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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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und das warme Lachen umhüllte Tuli, daß sie sich entspannte. »Setz dich doch, Kind, erzähl mir deine traurige Geschichte. Mal sehen, was wir für dich tun können.«
    Während Tulis Hand immer noch in der Ammus versank, zog sie ein Kissen näher an den Lehnstuhl und ließ sich darauf nieder. »Ich glaube...« Sie leckte sich über die Lippen. »Ich glaube, ich könnte schwanger sein.«
    »Aha. Das glaubst du also.«
    »Ja. Ich... meine Regel... ist seit fünf Tagen überfällig. Rane sagt, das wäre ein schlechtes Zeichen.«
    »Aha. Ein schlechtes Zeichen.« »Hm, ja. Ich will sein Kind nicht. Pah!« Sie preßte die Lippen, aufeinander und blies den Atem durch die Nasenlöcher, uni den Zorn zu bekämpfen, der sie jedesmal zu überwältigen drohte, wenn sie an Fayd dachte. Die Hand der Ammu hielt die , ihre, wärmte sie, beruhigte sie. Das leise Rascheln der Blätter über der Markise, das Ächzen der gespannten Seile, das Rauschen des Wassers, all diese sanften Geräusche gemeinsam mir der Wärme von Ammus Anwesenheit, ließen die Reste ihres? Zorns verebben. Zu ihrem eigenen Erstaunen konnte sie erzählen, was in der Nacht geschehen war, als Fayd über sie herfiel'' und warum es so gekommen war. »Ich könnte nicht ertragen, wenn es ihm ähnelte«, erklärte sie. »Ich habe manchmal eine ; solche Wut auf ihn, daß ich es mit der Angst bekomme. Ich könnte es verletzen oder gar töten. Ich habe irgendwann einmal zu Teras gesagt, ich hätte vielleicht gerne Kinder, aber das war vorher. Jetzt, wo ich vielleicht schwanger bin, möchte ich nicht. Oh, Ammu Rin, ich möchte keine Kinder, jetzt noch nicht.« Tuli drückte die Augen fest zu und preßte sich den Rücken der freien Hand vor den Mund. Nach einer Minute ließ sie die Hand sinken und blickte hoffnungsvoll zur Ammu empor. »Bin ich schwanger?«
    Die Ammu schwieg einen Augenblick und seufzte dann. »Warten wir's ab. Tuli, Kind. Ich bin eine Deuterin, keine Heilerin.« Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Aber schließlich benötigst du auch keine Heilung. Beug dich nach vorn, Kind, leg deine Stirn auf mein Knie und hab einen Augenblick Geduld.«
    Zuerst war Tuli ziemlich verkrampft. Ein Knoten saß ihr im Hals, ein zweiter unter den Rippen, aber das langsame Streicheln der riesigen Hand über ihre Schultern entspannte sie, bis sie fast einschlief. Schließlich ließ die Hand sie los. »Du kannst dich wieder hinsetzen, Kind.«
    Tuli richtete sich auf und blinzelte in das breite, ruhige Gesicht. Sie wollte reden, wartete dann aber lieber ab.
    »Es ist sehr früh, um Gewißheit zu haben, aber die Möglichkeit scheint in dir zu bestehen. Versteh mich richtig. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, ich bin nicht sicher.«
    »Oh.« Kälte kroch in Tuli hoch. »Was kann ich tun?« »Was möchtest du tun?«
    »Ich möchte, daß es nicht geschieht«, schrie Tuli. »Oh, die Hölle soll ihn verschlingen. Ich könnte Fayd umbringen, ich sagte ihm, daß ich es nicht wollte, aber er hörte einfach nicht auf. Ich wollte es doch nicht.«
    »Hmmm. Du bist noch sehr jung.« Die Ammu nickte langsam. »Du bist jung und mußt lernen, daß wir für alle unsere Handlungen einen Preis zahlen, ob wir wollen oder nicht!« Sie lachte, daß die weißen Locken wackelten. »Irgendwo muß eine Glocke stehen. Suchst du sie bitte mal, Kind? Läute sie für mich.«
    Tuli suchte zwischen den Kissen, fand die Glocke und schüttelte sie heftig.
    »Genug, genug, du wirst noch die Steine zu Leben erwecken.« Die Stimme der Ammu bebte vor Lachen. »Betreibst du alles mit solchem Enthusiasmus?«
    Tuli stellte die Glocke hin. »Alles außer Fegen und Putzen.« »Hah, ich habe noch keine Anwärterin kennengelernt, der das Spaß gemacht hätte.«
    »Ich bin keine Anwärterin.« Sie war es allmählich leid, das immer wieder zu hören.
    Die Ammu hörte nicht zu. Sie drehte sich um, lehnte sich auf ihren Arm und heftete ihre blicklosen Augen auf die Tür. Vesset schob den Vorhang mit dem Ellbogen zur Seite und trat auf den Hof. Sie trug ein schweres Tablett mit einer Kanne Cha, zwei Tassen und einer Reihe kleiner Töpfe mit Pfeifenmundstücken am Rand. Sie stellte das Tablett neben Tuli auf seinen rasch heruntergeklappten Beinen ab, überzeugte sich, daß es sicher stand und erhob sich mit einer geschmeidigen Bewegung. Dabei demonstrierte sie alles mit besonderer Grazie, um die Besucherin deutlich auf ihren Platz hinzuweisen. »Möchtest du eine Tasse heißen Cha, Amm Rin?«
    »Du machst doch den

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