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Duddits - Dreamcatcher

Duddits - Dreamcatcher

Titel: Duddits - Dreamcatcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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durcheinander, aber um seinen Ruf als Hausmann konnte er sich später Sorgen machen.
    Er lief wieder raus und sah sich nach Mr. Gray um, aber Mr. Gray war immer noch mit dem Fahrer beschäftigt … Janas war sein Name. Da war die Wolke, aber die Wolke nahm ihn nicht wahr. Sie war so dumm wie … tja, so dumm wie ein Pilz.
    Jonesy holte die restlichen Duddits-Kisten und sah, dass der nächste Stapel nun auch mit Fettstift beschriftet war. Auf diesen Kartons stand DERRY, und es waren zu viele, um sie alle mitzunehmen. Fragte sich nur, ob er einige davon brauchte oder nicht.
    Er dachte darüber nach, während er die zweite Ladung Gedächtniskisten ins Büro fuhr. Die Derry-Kisten standen natürlich neben den Duddits-Kisten; Erinnerung war sowohl der Akt als auch die Kunst der Assoziation. Blieb nur die Frage, ob seine Derry-Erinnerungen eine wichtige Rolle spielten oder nicht. Woher sollte er das wissen, wenn er nicht wusste, was Mr. Gray vorhatte?
    Aber er wusste es doch.
    Mr. Gray will nach Süden.
    Derry lag im Süden.
    Jonesy spurtete zurück ins Erinnerungslager und schob dabei den Wagen vor sich her. Er würde so viele Kisten mit der Aufschrift DERRY mitnehmen, wie er konnte, und hoffen, dass es die richtigen waren. Er würde auch hoffen, dass er Mr. Grays Rückkehr noch rechtzeitig bemerkte. Denn wenn er sich hier draußen erwischen ließ, würde er geklatscht werden wie eine Fliege.

4
    Janas sah entsetzt zu, wie seine linke Hand ausgestreckt wurde und auf der Fahrerseite des Pick-ups die Tür öffnete, wie Kälte hereinkam, Schnee und der nicht nachlassende Wind. »Tun Sie mir bitte nicht mehr weh, Mister, bitte nicht, ich nehme Sie gern ein Stückchen mit, wenn es das ist, was Sie wollen, aber tun Sie mir nicht mehr weh, mein Kopf …«
    Plötzlich rauschte Andy Janas etwas durch den Kopf. Es war wie ein Wirbelwind mit Augen. Janas spürte, wie dieses Etwas in seinen gegenwärtigen Befehlen herumschnüffelte, seiner erwarteten Ankunftszeit in der Blue Base … und darin, was er über Derry wusste: nichts. Seine Anweisungen hatten ihn durch Bangor geführt, und in Derry war er nie im Leben gewesen.
    Er spürte, wie sich der Wirbelwind zurückzog, und verspürte für einen Moment ekstatische Erleichterung – ich habe nicht, wonach es sucht, jetzt lässt es mich gehen –, nur um dann einzusehen, dass das Ding da in seinen Gedanken nicht die Absicht hatte, ihn gehen zu lassen. Zum einen brauchte es den Wagen. Und zum anderen musste es ihn zum Schweigen bringen.
    Janas brachte eine kurze, aber erbitterte Gegenwehr zustande. Dieser unerwartete Widerstand war es, der Jonesy die Zeit ließ, wenigstens einen Stapel Kisten mit der Aufschrift DERRY zu holen. Dann gewann Mr. Gray wieder die Oberhand über Janas’ motorische Kontrolle.
    Janas sah, wie seine Hand zur Sonnenblende hochfuhr. Seine Finger packten den Kugelschreiber und zerrten ihn los, zerrissen dabei das Gummiband, das ihn hielt.
    Nein!, schrie Janas, aber es war zu spät. Er sah noch ein schimmernd dahinrasendes Glitzern, als ihm seine Hand, die den Kugelschreiber wie einen Dolch gepackt hielt, den Stift ins Auge rammte. Dann erscholl ein platzendes Geräusch, und er zitterte am Lenkrad hin und her wie eine ungeschickt gelenkte Marionette, während seine Faust den Stift tiefer und immer tiefer hineinstieß, erst bis zur Hälfte, dann drei Viertel, und ihm sein geborstener Augapfel jetzt wie eine monströse Träne die Wange hinablief. Die Spitze stieß auf etwas, was sich wie ein Knorpel anfühlte, wurde dadurch kurz aufgehalten und drang dann weiter in seine Gehirnmasse vor.
    Du Schwein, dachte er, was bist du denn, du Schw…
    Ein letzter strahlend heller Lichtblitz zuckte durch seinen Kopf, und dann wurde alles dunkel. Janas sackte aufs Lenkrad. Die Hupe des Pick-ups ertönte.

5
    Mr. Gray hatte von Janas nicht viel geboten bekommen – hauptsächlich die unerwartete Gegenwehr am Ende –, aber er hatte deutlich mitbekommen, dass Janas nicht allein war. Der Transportkonvoi, zu dem er gehörte, fuhr des Sturms wegen in großen Abständen, aber sie fuhren alle zu dem einen Ort, den Janas in Gedanken sowohl als Blue Base als auch als Gosselin’s bezeichnet hatte. Dort gab es einen Mann, vor dem Janas Angst hatte, den Befehlshaber dort, aber Mr. Gray hätte sich gar nicht weniger für das Schreckgespenst Kurtz/den Boss/ den verrückten Abe interessieren können. Und er musste sich auch nicht dafür interessieren, denn er hatte nicht vor, auch nur in die

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