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Duddits - Dreamcatcher

Duddits - Dreamcatcher

Titel: Duddits - Dreamcatcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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konnte das sein?
    »Duddits«, flüsterte er. »Das hat alles mit Duddits zu tun. Kein Prall, kein Spiel.«
    Der Türknauf klapperte. »Lass mich rein!«, knurrte Mr. Gray, und für Jonesy hörte er sich gar nicht an wie ein Abgesandter aus einer anderen Galaxie, sondern einfach wie jemand, der stinksauer war, dass ihm etwas verwehrt wurde. Lag das daran, dass er Mr. Grays Verhalten nach Maßstäben beurteilte, die er, Jonesy, verstand? Dass er den Außerirdischen vermenschlichte? Ihn übersetzte?
    »Lass … mich … REIN!«
    Jonesy entgegnete spontan: »Bin ganz allein, bin ganz allein, ich lass dich nicht ins Haus herein.« Und dachte dann: Und du musst jetzt sagen: »Ich werde strampeln und trampeln, ich werde husten und prusten und dir dein Haus zusammenpusten!«
    Aber Mr. Gray rüttelte nur noch vehementer am Türknauf. Er war es nicht gewöhnt, derart (oder überhaupt, dachte Jonesy) behindert zu werden, und war stinksauer. Janas’ kurze Gegenwehr hatte ihn erstaunt, aber das hier war Widerstand auf einem gänzlich anderen Niveau.
    »Wo bist du?«, rief Mr. Gray zornig. »Wie kannst du da drin sein? Komm raus!«
    Jonesy antwortete nicht, stand nur inmitten der hingekippten Kartons und lauschte. Er war sich fast sicher, dass Mr. Gray nicht hereinkommen konnte, aber es war trotzdem besser, ihn nicht zu provozieren.
    Und nachdem Mr. Gray noch etwas am Türknauf gerüttelt hatte, spürte Jonesy, wie er ihn in Ruhe ließ.
    Jonesy ging zum Fenster, stieg dabei über die umgestürzten Kartons mit der Aufschrift DUDDITS und DERRY und schaute hinaus in den Schnee und die Dunkelheit.

7
    Mr. Gray setzte sich mit Jonesys Körper ans Steuer des Pick-ups, knallte die Tür zu und trat aufs Gas. Der Wagen brauste los und verlor sofort die Straßenhaftung. Alle vier Reifen drehten durch, und der Wagen schlitterte, metallisch kreischend, mit einem Knall an die Leitplanke.
    »Mist!«, brüllte Mr. Gray und griff dabei, fast ohne es zu merken, auf Jonesys Sprachschatz zurück. »Heilige Filzlaus! Knutsch mir die Kimme! Gekörnte Scheiße! Blas mir den Hobel aus!«
    Dann hielt er inne und griff wieder auf Jonesys Fahrkenntnisse zurück. Jonesy hatte einige Informationen über das Autofahren bei solchen Wetterverhältnissen, wenn auch längst nicht so viele wie Janas. Aber Janas war fort, seine Daten gelöscht. Was Jonesy wusste, musste reichen. Entscheidend war, das zu verlassen, was Janas in Gedanken »Q-Zone« genannt hatte. Außerhalb der Q-Zone war er in Sicherheit. Da hatte Janas keinen Zweifel gehabt.
    Jonesys Fuß trat wieder aufs Gaspedal, diesmal aber viel behutsamer. Der Pick-up setzte sich in Bewegung. Jonesys Hände steuerten den Chevrolet zurück auf die sich allmählich schließende Spur des Schneepflugs.
    Unter dem Armaturenbrett meldete sich knackend das Funkgerät. »Tubby One, hier ist Tubby Four. Ich habe hier einen Sattelschlepper, der von der Straße abgekommen ist und umgestürzt auf dem Mittelstreifen liegt. Haben Sie verstanden?«
    Mr. Gray konsultierte die Akten. Was Jonesy von militärischem Funkverkehr verstand, war kärglich und stammte größtenteils aus Büchern und etwas, das »Kino« hieß, aber vielleicht langte das ja. Er nahm das Mikrofon, tastete nach dem Knopf, den Jonesy offenbar seitlich daran vermutete, fand ihn und drückte drauf. »Verstanden«, sagte er. Würde Tubby Four merken, dass Tubby One nicht mehr Andy Janas war? Von Jonesys Akten ausgehend, glaubte Mr. Gray das kaum.
    »Ein paar von uns richten ihn wieder auf und versuchen, ihn wieder fahrtüchtig zu machen. Er hat ausgerechnet das Essen geladen, verstanden?«
    Mr. Gray drückte auf den Knopf. »Hat ausgerechnet das Essen geladen, verstanden.«
    Es folgte eine längere Pause, lang genug, um sich zu fragen, ob er etwas Falsches gesagt hatte oder in irgendeine Falle getappt war, und dann sagte das Funkgerät: »Wir müssen wohl auf die nächsten Schneepflüge warten. Sie können genauso gut weiterfahren. Over?« Tubby Four hörte sich empört an. Jonesys Akten deuteten darauf hin, dass es daher kam, dass Janas mit seinem überragenden Fahrkönnen zu weit voraus war, um helfen zu können. Das war gut so. Er wäre sowieso weitergefahren, aber es war gut, dass er von Tubby Four die offizielle Erlaubnis dazu bekommen hatte, wenn das denn so etwas war.
    Er sah in Jonesys Akten nach (die er nun sah, wie auch Jonesy sie sah: in Kisten in einem riesigen Saal) und sagte: »Verstanden. Tubby One, over and out.« Und dann schickte er noch

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