Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht
als ich dachte.« Ich grinste. »Das ist brillant, Ellie, wirklich. Aber wie lange willst du so weitermachen? Das ist doch furchtbar anstrengend. Wäre es nicht einfacher für euch beide, Braden eure Gefühle füreinander zu gestehen? Er wird es akzeptieren müssen.«
»So einfach ist das nicht.« Ellie biss sich auf die Lippe und starrte benommen auf den Boden. »Es könnte die Freundschaft zwischen Adam und Braden zerstören. Adam würde dieses Risiko nie für mich eingehen.« Sie schüttelte traurig den Kopf, was mir einen Stich versetzte. Adam musste dringend wachgerüttelt werden. »Wo wir gerade beim Thema sind.« Sie blickte mit neugierig zusammengezogenen Brauen zu mir auf. »Ich bin vor ein paar Stunden nach Hause gekommen und habe Braden hier bei der Arbeit vorgefunden. Er sagte, er würde auf dich warten. Willst du ihn nicht wecken?«
Nun, wenn man berücksichtigt, dass ich ihn um etwas Zeit für mich gebeten habe, nein. Soll er sich doch einen steifen Hals holen. »Nein. Er sieht völlig erledigt aus. Und ich bin völlig erledigt. Er hätte nach Hause gehen sollen.«
Ellies Augen funkelten spitzbübisch. »Er muss die letzte Nacht ja wirklich genossen haben, wenn er so darauf brennt, dich möglichst schnell wiederzusehen.«
Ich schnaubte. »Willst du so ein Gespräch wirklich über deinen Bruder führen?«
Sie dachte darüber nach, dann rümpfte sie die Nase. »Du hast recht. Puh.« Dann machte sie einen Schmollmund. »Du legst dir einen Freund zu, und ich kann noch nicht einmal ein Gespräch unter Freundinnen mit dir darüber führen.«
Ich lachte leise. »Wenn du dich dann besser fühlst – ich bin nicht unbedingt der Typ für solche vertraulichen Gespräche. Und Braden ist nicht mein Freund. Wir haben nur Sex.«
Ich wurde mit einem prüden Lippenschürzen bestraft. »Joss, das ist so unromantisch.«
Ich öffnete leise die Tür und zwinkerte ihr zu. »Aber ziemlich heiß.«
Ohne weiter auf ihre tadelnde Miene zu achten, ließ ich sie in der Küche zurück, ging ins Bad und machte mich zum Schlafengehen fertig. Mein Kopf berührte kaum das Kissen, als ich auch schon einschlief.
Kapitel 14
A llmählich einsetzendes Bewusstsein kitzelte mich im Gesicht, und als ich erwachte, stellte ich fest, dass ein schweres Gewicht auf meiner Taille ruhte und mir ungewöhnlich warm war. Es war diese Hitze gewesen, die mich geweckt hatte. Aus der Schwere meiner Lider und meinem Widerstreben, die Augen zu öffnen, schloss ich, dass es noch viel zu früh zum Aufstehen war und ich am besten wieder einschlafen sollte.
Aber das Gewicht auf meiner Taille fühlte sich vertraut an.
Ich zwang mich, die Augen zu öffnen, und starrte den nackten Oberkörper direkt vor meiner Nase an.
Okay, was war los?
Wach auf! Meine verschlafenen, brennenden Augen wanderten an diesem Oberkörper hoch bis zu einem Gesicht, und langsam sickerte die Realität in mein Bewusstsein ein. Braden lag in meinem Bett.
Schon wieder.
Es dauerte einen Moment, bis ich mich daran erinnerte, dass ich ihn letzte Nacht schlafend auf der Couch vorgefunden hatte, als ich nach Hause gekommen war. Dann hatte ich mit Ellie gesprochen, war ins Bad gegangen und hatte mich hingelegt.
Und irgendwann im Lauf der Nacht war Braden zu mir ins Bett gekrochen.
Das war absolut kein Teil unserer Abmachung.
Ärgerlich schnaubend stemmte ich die Hände mit aller Kraft gegen seine Brust. Und mit aller Kraft hieß, dass ich ihn aus dem Bett rollte.
Sein Körper landete mit einem schmerzhaft klingenden Aufprall auf dem Boden. Ich beugte mich vor und sah, wie er die Augen aufriss, mich mit einem trüben, verwirrten Blick bedachte und sich sichtlich darüber wunderte, dass er der Länge nach auf dem Boden lag. Hatte ich erwähnt, dass er splitternackt war? »Herrgott, Jocelyn«, beschwerte er sich mit vom Schlaf heiserer Stimme. »Was zum Teufel war das?«
Ich grinste zu ihm hinunter. »Eine kleine Erinnerung daran, dass es bei uns nur um Sex geht.«
Er stützte sich auf die Ellbogen. Mit seinem zerzausten Haar und dem kampflustigen Blick wirkte er ungemein sexy. »Also hast du beschlossen, mich aus deinem Bett zu entfernen?«
»Mit Stil.« Ich nickte und lächelte süß.
Braden nickte ebenfalls langsam, als würde er einsehen, dass ich recht hatte. »Okay …«, seufzte er …
… und dann unterdrückte ich ein ängstliches Quieken, als er hochschoss, meine Oberarme packte und mich zu sich auf den Boden hinunterzog. »Braden!«, kreischte ich, als er mich auf
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