Dubliner (German Edition)
(gälisch) Lebewohl; s. auch ›Eine Mutter‹, S. 167.
Theatre Royal – Eines der drei großen Theater im Dublin der damaligen Zeit, südlich der Liffey in der Hawkins Street gelegen. Singspiels – Im Original »pantomime« , nicht zu verwechseln mit einer (stummen) Pantomime: ein musikalisches Lustspiel mit Tanzeinlagen, das auf bekannten Stoffen wie Märchen basiert und hauptsächlich in Großbritannien und Irland in der Zeit um Weihnachten aufgeführt wird.
Gaiety – Ein weiteres großes Theater, unweit von St. Stephen’s Green in der South King Street.
Mignon – Eine der beliebtesten französischen Opern des 19. Jahrhunderts (1866), von Ambroise Thomas (1811 – 1896). Als literarische Vorlage diente ein Ausschnitt aus Goethes ›Wilhelm Meisters Lehrjahre‹ (1795-96).
Lasst mich sterben als Soldat – Lied aus der Oper Maritana (1845) von William Vincent Thomas (1720–1783), s. auch ›Eine Mutter‹.
Dinorah, Lucrezia Borgia – Die erste Oper stammt von Giacomo Meyerbeer (1791–1864), die zweite von Gaetano Donizetti (1797– 1848).
Mount Melleray – Zisterzienser-Kloster in County Waterford. Die Gastfreundlichkeit der Mönche ermöglichte es Alkoholikern, sich eine Weile dorthin zurückzuziehen, ohne dass dem der gesellschaftliche Makel einer Entziehungskur anhaftete.
Leimsieder – Das Herstellen von Leim durch Auskochen von Tierknochen war von sehr unangenehmen Gerüchen begleitet, und als Berufsstand hatten Leimsieder ein geringes Ansehen.
Standbild von König Billy – Reiterstandbild von König William III. (1650–1702) von England auf dem College Green im Stadtzentrum; das Denkmal wurde in den 1930er Jahren von irischen Republikanern gesprengt. Der protestantische Prinz von Oranien, hatte die irische Armee 1690 in der Schlacht am Fluss Boyne besiegt und leitete damit die völlige Unterwerfung Irlands unter die englische Krone ein.
Wissen Sie, wo Trinity College ist? – Einen Dubliner Droschkenkutscher zu fragen, ob er dieses Wahrzeichen im Zentrum der Stadt kennt, ist mehr als überflüssig.
Ach, der Regen fällt ... – Verse aus der Ballade ›Das Mädchen von Aughrim‹ (s.u.). Sie lauten im Original:
O, the rain falls on my heavy locks
And the dew wets my skin,
My babe lies cold ...
Mädchen von Aughrim – Aughrim ist ein Ort in County Galway. In der Schlacht von Aughrim erlitten die Iren 1691 eine verheerende Niederlage. Die Ballade The Lass of Aughrim handelt von einem Mädchen, das von einem Adeligen verführt und dann verlassen wird und schließlich mit seinem Kind im Meer ertrinkt. Das Lied wurde oft nationalistisch gedeutet, wobei das Mädchen das geschändete Irland symbolisierte und der Adelige die englischen Herrscher.
das Denkmal – Denkmal für Daniel O’Connell (1775–1847), den »Befreier«, am Ende der Straße im Zentrum Dublins, die heute seinen Namen trägt. O’Connell, volkstümlich »Dan« genannt, setzte 1829 die Emanzipation der irischen Katholiken durch und strebte die Auflösung der Union mit England an.
Michael – s. Anmerkung zu Lily oben .
Z EITTAFEL
1882 James Augustine Aloysius Joyce kommt am 2. Februar als ältestes von zwölf Kindern, von denen zwei früh verstarben, in Dublin zur Welt. Sein Vater John Stanislaus Joyce, der die wohlhabende Mary Jane, geb. Murray, geheiratetet hatte, war seit 1880 als Steuereinnehmer bei der Stadtverwaltung von Dublin angestellt.
1888–1892 Besuch des angesehenen, von Jesuiten geleiteten Clongowes Wood College in Clane, County Kildare. Als sein trunksüchtiger Vater das Schulgeld nicht mehr bezahlen kann, muss Joyce das College verlassen.
1893–1897 Besuch des Belvedere College Dublin, das ebenfalls von Jesuiten geleitet wird.
1898–1902 Studium am University College Dublin: Englisch, Französisch und Italienisch.
1902–1903 Nach Abschluss seines Studiums in Dublin schreibt sich Joyce in Paris für das Medizinstudium ein, lebt als Bohemien und beschäftigt sich mit der Literatur des Symbolismus und Realismus. Wegen der Krebserkrankung seiner Mutter kehrt er nach Dublin zurück. Sie stirbt am 13. August 1903 nach längerem Koma. Joyce arbeitet u.a. als Journalist und Fremdsprachenlehrer und beginnt intensiv zu schreiben.
1904 Drei Erzählungen ( Die Schwestern, Eveline, Nach dem Rennen ), die später Teile seines Erzählzyklus Dubliners bilden, erscheinen in der Zeitschrift ›Irish Homestead‹. Beginn der Arbeit an Stephen Hero , das später umgearbeitet wird zu dem autobiographischen Roman A
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