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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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voneinander entfernt waren, daß die Kette zwischen ihnen straff gespannt war. Aber sie schwor sich, daß sie lieber die Schmerzen ertragen wollte, als auch nur einen Ton von sich zu geben.
    »Sie würden nicht - äh - die Plätze tauschen wollen, wie? Wenn sie auf meiner Decke lägen und ich auf Ihrer, würde sich das Ganze besser arrangieren lassen. «
    »Ich liege so bequem wie eine Gefangene nur liegen kann, Captain. «
    »Ich verstehe. Sie werden sich nicht von der Stelle rühren, auch wenn Sie vor Schmerzen nicht schlafen könnten. «
    Sie gab ihm keine Antwort und starrte zum Nachthimmel. Sie war so wütend, daß ihr Körper steif war wie ein Brett. Im nächsten Moment war er über ihr und deckte sie mit seinem Körper fast zu. Sie trat nach ihm.
    »Könnten Sie nicht einen Augenblick stillhalten? « fluchte er erbost. »Ich versuche lediglich, mir rechts von Ihnen ein Lager zu bauen. Da Sie ja die Decken nicht tauschen wollen und sich dauernd darüber beklagen, daß ich Sie zu etwas zwinge, was Sie nicht wollen, war das die einzige Möglichkeit. «
    Er rollte von ihr herunter. »Entschuldigung«, sagte er, als er über sie hinweglangte, um seine Decke zu holen. Dabei berührte sein Arm ihre Brust, und er schaute auf sie hinunter. Maddie hielt den Atem an, da sie glaubte, er würde sie küssen. Doch er flüsterte nur: »Entschuldigen Sie nochmals«, und hob den Arm etwas an.
    Sie verfluchte sich in mehreren Sprachen und versuchte, die Arme über der Brust zu kreuzen, doch damit zog sie nur Captain Montgomerys Hand zu sich herüber. Sie schleuderte seinen Arm beiseite, als wäre er ein ekelerregendes Tier.
    »Ich wünschte, Sie würden sich entscheiden, ob ich ein Triebverbrecher oder ein Mann bin, der kein Interesse an Frauen hat. Gute Nacht, Madam. «
    Maddie öffnete den Mund, um ihn zu fragen, was er damit meinte, überlegte es sich dann aber anders und schwieg. Sie würde ihn nichts mehr fragen. Sie zog die viel zu dünne Decke über sich und schloß die Augen. Ob sie wohl schlafen konnte? Sie machte sich große Sorgen um Laurel, war an einen Idioten von Mann gekettet, fror, hatte Hunger, ihr Korsett drückte, und sie hätte dringend auf die Toilette gemußt.
    Als sie seine tiefen Atemzüge hörte, die ihr verrieten, daß er eingeschlafen war, drehte sie sich auf die Seite. Wie konnte er nur schlafen? Die schrecklichsten Dinge konnten passieren, aber die Männer verloren nie Ihren Appetit oder die Fähigkeit, zu schlafen. Man brauchte einem Mann nur ein Essen hinstellen, und er schaufelte es in sich hinein. Und man brauchte ihn nur in die horizontale Lage zu bringen, und schon schnarchte er.
    Sie betrachtete ihn. Um ihn herum lag ein ganzes Arsenal von Waffen, alle geladen und griffbereit. Sie fragte sich, ob sie ihm nicht eine Pistole stehlen konnte. Vielleicht konnte sie ihn damit bedrohen und ihn zwingen, die Fesseln zu lösen. Sie schob ihre freie Hand langsam auf die Waffe zu.
    »Warum schlafen Sie nicht endlich, statt Indianer zu spielen? «
    Seine Stimme erschreckte sie so sehr, daß sie fast geschrien hätte. »Ich dachte, Sie schliefen. «
    »Offensichtlich. Was stört Sie denn so? « Er fuhr fort, ehe sie ihrem Ärger Luft machen konnte: »Abgesehen von der Tatsache, daß Sie neben mir liegen? «
    »Am meisten stört mich, daß ich angekettet bin. «
    »Schön. Das haben Sie mir bereits gesagt. Schlafen Sie, dann vergeht die Zeit bis zum Morgen schneller, und ich nehme Ihnen das Ding wieder ab. Ich könnte mir auch etwas Bequemeres vorstellen als so ein Eisen am Arm. Und vielleicht ist Ihnen nicht aufgefallen, daß wir nur drei Decken haben. Ich glaube, ich habe einen Kaktus als Unterlage. «
    »Gut. Das geschieht Ihnen recht. Sie werden doch hof fentlich nicht von mir erwarten, daß ich Ihnen wieder die Stacheln aus der Haut ziehe. «
    »Soll ich Ihnen eine Geschichte erzählen, damit Sie endlich zur Ruhe kommen? Oder soll ich Ihnen ein Schlaflied Vorsingen? «
    »Mit Ihrer Stimme? Da würde ich einen Chor von Fröschen vorziehen. «
    »Sie könnten ja mir ein Schlummerlied Vorsingen«, sagte er leise. »Das würde mir gefallen. «
    »Ein Lied für den Schlüssel«, sagte sie rasch.
    Er blieb so lange stumm, daß sie sich wieder auf die Seite drehte und ihn ansah. »Das ist eine harte Entscheidung. Wenn ich mir den Genuß gönne, könnte ich Ihr Leben aufs Spiel setzen. Sie könnten mich mit Ihrer Stimme wie die Sirenen in den Tod locken. Oder es wäre Ihr Tod, wenn Sie ohne mich von hier

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