Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur
der Absturz des Phaethon im
Sonnenwagen, die Geschichten um Apoll und Daphne, um Philomela, Narziss oder Pygmalion.
lateinischer Schriftsteller 1 *um55 1 tum120 1 Prätorund Konsul 1
Statthalter der Provinz Asia
Tacitus gilt als der bedeutendste römische Geschichtsschreiber der
Kaiserzeit. Trotzdem weiß man über ihn recht wenig - und das Wenige stammt zumeist aus der Feder seines Freundes Plinius des Jüngeren (61/62 bis um 113).
Tacitus wurde als Sohn eines Ritters und Prokurators der Provinz
Gallia Belgica geboren. Seine Herkunft prädestinierte ihn für eine
glänzende politische Laufbahn. Die Ehe, die er im Jahr 78 mit der
Tochter des Konsuls Gnaeus Julius Agricola einging, sicherte ihm
endgültig einen Platz in der engeren Führungsspitze des Imperiums.
Im Jahr 88 wurde er Prätor und Mitglied eines Priesterkollegiums.
Wie vorgeschrieben, verließ er danach für vier Jahre die Hauptstadt
und diente vermutlich als Legat oder als Proprätor. 97/98 zu einem
der beiden Konsuln gewählt, wurde er 112/113 Prokonsul für die Provinz Asia.
Neben seiner Germania, einer bald rühmenden, bald rügenden Geschichtsschreibung, verfasste Tacitus eine Biografie seines
Schwiegervaters und befasste sich v. a. mit Geschichtsschreibung
(Jahr- und Geschichtsbücher).
Germania OT De origine et situ Germanorum (Über Ursprung
und Wohnsitz der Germanen) 1 Entstehungszeit98 1 Erstdruck14701
Deutschsprachige Erstausgabe 1526 1 Form Geschichtswerk 1
Epoche Römische Antike
Das kleine Werk Germania ist die einzige aus der römischen Literatur bekannte länderkundliche Monografie und ein wichtiges Zeugnis über Gemanien.
Entstehung Tacitus schrieb die Germania etwa im Jahr 98. Bekannt
ist, dass sein Vater als römischer Prokurator an der Mosel diente. Ob
auch Tacitus »Germanien« aus eigener Anschauung kannte, ist fraglich. Er schöpfte wohl eher aus Mitteilungen des Vaters, des Schwiegervaters und von Kaufleuten sowie aus literarischen Quellen.
Inhalt Die 46 kurzen Kapitel des Buchs lassen sich grob in drei
Gruppen aufteilen. In den Kapiteln eins bis fünf werden Herkunft
und Volkstyp der Germanen (»große Gestalten«) sowie deren Land
beschrieben (»landschaftlich ohne Reiz, rau im Klima«). Die Kapitel sechs bis 24 befassen sich mit Heerwesen, Religion und Rechtswesen der Germanen sowie deren Sitten und Gebräuche (»Ruhe behagt diesem Volke nicht«). In den Kapiteln 28 bis 44, die etwa die
Hälfte des Buchs ausmachen, stellt Tacitus die einzelnen germanischen Stämme vor und untersucht, inwieweit sie jeweils von dem
von ihm selbst zuvor dargestellten allgemeinen Wesen abweichen.
Die ausführliche Auseinandersetzung mit den germanischen Sitten sowie deren positive Bewertung (Germanenpreis) lassen vermuten, dass es Tacitus weniger um eine ethnografische Beschreibung
der Germanen ging, sondern dass er vielmehr seine dekadenten römischen Landsleute mit einem Sittenspiegel konfrontieren wollte.
Wirkung In der Spätantike finden sich kaum Hinweise auf Tacitus' Werk, das zunächst wohl nur wenig Wirkung hatte und in Vergessenheit zu geraten drohte. Die Germania fand sich zu Beginn des
15. Jahrhunderts in der Bibliothek des Klosters Hersfeld wieder. Zu
dieser Zeit, als ein Großteil von Tacitus' Schriften bereits für immer
verloren war, entdeckten ihn die Renaissancehumanisten neu. Seitdem war der Hauptwirkungsbereich der Germania Deutschland.
Eine zweite Rezeptionsphase (vor 1945) zielte auf die Verherrlichung
des Germanentums (Freiheit, Tapferkeit, Treue, Sittenreinheit) und
gipfelte in der Rassentheorie und Ideologie des Dritten Reiches.
lateinischer Kirchenlehrer des christlichen Altertums 1
*13.11.354 in Tagaste (Numidien) 1 t28.8.430 in Hippo Regius 1
zunächst Rhetor in Karthago, Rom und Mailand 1 386 Bekehrung
zum christlichen Glauben 1 395 Bischofsweihe
Der Sohn eines mittleren städtischen Beamten und Anhängers des
spätrömischen Götterglaubens und der heiliggesprochenen Monika,
einer engagierten Christin, wuchs in Tagaste in Numidien auf. Nach
seinem Studium der klassischen Literatur und der Rhetorik in Karthago sowie dortiger Tätigkeit als Lehrer der Rhetorik und Grammatik reiste Augustinus 383 nach Rom und weiter nach Mailand, wo er
als Lehrer und Redner tätig war. Er beschäftigte sich mit der Philosophie, vor allem mit Cicero und Platon, und war ein Anhänger der
Manichäer - einer Religion, deren Hauptlehre die eigenständige
Existenz eines Prinzips des
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