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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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mit den Flußschiffern in diskreten Hinterzimmern der Hafentavernen zu treffen. Das alles ging so dezent vonstatten, daß es noch nicht den Zorn der Shinki-Dukren erweckt hatte. Keiner bestritt, daß sie wußten, was vorging, aber das Gegenteil anzunehmen, wäre unhöflich gewesen. Es wäre ebenso unhöflich wie taktisch unklug gewesen, diese Transaktionen öffentlich abzuwickeln, denn es hätte gezwungen, gegen ihre eigene Bequemlichkeit zu handeln. Ein Wachposten beugte sich aus einem der unteren Fenster eines der Wachtürme und betrachtete träge das Gefüge der Steine. Er rauchte eine kurze, mit Dunahee gestopfte Tonpfeife und schaute gelegentlich verträumt den kurzen, fahlen Rauchwölkchen nach, die er in die frostige Luft blies. Als die drei unter ihm durch den Torbogen traten, nahm er die Pfeife aus dem Mund und rief: »Wer da?«
    »Hekatoro, Vetter, komme zu Besuch.«
    Der Wachposten kicherte mit einem langsamen, in die Länge gezogenen Laut. »Aha«, sagte er. »Wie konnte ich nur vergessen, daß Olambaros Langboot vor zehn Tagen am Kai festgemacht hat. He, Atoro, paß auf, wohin zu trittst, ein neuer Duktor streut Mist aus. Ich habe so das Gefühl, daß er bei irgendeinem Dummkopf etwas ausprobieren will.«
    »Bei mir nicht, Vetter, bei mir nicht.« Hekatoro lachte und schlenderte weiter. Der Wachposten zog wieder an seiner Pfeife und setzte seine Betrachtung der Steine fort.
    Der alte Fenekel führte sie um die Außenmauer in eine dunkle, einsame Straße. Sie nahmen ihren Weg durch weitere, stille Straßen, vorbei an erleuchteten, lärmerfüllten Höfen, deren buntes Leben und Treiben durch Lehmziegelmauern von der Außenwelt abgeschirmt waren. Tuku-kul war eine Stadt der Innenhöfe, in der keine Außenstehenden willkommen waren oder nichts anderes fanden als Eintönigkeit und Langeweile. Serrois Gefühl der drohenden Gefahr wuchs, bis ihr davon fast so übel wurde wie von ihrem Heilzwang. Sie war jetzt froh, daß sie auf dem Rambut ritt und nicht dahin gehen konnte, wohin ihr Körper sie leitete.
    Licht flackerte vor dem Himmel auf, der Schein trüben Fackellichts zwischen den dunklen Blöcken der mauerumgrenzten Häuser. Bei jeder Biegung schien es nur ein oder zwei Straßen weiter zu sein.
    Ihre Vorahnung wird immer düsterer. Serroi ist hellwach. Etwas wühlt in ihrem Körper. Ihr stockt der Atem, sie rutscht von dem Rambut, stößt Hekatoro um, prallt auf Hern, der ins Taumeln gerät, schlägt auf den Boden und rappelt sich wieder auf. Sie hält die Hände ausgestreckt, als drei Sleykynin um die Ecke gerannt kommen und einen herausfordernden Schrei ausstoßen. Der Anführer trägt ein Schwert, die anderen beiden locker aufgerollte Peitschen. Sie denkt nicht, handelt nicht, sondern befindet sich in der Umklammerung einer unwiderstehlichen Macht, die in großen Wogen ihren bebenden, leichten Körper durchflutet. Grünes Licht pulsiert um ihre Hände und von ihren gespreizten Fingern.
    Das Licht hämmert auf die Mörder ein, die mitten in der Bewegung mit aufgerissenen Mündern unter den Velaterhalbmasken erstarren. Sie beginnen sich zu verwandeln. Sie verwandeln sich langsam und auf erschreckende Weise. Ihre Körper winden sich, ihre Haut verhärtet sich, wird papierartig, ihre Köpfe werden länger, sie teilen sich gabelförmig, beide Hälften dehnen sich aus und wachsen, verzweigen sie wieder und wachsen immer weiter. Ihre Arme strecken sich zum Himmel, werden länger, dünner, die Finger reißen auf bis zu den Handflächen und spreizen sich von den Gelenken wie peitschenartig dünne Äste in zarter Fächerform. Das Velaterleder wird in ihre eigene Haut absorbiert, nur die Metallgegenstände, Arm- und Beinschienen, Messer, Schwerter, Peitschen und ein Beutel Münzen prasseln herab.
    Das grüne Licht verlöscht. Serroi läßt die Arme sinken. Hern kam zögernd herum und stellte sich vor sie. »Serroi?«
    Sie stürzte auf die Knie und begann sich zu erbrechen. Er kniete neben ihr und hielt sie fest. Als sie fertig war, wischte er ihr Gesicht ab und hielt sie im Arm, bis ihr Zittern nachließ. Hekatoro gab er zu verstehen, daß er schweigen sollte.
    Als sie sich beruhigt hatte, legte er ihr die Hand unters Ki und hob ihren Kopf. »Serroi?«
    »Ja, Dom.« Sie hob ihre Schultern und sagte: »Es sieht aus, wäre ich letztendlich doch nicht so nutzlos.«
    Er schaute an ihr vorbei zu den drei knorrigen Bäume »Nein«, sagte er. »Es sieht so aus.« Er ließ die Arme sinken und blickte sie nachdenklich an.

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