Und ob das ein Nein ist!«
    »Komm schon, Joss«, bettelte Jo. »Ich hab gehört, er wäre ein richtiger Hengst, aber das war Klatsch aus zweiter Hand. Ich will es aus der ersten hören.«
    »Weißt du was?«, murrte ich. »Du erfährst es aus dem ersten Finger.« Ich zeigte ihr den Mittelfinger. Ja, ich weiß, nicht gerade eine höfliche und erwachsene Antwort, aber sie fing an, mir wirklich auf die Nerven zu gehen.
    Jo machte ein verdrossenes Gesicht. »Du verstehst heute überhaupt keinen Spaß.«
    »Sieht so aus.«
    Die Atmosphäre in der Bar war nicht annähernd so warm und prickelnd wie letzte Woche. Jo schmollte. Craig schien nicht zu wissen, wie er mit meiner schlechten Laune umgehen sollte, und ich, nun, ich hatte schlechte Laune, weil ich die Gefangene meiner Gedanken war.
    Ich bekam die Erinnerungen an die letzte Nacht und diesen Morgen nicht aus dem Kopf, und wenn ich ehrlich zu mir selbst war, verstimmte und beunruhigte es mich, dass ich mich tatsächlich darauf freute, Braden morgen wiederzusehen. Ich versuchte wirklich, mir keine Sorgen wegen meiner Entscheidung zu machen, mich auf dieses Arrangement einzulassen. Ich wollte mich lediglich amüsieren, aber ich brauchte ein wenig Zeit, um entspannter mit der ganzen Sache umzugehen.
    Es half, dass Ellie die Sache locker sah. Ich wusste nicht recht, was ich eigentlich erwartet hatte, hatte aber mit mehr Missbilligung gerechnet.
    Als sie nach Hause gekommen war, hatte sie mich an meinem Laptop vorgefunden. Ich hatte meine Absicht, einen lose auf der Geschichte meiner Mum und meines Dad basierenden Roman zu schreiben, mit Dr. Pritchard besprochen, und sie hielt es für eine gute, vielleicht sogar therapeutisch wirksame Idee. Trotzdem musste ich erst einmal damit anfangen – jedes Mal, wenn ich die Finger auf die Tastatur legte, überkam mich Angst. Darüber zu schreiben hieß, sich allen Erinnerungen zu öffnen, und ich wusste nicht, ob ich die unvermeidlichen Panikattacken durchstehen würde. Die gute Frau Doktor hatte gesagt, Ziel wäre es, an einen Punkt zu gelangen, wo die Erinnerungen keine Panikattacken mehr auslösten, und sie fand, das Schreiben wäre ein guter Weg zu diesem Ziel.
    Nachdem Braden gegangen war, war es mir gelungen, die erste Seite zu schreiben. Ich starrte sie gerade ungläubig an, verblüfft, dass ich tatsächlich Worte aneinandergereiht hatte, als Ellie nach Hause kam und sofort an meiner Zimmertür stehen blieb.
    Sie grinste mich wissend an, als ich mich zu ihr umdrehte. »Na … wie geht es dir?«
    Für gewöhnlich konnte man mich nicht leicht in Verlegenheit bringen, aber ich muss zugeben, es war ein bisschen peinlich, genau zu wissen, dass Ellie wusste, dass ich Sex mit ihrem Bruder gehabt hatte. Ich verzog das Gesicht. »Findest du es sehr merkwürdig?«
    »Dass du mit Braden zusammen bist?« Sie schüttelte den Kopf. Ihre Augen leuchteten. »Gar nicht. Ich finde es großartig.«
    Oh-oh. Ich räusperte mich, weil mir einfiel, dass Braden sie nicht anlügen wollte. »Wir sind eigentlich nicht zusammen, Ellie. Es ist eher eine … körperliche Angelegenheit.«
    Ellie wirkte überrascht. »Ihr meint, ihr seid nur so etwas wie Bettgefährten?«
    Ich würde das Wort ›Fickkumpane‹ vorziehen. Ellie würde allerdings nie das Wort ›ficken‹ in den Mund nehmen. »Ungefähr so.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich neugierig an. »Ist es das, was du willst?«
    Ich nickte. »Du weißt, dass ich nicht auf eine Beziehung aus bin.«
    »Und Braden?«
    »Das ganze Arrangement war seine Idee.«
    Ellie verdrehte die Augen. »Braden und seine verdammten Arrangements.« Sie seufzte entnervt. »Nun, wenn es das ist, was ihr beide wollt, geht das ja in Ordnung. Solange es keine Auswirkungen auf dich und mich hat, ist es okay. Total unromantisch, aber was soll’s?«
    Ich grinste sie an. »Ich verspreche, dass sich zwischen uns nichts ändert. Dann ist alles klar zwischen uns?«
    Ihr Antwortlächeln war bezaubernd. »Alles klar.«
    Um zu beweisen, dass sich zwischen uns nichts geändert hatte, verbrachten wir den Nachmittag zusammen, schlenderten durch die

Weitere Kostenlose Bücher