Dubliner (German Edition)
pflegt. Joyce errang hier 1904 bei einem Sängerwettstreit eine Bronzemedaille.
Mansion House – Amtssitz des Bürgermeisters von Dublin.
Mrs Pat Campbell – (1865–1940). Zu ihrer Zeit eine der bekanntesten englischen Schauspielerinnen, mit George Bernard Shaw befreundet und seine Eliza Doolittle in seinem Stück Pygmalion .
Killarney – Ein sehr beliebtes gefühlvolles Lied aus der Oper Innisfallen des irischen Komponisten Michael William Balfe (1808-1870), siehe auch ›Eveline‹, S. 44 und ›Erde‹, S. 127.
G NADE
Grace wurde im Dezember 1905 fertiggestellt. Der englische Titel bezeichnet Gnade als Ausdruck der Liebe Gottes, aber zugleich bedeutet »grace« auch die Gnadenfrist, die einem säumigen Schuldner eingeräumt wird. Ballast Office – Gebäude an der Liffey, Sitz der Hafen- und Dockbehörde.
seines Napoleon, des großen Blackwhite – Der wie Napoleon ruhmreiche und erfolgreiche Handelsmann Blackwhite entspricht keiner realen Person. Dass Mr Kernan ihn als Held und Vorbild mit Napoleon vergleicht, könnte auch damit zusammenhängen, dass der französische Feldherr und Kaiser die Engländer in mehreren Schlachten besiegt hat und dass Kernan wie viele Iren auf dem Standpunkt stand, der Feind meines Feindes ist mein Freund.
London, E.C. – E.C. steht für den Postbezirk Eastern Central, der vor allem die City of London, also das Banken- und Geschäftsviertel umfasst.
Royal Irish Constabulary – Eine bewaffnete, milizartige Polizeitruppe, die dem britischen Statthalter in Irland unterstand und die für die Sicherheit des Staates, d.h. unter anderem für die Bekämpfung von Rebellen zuständig war. Ihr Hauptquartier war im Dublin Castle auf der Südseite der Liffey.
Herz Jesu – Die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu ist eine Ausdrucksform katholischer Frömmigkeit. Das Herz Jesu wird dabei als Symbol seiner Liebe gesehen. Zur Verbreitung der Herz-Jesu-Verehrung haben die Jesuiten wesentlich beigetragen. S. auch die Anm. zu ›Eveline‹ und ›Eine Mutter‹.
Banshees – Im irischen Volksglauben ist eine banshee ein Geist in Gestalt einer alten Frau, die mit Klagelauten und -liedern den nahen Tod eines Menschen ankündigt.
als Reisende ausgaben – Gastwirtschaften durften nur zu bestimmten Zeiten Alkohol ausschenken, aber für Personen, die glaubhaft machen konnten, dass sie auf Reisen waren und sich deshalb nicht an die Schankzeiten halten konnten, waren Ausnahmen zulässig.
Jesuiten – Die Gesellschaft Jesu (Societas Jesu, Abk. SJ) ist eine katholische Ordensgemeinschaft, die 1534 von Ignatius von Loyolagegründet wurde. Neben den üblichen drei Ordensgelübden (Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam) verpflichten sich Ordensangehörige zu besonderem Gehorsam gegenüber dem Papst. Der General des Ordens wird auf Lebenszeit gewählt; er hat innerhalb der Ordensregeln große Machtbefugnisse und ist allein dem Papst verantwortlich. Die Angehörigen des Ordens erhalten eine intellektuell anspruchsvolle Ausbildung und stehen im Ruf geistiger Brillanz. Der Orden widmet sich besonders intensiv missionarischen und erzieherischen Aufgaben. James Joyce war Zögling zweier Jesuiten-Schulen, Clongowes Wood und Belvedere College, und studierte am University College Dublin, an dessen Gründung ebenfalls Jesuiten beteiligt waren. Die Komik der nachfolgenden Unterhaltung zwischen den vier Männern beruht großenteils auf ihrem Halbwissen über den Jesuitenorden und auf der Selbstverständlichkeit, mit der sie diese Dinge äußern.
den Gefangenen des Vatikans – In den bewaffneten Auseinandersetzungen, die zur Gründung eines geeinten Italien führten, besiegte König Viktor Emanuel II. 1860 die Armee des Papstes Pius IX., Rom wurde die Hauptstadt Italiens. In der Folge wurde die weltliche Macht des Papstes auf den Lateran und Castel Gandolfo beschränkt, und Pius wurde, wie sein Nachfolger Leo XIII., als Gefangener des Vatikans bezeichnet.
Orangeman – Unionist oder Angehöriger des protestantischen Orange Order .
Motto ... » Lux über lux« ... » Crux über crux« – Auch dies sind Beispiele für das Halbwissen der vier: Die Vermischung der Sprachen und der Unsinn, der dabei entsteht; die unzutreffende Behauptung, dass Päpste sich ein Motto wählen; möglicherweise die Verwechslung der einleitenden Worte päpstlicher Enzykliken mit persönlichen Wahlsprüchen, usw.
Genie und Wahnsinn liegen oft dicht beieinander – Diese Redensart ist häufig zu hören, geht aber auf keinen bestimmten
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