Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht
zur Seite. Meine Schultern spannten sich an. »Ja.«
»Du siehst ihr ähnlich, aber du hast den Teint deines Dads. Sie war sehr schön, Jocelyn.«
Der Schmerz schlug seine Klauen in meine Brust. »Danke«, murmelte ich, stand auf und kehrte ihm den Rücken zu, als ich zur Tür ging. »Was machst du denn eigentlich hier?«
Ich hörte, wie seine Schritte hinter mir schneller wurden, dann schlang sich sein Arm um mich, seine Hand legte sich flach auf meinen Bauch, und er zog mich an sich, so dass mein Kopf an seiner Brust lehnte. Ich gewöhnte mich schnell an Bradens Art. Der Mann fasste mich gern an. Andauernd. Ich hatte gedacht, es würde mir schwerer fallen, mich damit abzufinden, weil ich selbst kein besonders liebevolles Naturell hatte, doch fragte Braden mich erst gar nicht, ob ich mich alle fünf Sekunden in seinen Armen wiederfinden wollte.
Und die Wahrheit lautete, dass ich nicht wirklich etwas dagegen hatte.
Noch eine Überraschung.
Sein Atem wehte über mein Ohr, als er den Kopf senkte, um mir zuzumurmeln: »Ich dachte, ich komme dich und Ellie zum Familiendinner abholen. Sorge dafür, dass du auch wirklich dort aufkreuzt. Ich will ja nicht, dass du den anschließenden Nachtisch verpasst.«
Ich entspannte mich, als wir auf vertrautes Terrain zurückkehrten, und drehte den Kopf, um seine Lippen mit meinen zu streifen. »Das will ich auch nicht.«
»Okay, es reicht«, unterbrach uns Ellies Stimme. Sie stand vor uns auf der Schwelle. »Könntet ihr die Tür zumachen, wenn ihr zur Sache kommen wollt?«
Ich löste mich aus Bradens Armen. »Wie alt bist du, zwölf?«
Sie streckte mir die Zunge heraus, und ich gab ihr lachend einen spielerischen Klaps auf das Hinterteil, als ich mich an ihr vorbeidrängte, um meine Schuhe zu holen. Ich schob gerade die Füße in meine Lieblingsstiefel, als ein Handy klingelte.
»Hallo«, hörte ich Braden sagen. Ich drehte mich um und sah ihn an Ellie vorbei in den Flur gehen. Sein Gesicht war ernst geworden. »Was? Jetzt?« Er fuhr sich seufzend mit der Hand durchs Haar, während er mir einen vielsagenden Blick zuwarf. »Nein, schon gut. Ich bin gleich da.« Mit einem frustrierten Stöhnen schob er das Handy in seine Gesäßtasche zurück. »Das war Darren. Familiäre Probleme. Er kann seine Schicht im Fire heute nicht übernehmen, und ich erwarte eine Sonntagslieferung, außerdem legt ein Gast- DJ auf, und Darren kriegt niemanden, der weiß, was er tut und der für ihn einspringen könnte. Ich muss mich darum kümmern.« Unsere Blicke trafen sich einen Moment lang, und ich sah, wie sein Frust zunahm.
»Du verpasst schon wieder ein Familiendinner?«, grollte Ellie. »Mum wird begeistert sein.«
»Sag ihr, es tut mir leid.« Braden hob bedauernd die Schultern, ohne den Blick von mir zu wenden. »Sieht so aus, als müsste die heutige Nacht ausfallen.«
Ach ja. Seine Pläne für mich in seinem Apartment. Ich empfand eine seltsame Mischung aus Erleichterung und Enttäuschung, als ich ihn angrinste. »Was sein muss, muss sein.«
»Sei nicht so enttäuscht.« Er maß mich mit einem sarkastischen Lächeln. »Wir müssen das dann irgendwann diese Woche nachholen.«
»Ähm …« Ellie trat zwischen uns. »Könntet ihr eure wie auch immer gearteten Pläne bitte nicht in meiner Gegenwart besprechen?«
Braden grinste, beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie flüchtig auf die Wange. »Els.« Und dann ging er an mir vorbei. »Jocelyn.« Er drückte meine Hand und strich mit dem Daumen sacht über meinen Handrücken, ehe er sie freigab und zur Tür hinausschlenderte.
Ich starrte ihm noch hinterher, als er schon außer Sicht war. Was war das denn gewesen? Das mit der Hand? Ich blickte auf meine Hand hinunter. Die Haut prickelte noch von der Liebkosung. Das ging weit über Freunde und Bettgefährten hinaus.
»Nur Sex.«
»Bitte?« Ich blickte zu Ellie auf, die mich ungläubig anstarrte. »Bitte?«, wiederholte ich.
»Nur Sex.« Sie schüttelte den Kopf und griff nach ihrer Jacke. »Wenn ihr zwei euch das einreden wollt, dann geht mich das nichts an.«
Ohne auf sie und den bedrohlichen Hüpfer in meinem Magen zu achten, zog ich meine eigene Jacke an und folgte ihr zur Tür hinaus.
»Was machst du denn hier?«
Ich war auf der Schwelle zu Elodies Wohnzimmer gegen Ellies Rücken geprallt, daher wusste ich nicht, wem sie diese anklagende Frage stellte.
»Deine Mum hat mich eingeladen.«
Ah, Adam. Ich spähte um Ellie herum und sah ihn mit Declan auf der Couch sitzen. Sie
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