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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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wir später sprechen. Hast du Platz für zwei Passagiere nach Niederyallor?«
    »Kann sein, kann sein. Gegen Arbeit?«
    »Nein.«
    »Nein?« Zum ersten Mal sah Olambaro Serroi voll ins Gesicht, und seine schwarzen Augen funkelten vor Interesse und Neugier.
Der kleine Ando muß wirklich ein geschwätziger Bursche sein,
dachte sie.
    »Falls zufällig ein Notfall auftritt, übernehme ich die Heilung umsonst,« sagte sie ruhig. »Aber ich lasse mich nicht verpflichten.«
    »Aha!« Olambaro grinste Hekatoro an, dessen Gesicht sich zu einer wehmütigen Grimasse verzog. Der alte Fenekel spreizte seine Hände voller Abscheu über diesen bewußten Verstoß gegen alle Handelsgebräuche. Olambaro schaute von Hern zu Serroi und zurück zu Hern. »Zwei«, sagte er. Er musterte Hern mit dem gleichen lebhaften Interesse und kratzte sich an der breiten, flachen Nase. »Zwei. Verpflegung und Unterkunft. Raum an Deck, der sonst für Fracht frei wäre. Hmmm. Sleykynin, die hinter ihnen her sind. Hmmm. Zwei und zwei.« Er bewegte demonstrativ die Lippen und zählte die Posten an seinen Fingern ab.
    »Zwei und zwei?« Hekatoro runzelte die Stirn.
    »Ich hab schon zwei für die Fahrt flußabwärts.« Er rieb mit dem Daumen über drei Fingerspitzen. »Allerdings gegen Arbeit. Meien, die Wache schieben und Ungetier abwehren, falls welches auftaucht.«
    »Meien.« Serroi lehnte sich neugierig vor. »Wer?« Herns Hand spannte sich fester um ihre. Ungeduldig riß sie sich los. »Wie heißen sie?«
    Olambaro zuckte mit den Schultern. »Das haben sie nicht gesagt.«
    »Und wo sind sie jetzt?« Als Olambaro zögerte, sagte sie: »Ich bin selbst vom Biserica, Mann, ich bin kein Feind von ihnen.« »Oha, jetzt kenne ich dich wieder.« Er schlug auf den Tisch, daß die Weinbecher hüpften, und stieß ein lautes Lachen aus. »Oha, kleine Meie, vor vier Jahren auf dem Dander Markt. Deine Waffengefährtin war doppelt so groß wie du, und ihr standet Wache, während Marnhidda Vos dafür sorgte, daß die Candadar-Händler nicht zu fette Gewinne machten. Du hast inzwischen den Beruf gewechselt.« Er strich sich mit einem
    Finger über den Schnurrbart und hob eine struppige Braue »Und hast dir ein paar neue Feinde eingehandelt, wie scheint.« Er beäugte sie noch einen Augenblick und nickt dann zustimmend. »Ja. Kostenloses Heilen für uns und kosten lose Überfahrt für dich und deinen Freund. Sollten wir auffliegen, hoffe ich, daß ihr meine Großzügigkeit zu schätzen wißt. Hah! Nun, du willst etwas über die Meien erfahren. Sie passen auf mein Schiff auf und wehren Ungetier ab.« Er grinste. »Irgendwelche Schnüffler und Langfinger treiben sich immer um meine
Mondelfe
herum.« Er fuhr mit zwei Fingern in eine Ärmeltasche und zog eine Keramikscheibe heraus – auf karmesinrotem Grund ein schwarzer Kreis mit drei geschwungenen Linien in seinem Innern, das Fenekelzeichen für Mondelfe. »Meine Flagge ist gesetzt, Positionslichter brennen und hängen am Hauptmast. Vorne und nach rechts. Nicht schwer zu finden.« Er hielt die Scheibe zwischen seinen knotigen Händen. »Wir legen in zwei Tagen ab.«
    »Die Jungfrau segne dich, Kapitän. Ich muß mit ihnen reden.« Sie stand auf. »Die Jungfrau segne dich, Freund Hekatoro.« Hern folgte ihr. Er zog die Tür zu und seine Finger gruben sich in ihre Fleisch, als er sie am Arm packte. »Warum?« »Warum was?«
    »Du blühst auf wie ... wie Grünzeug im Primavar.«
    Sie blickte auf seine Hand auf ihrem Arm. »Laß mich los.« Er zog die Hand zurück. Sie rieb die schmerzenden Stellen, wo sie später blaue Flecken haben würde, und er schaute sie hilflos an. Sie fühlte, wie eine schwer zu beherrschende Wut in ihm aufkam. »Gegen einen Mann könnte ich kämpfen«, sagte er plötzlich, »aber .. .«
    »Sei kein Narr, Dom.«
    »Ein Narr. Dein Narr. Soll ich ein paar Possen für dich reißen?«
    Schmerz, Wut, Eifersucht, Sehnsucht – dies alles kämpfte in ihm und schlug ihr entgegen, bis sie es nicht mehr ertragen konnte. Sie streckte die Hand nach ihm aus, doch ehe sie ihn berühren konnte, zuckte er zurück. »Heilerin«, flüsterte er, und sein Mund arbeitete, als hätte das Wort einen faulen Beigeschmack. Sie blieben einen Augenblick wie erstarrt stehen, er mit an die Wand gelehnten Schultern, sie mit halb erhobenen, nach ihm greifenden Händen.
    Sie seufzte und ließ die Hände sinken.
    »Ich dachte, zwischen uns wäre alles anders geworden«, sagte er. »Daß da mehr wäre als ... daß wir ebenso Freunde

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